Pforzheim 

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Typauswahl: Gemeinde
Status: Stadtkreis
Homepage: http://www.pforzheim.de
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Einwohner: 116425
Bevölkerungsdichte (EW/km²): 1.188
Max. Höhe ü. NN (m): 608.32
Min. Höhe ü. NN (m): 190.81
PLZ: 75172, 75173, 75175, 75177, 75179, 75180, 75181

Auf dem 98,01 qkm großen Stadtgebiet stoßen drei Naturräume aufeinander: von Norden das zum Kraichgau zählende Pfinzhügelland und von Süden die Schwarzwald-Randplatten, zu denen die Enz-Nagold-Platte und die Höhenplatten zwischen Nagold und Würm gehören. Im äußersten Nordosten ragt das Neckarbecken in das Areal hinein. Pforzheims Lage ist gekennzeichnet durch den Zusammenfluss von Enz, Nagold und Würm; erstere markiert im äußersten Nordosten an Grenze zu Niefern auf etwa 235 m NN den tiefsten Punkt des Geländes, das sich auf der Büchenbronner Höhe im Südwesten auf rd. 608 m NN erhebt. Die Gold-, Schmuck- und Uhrenstadt nimmt als ökonomischer und kultureller Mittelpunkt für ihr Umland die Funktion eines Oberzentrums ein; der Landesentwicklungsplan verortet Pforzheim im Verdichtungsraum mit Karlsruhe. Die aus der römischen Siedlung Portus hervorgegangene Stadt gelangte im 13. Jahrhundert aus staufischer Hand in badischen Besitz. Nach der oberbadischen Teilung 1535 verlor Pforzheim seine Funktion als Residenz, 1565 als Herrschaftssitz. Die Reuchlinstadt erhielt ein Oberamt, das 1809 in ein Stadt- und Erstes Landamt sowie ein Zweites Landamt geteilt wurde. 1819 wieder zu einem Oberamt vereint, entstand 1864 das Bezirksamt Pforzheim, aus dem 1939 neben dem Landkreis die kreisfreie Stadt Pforzheim hervorging. Nachdem Bötzingen und Dillweißenstein bereits 1905 und 1913 eingegliedert worden waren, wurden Würm 1971, Hohenwart 1972, Büchenbronn 1974 sowie Huchenfeld und Eutingen 1975 eingemeindet.

Teilort

Wohnplatz

aufgegangener Ort

Wüstung

Das Stadtgebiet von Pforzheim liegt im Grenzbereich verschiedener Naturräume. Im Norden hat der Stadtkreis noch randlich Anteil am Kraichgauer Hügelland mit dem Pfinzhügelland, in dem das breite Pforzheimer Enztal besonders hervortritt. Der Gesteinsuntergrund besteht dort aus Muschelkalken. Das die Stadtgemarkung etwa von Südwesten nach Nordosten durchschneidende Enztal bildet die Grenze zum südlich anschließenden Nordschwarzwald, dem Verbreitungsgebiet des Buntsandsteins. Um Würm, Nagold und Enz oberhalb der Stadt gehört der Stadtkreis den Schwarzwald-Randplatten, und zwar der Enz-Nagold-Platte an. Im nördlichen Kraichgaubereich, einem flachwelligen Hügelland, teils mit Verkarstungserscheinungen, stehen die ältesten Gesteine des Wellengebirges am linksseitigen Hang des Enztals unmittelbar über der breiten, außerhalb des Siedlungsbereichs mit Wiesen bedeckten Talsohle an. In mittlerer Hanglage, teilweise noch im überbauten Stadtbereich nördlich der Bahnhofsanlagen, ist ein meist nur schmales Band des Mittleren Muschelkalks aufgeschlossen, das bereits stellenweise lösslehmüberlagert ist. Darüber sind dann auf den weitgehend waldfreien Hügeln Gesteine des Hauptmuschelkalks mit inselhaften Lösslehmauflagerungen verbreitet. Im Schwarzwald-Randplattenanteil südlich der Enz, der sich bereits durch seine ausgedehnten Waldflächen vom Kraichgauanteil unterscheidet, besteht der landschaftliche Gegensatz von Hochflächen mit Rodungsinseln im Oberen Buntsandstein und tief in die Buntsandstein-Deckschichten eingeschnittenen Tälern mit scharfen oberen Talkanten im widerständigen Hauptkonglomerat. Abgesehen von Dillweißenstein, das im Nagoldtal und teilweise auf einem ehemaligen Umlaufberg der Nagold liegt, sowie dem Stadtteil Würm, dessen alter Siedlungsteil am Hang des gleichnamigen Tals entlangzieht, sind diese steil in den Mittleren Buntsandstein eingesägten Täler im Stadtgebiet bis auf einige Sägewerke und ein einstiges Hammerwerk im unteren Würmtal siedlungsleer. Ihre einsamen, blockbestreuten Waldhänge heben sich deutlich von den Hochflächen ab, wo besonders im Verbreitungsbereich der Röttone und -mergel mittelalterliche Rodungssiedlungen entstanden, die heute zu Wohnvororten der Großstadt geworden sind. Das Zusammenmünden von Nagold und Würm noch in engen, tief eingeschnittenen Tälern am Südrand der eigentlichen Stadt, ihr gemeinsames Einmünden nur unweit nördlicher in das breite Enztal auf der geologischen Grenze von Alt- und Jungsiedelland sowie das oberhalb von Birkenfeld (Enzkreis) im Buntsandstein ebenfalls sich verengende Enztal machen Pforzheim zum Eingangstor des Nordostschwarzwaldes, von dem aus Eisenbahn und Straßen in das Wald- und Bergland durch die schmalen Talgassen vorstoßen.

Wappen von Pforzheim

In gespaltenem Schild vorn in Gold (Gelb) ein roter Schrägbalken, hinten von Rot, Silber (Weiß), Blau und Gold (Gelb) geteilt.

Beschreibung Wappen

Die Stadt wurde wahrscheinlich zu Ende des 12. Jahrhunderts von Pfalzgraf Heinrich I. neben einer älteren Siedlung gegründet. Sie kam 1220 oder kurz danach an die Markgrafen von Baden, die hier im 13. und 14. Jahrhundert und von 1535 bis 1565 residierten. 1905 wurden Brötzingen, 1913 Dillweißenstein in die damals rasch wachsende Industriestadt eingemeindet, zwischen 1971 und 1975 kamen Büchenbronn, Eutingen, Hohenwart, Huchenfeld und Würm hinzu. Die ältesten Siegel der Stadt (frühester Abdruck von 1256) zeigten nur den Schrägbalken, das Wappen des Stadtherrn. Seit 1489 sind Siegel mit dem heute noch gebräuchlichen Wappen belegt. Das hintere Feld ist in den ältesten farbigen Wappendarstellungen von 1560 von Silber, Rot, Gold und Grün oder zweimal von Grün, Rot und Gold, bei Siebmacher ab 1605 von Grün, Rot, Gold und Silber geteilt. Die heutige Tingierung ist ab 1853 nachweisbar. Die Bedeutung des linken Feldes konnte bisher nicht geklärt werden. Weech wollte darin das Wappenbild der Herren von Weißenstein erkennen. Säbel sah in den Farben Rot-Silber und Blau-Gold die vereinfachte Darstellung der Wappen der vorderen und hinteren Grafschaft Sponheim, um die das Wappen der Markgrafen seit 1437 beziehungsweise der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vermehrt worden war. Auch an die (wittelsbachisch-)pfälzischen Farben Silber-Blau, umrahmt von den badischen Farben Rot und Gold wurde gedacht (wegen der Verpfändung der Stadt an die Kurpfalz zwischen 1463 und 1740). Gegen jeden dieser Vorschläge gibt es gewichtige Einwände. Auch Hupps Deutung des hinteren Feldes als willkürlich angenommenes Erkennungszeichen der städtischen Schützen muss Vermutung bleiben.

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