Gingen an der Fils - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0915

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Mit seinen stattlichen Ortserweiterungen nimmt das Dorf den breiten Taltrichter der Fils an deren Austritt aus der Schwäbischen Alb ein. Die neuen Wohnsiedlungen befinden sich vor allem im Südosten im Gewann »Au« (1956/76), im Norden in den Fluren »Untere Schorteile« (1966/72) und »Untere Grasteile« (1975) sowie im Osten und Nordosten (1968/72). Das Gewerbegebiet im Nordosten (»Untere Schorteile«) wurde 1955/75 angelegt.
Historische Namensformen:
  • Ginga 0915
  • Gingen 1275
Geschichte: 915 Ginga, 1275 Gingen (Personenname). Nach Ausweis eines Grabs in Ortsnähe wohl nicht nach 700 entstanden. Nach Gingen nannte sich eine 1258-1349 vorkommende zur helfensteinischen Ministerialität zählende Niederadelsfamilie; ihre Burg vielleicht auf dem »Burgstall« zwischen Gingen und dem Burren. Kunigunde, Gemahlin König Konrads I., schenkte 915 den Ort dem Kloster Lorsch, das ihn 1147 an König Konrad III. abtrat. Wohl noch im 12. Jahrhundert kam Gingen an die Grafen von Helfenstein, die es, 1311 als Lehen vom Hochstift Mainz bezeichnet, 1382/96 an die Reichsstadt Ulm verkauften. Es war bis 1750 Sitz eines Ulmer Amtmanns. Der Ort fiel 1802 an Bayern, 1810 an Württemberg und zählte bis 1938 zum Oberamt Geislingen. Isolanis Kroaten brannten 1634 das Dorf fast völlig nieder. Vom Hohenstein herab zieht sich quer fast über das ganze Tal der 4 bis 5 m breite »Landgraben«, wohl der Rest einer mittelalterlichen Erdbefestigung.

Name: Burg Gingen.
Datum der Ersterwähnung: 1200 [13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 0984 [geweiht]
Kirche und Schule: Die Kirche, den Schutzheiligen des Klosters Lorsch, nämlich Quirinus, Nabor, Nazarius und Basilides geweiht, bestand schon im 10. Jahrhundert. Der Kirchensatz gehörte damals Kloster Lorsch, dann dem Reich und später den Grafen von Helfenstein, von denen er als Mainzer Lehen an Ulm kam. Evangelische Pfarrkirche im ummauerten Kirchhof mit teilweise erhaltener Wehrmauer, Chorturm um 1280; sonst ist die einschiffige Kirche spätgotisch (1463 bzw. 1512). Über dem Nordportal ist die älteste nach dionysischer Zeitrechnung datierte Kircheninschrift Deutschlands eingemauert, nach der die Kirche unter Abt Saleman von Lorsch erbaut und 984 durch Bischof Gebhard von Konstanz geweiht wurde. Schöne spätgotische Steinkanzel um 1520; Grabdenkmäler des 17. und 18. Jahrhunderts. Wandmalereien im Chor von 1487, im Langhaus von 1524. Katholische Kirche St. Barbara 1967 erbaut, zur Pfarrei Kuchen gehörend.
Patrozinium: Heilige Quirinus, Nabor, Nazarius und Basilides.
Ersterwähnung: 0984

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