Billigheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1166

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ausgedehnte Ortschaft beidseits des Schefflenztals mit zwei dicht bebauten, langgezogenen Siedlungskernen auf dem Talboden am Fuß der Hänge. Der westliche Siedlungsteil erstreckt sich noch in ein kleines Seitentälchen hinein. Am Nordrand der Ortschaft dehnt sich auf der westlichen Talseite mit einer großen Ziegelei ein weiträumiges Industriegelände aus. Geschlossene Neubaugebiete im Norden am Hang westlich der Ziegelei, am rechten Talhang westlich des alten Dorfes, wo auf der oberen Hangkante ein neues Schulzentrum entstand, am rechten Talhang im Südwesten sowie am linken Talhang östlich und oberhalb der älteren Siedlungsteile.
Historische Namensformen:
  • Bullinkeim 1166
Geschichte: 1166 Bullinkeim, von Personenname. Früher Ort, erst anlässlich einer Schenkung an das dort bestehende Benediktinerinnenkloster erwähnt. 1238 trat die Abtei zum Zisterzienserorden über und wurde von Schöntal visitiert. Das Dorf unterstand dem Kloster und zählte mit ihm um 1200 zum Wimpfener Reichsland. Der Klosterbesitz lag in der näheren Umgebung. Außer der Ortsherrschaft in Billigheim selbst war u. a. ein Hof in Heilbronn wichtig. 1345 verpfändete Karl IV. die Klostervogtei an Engelhard von Hirschhorn, vermutlich bald darauf hat sie der Mainzer Erzbischof ausgelöst. Das Dorf gehörte zur anfangs hohenlohischen, dann pfälzischen, ab 1504 württembergischen Zent Möckmühl. Die Mainzer Herrschaft über Kloster und Ort wurde nie bestritten. 1584 ließ der Erzbischof das seit dem Bauernkrieg nicht mehr aus wirtschaftlicher Not herausgekommene, nur noch mit zwei Nonnen besetzte Kloster aufheben und seiner Amtskellerei Allfeld einverleiben. Nach dem 30jährigen Krieg wurde Billigheim Sitz der Kellerei. Diese kam 1803 an die Grafen von Leiningen-Guntersblum, seither Leiningen-Billigheim, die im Kloster ihren Sitz einrichteten, dieser 1902 abgebrannt. 1806 unter badischer Hoheit, seit 1813 zuständiges Amt Mosbach.

Ersterwähnung: 1225
Kirche und Schule: Für das Dorf Billigheim wird bereits 1225 ein Leutpriester genannt. Die Pfarrkirche St. Michael (noch Reste des gotischen Chors erhalten) befand sich hochgelegen im Friedhof, dem heutigen Arcoplatz. Sie wurde 1338 nach Verzicht des Deutschordens auf das Patronat dem Kloster inkorporiert. Nach dessen Aufhebung wurde die Klosterkirche Sitz der Pfarrei, das Patrozinium der Dorfkirche St. Michael verdrängte die Weihe an die Muttergottes. Das einschiffige Langhaus mit runder Apsis aus der Zeit um 1200, gotische Fenster um 1300 im Schiff eingesetzt. 1971/75 anstelle des abgegangenen Kreuzgangs große Erweiterung nach Süden auf dreieckigem Grundriss, flachgedeckt und das alte Schiff durch Pfeilerarkaden geöffnet. Im Innern ein im 19. Jahrhundert aus dem Schloss gekommener spätgotischer Schnitzaltar wohl rheinischer Herkunft. Die Evangelischen sind nach Sulzbach eingepfarrt.
Patrozinium: St. Michael
Ersterwähnung: 1225
Jüdische Gemeinde: Die seit dem späten 17. Jahrhundert nachweisbaren Juden besaßen vom Anfang des 19. Jahrhunderts an eine Synagoge, die seit ihrer Verwüstung 1938 heute als Wohnhaus dient.

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