Waghäusel - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1477

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Kern der Siedlung, Wallfahrtskirche und anschließende Zuckerfabrik, liegt nahe dem Hochgestade am Westrand der Rheinniederterrasse, wo der Wagbach in die Rheinniederung eintritt. Im Osten der Bahnlinie Karlsruhe-Mannheim dehnt sich ein Neubaubereich mit rechtwinkligem Straßennetz und zentralen Einrichtungen, Schul- und Sportzentrum aus.
Historische Namensformen:
  • Waghusel 1477
  • Wackhuß
Geschichte: 1477 Waghusel (Wackhuß), Häuschen, Kapelle am Wagbach. Nach der Legende ein 1435 aufgefundenes Muttergottesbild (dieses lothringisch um 1450) Anlass zu einer Wallfahrt. 1472 Kapelle im fürstbischöflichen Wald (Gemarkung Oberhausen) errichtet und 1478 dotiert. Seit 1614 betreuten Kapuziner der rheinischen Provinz die Wallfahrt, erster Klosterausbau 1639 durch C. Baumberger, den Kommandanten Philippsburgs. Großer Aufschwung der Wallfahrt nach dem 30jährigen Krieg. 1723-1730 ließ Fürstbischof Damian Hugo durch M. L. Rohrer das Schlösschen Eremitage südlich des Klosters errichten. Achteckiger Zentralbau mit Pavillons in den vier Achsen. Die Ausmalung des Kuppelsaals von G. F. Marchini als Einsiedelei ist zerstört, Ausstattung verloren. Die Gebäude dienten nach dem Anfall an Baden 1803 dem letzten Speyerer Fürstbischof Wilderich als Aufenthalt bis 1810. Dann Staatsdomäne, diese 1837 an die neugegründete Aktiengesellschaft für Zuckerfabrikation veräußert. Allmählich alles bis auf die Wallfahrtskirche selbst in den Industriekomplex einbezogen. Bei der Zuckerfabrik am 21.6.1849 der Entscheidungskampf der badischen Revolutionstruppen unter Mieroslawsky gegen die Preußen. Infolge des industriell bedingten Bevölkerungswachstums Waghäusels am 20.5.1930 von der Gemeinde Oberhausen abgetrennt und aus dem Lußhardtwald mit eigener, kleiner Gemarkung ausgestattet.

Name: Schlösschen Waghäusel (Eremitage).
Datum der Ersterwähnung: 1723 [1723-1730]

Ersterwähnung: 1472
Kirche und Schule: Pfarrsitz anfangs umstritten, seit 1731 definitiv Wiesental. Die Klosterkirche, ein später überbauter gotischer Chor und barockes Langhaus, 1923 nach Brand erweitert. Gnadenaltar in der Hauptsache 18. Jahrhundert. In Waghäusel starb 1712 der Kapuzinerprediger Martin von Cochem. Seit 1920 wieder Kapuzinerkloster. Nebenort der evangelischen Kirchengemeinde Wiesental. 1964 neue Kirche; ein achteckiges gefaltetes, tief heruntergezogenes Steildach überdeckt den quadratischen Kirchenraum.
Patrozinium: Hl. Muttergottes
Ersterwähnung: 1472

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