Gochsheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0804 [804/814 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Dicht bebaute, einst ummauerte Altstadt mit leiterförmigem Straßengrundriss auf einem spornartig nach Osten ins Kraichtal hineinragenden Umlaufberg. Jüngere Stadterweiterungen am gegenüberliegenden rechtsseitigen Prallhang und im Nordwesten, wo die Bebauung mit Gewerbeanlagen um den Bahnhof bis in die Aue des Kraichtals hineinreicht. Neue Wohngebiete im Westen.
Historische Namensformen:
  • Gozbodesheim 0804 [804/814 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert)]
  • Gochbotsheim 1219
Geschichte: 804/814 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert) Gozbodesheim, 1219 Gochbotsheim, von Gottesbote. Merowinger Grab westlich der Talmühle, bei dieser wohl das Dorf Gochsheim. Reicher Lorscher Grundbesitz, vor allem aus einem Tausch mit dem König 868, ging vermutlich über eine Lorscher Außenvogtei der Kraichgaugrafen schließlich an die Grafen von Eberstein. Diese gründeten um die Mitte des 13. Jahrhunderts bei ihrer Burg auf einem Sporn über dem Kraichbachtal unter Aufgabe des alten Dorfes eine Stadt (1278 oppidum). Die Stadtanlage mit einer durchgehenden Straße und zwei Toren zeigt in Oberstadt, Mittelstadt und Unterstadt drei Wachstumsphasen und ist noch weitgehend ummauert. Türme und Tore sind bis auf wenige Reste abgebrochen. Gochsheim wurde Ende des 14. Jahrhunderts durch die Ebersteiner, die sich zeitweilig bis 1399 mit den Markgrafen von Baden in die Herrschaft teilten, als pfälzisches Lehen anerkannt, zeitweilig auch an den Lehnsherrn und verschiedene Niederadlige verpfändet. Nach der Eroberung von 1504 übte Württemberg die Lehnshoheit aus. 1525 war Gochsheim Versammlungsort der Kraichgauer Bauern. Das im 30jährigen Krieg eingezogene Lehen musste Württemberg 1648 wieder herausgeben. Nach dem Erlöschen des ebersteinischen Mannesstammes heiratete die Erbtochter 1679 Herzog Friedrich August von Württemberg-Neuenstadt. Die 1689 durch die Franzosen niedergebrannte Stadt erhielt in der Wiederaufbauphase 1699 eine Waldenserkolonie und erlitt 1738 erneut einen größeren Brand. Die an der Stelle der Burg gelegenen zwei Schlösser aus dem 16. Jahrhundert ebenfalls im 18. Jahrhundert wiederaufgebaut, das hintere 1829 abgebrochen, das vordere 1906 umgebaut, z. T. noch Renaissancegiebel. Das württembergische Lehen, 1725 nach Tod der letzten Ebersteinerin nochmals ausgegeben, fiel endgültig 1736 heim. Gochsheim wurde Kameralamt und 1806 an Baden ausgetauscht. 1813 kam die Stadt zum Amt Bretten, 1936 zu Bruchsal. Gochsheim hatte im 15. Jahrhundert Brettener Recht.
Ersterwähnung als Stadt: 1278

Name: Burg Gochsheim. Zwei Schlösser Gochsheim.
Datum der Ersterwähnung: 1200 [12./13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1270
Kirche und Schule: Die 1270 erwähnte Pfarrkirche St. Martin (1348) blieb noch lange an der Stelle des alten Dorfes. Der Kirchensatz, bis 1567 badisch, gelangte dann an den Stadtherrn. In der Stadt eine frühgotische Kapelle mit Marien-Patrozinium (1444), nach der 1556 eingeführten Reformation lutherischen Pfarrkirche. 1703 neugebaut, im 18. Jahrhundert mehrmals erweitert, West-Turm im Kern 13. Jahrhundert. Katholisch zu Münzesheim.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1348
Jüdische Gemeinde: Einzelne Juden im Mittelalter und nach dem 30jährigen Krieg; Gemeinde wohl erst an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, durch Wegzug um 1875 aufgelöst.

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