Alpirsbach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1095

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Kloster und Marktsiedlung rechts der Kinzig auf Schwemmkegel des Alpirsbächle. Häuserzeilen von Handwerkern noch im Mittelalter auch an der Kinzig (Gerbergasse) und auf der Grundgebirgsterrasse der linken Talseite entlang der ins Aischbachtal führenden einstigen Hauptstraße. Bebauung des übrigen Talgrundes erst seit Ende 19. Jahrhunderts, insbesondere seit dem Bahnbau 1886. Kuranlagen 1927. Neue Wohn­gebiete an den Hängen und auf der Terrasse des Grundgebirges der rechten Talseite (Obere und Untere Burghalde, Sulzberg mit Schulzentrum, Höheneck) und auf der Gegenseite (Reutiner Berg). Gewerbegebiet Vorderer Aischbach.
Historische Namensformen:
  • Alpersbach 1122
Geschichte: 1095 Alpirsbach, 1122 Al­persbach, von Personenname. Ruotmann von Hausen (Neckarhausen bei Betra, Stadt Horb), Adelbert von Zollern und Graf Alwig von Sulz stifteten 1095 auf dem gemeinsam ererb­ten Hofgut im Einverständnis mit Bischof Gebhard von Konstanz und Abt Uto von St. Blasien ein Benediktinerkloster. Vom zweiten Abt an wurde Hirsaus Einfluß maßgeblich. Das weitere Ausstattungsgut, bestehend aus Gütern in einer Anzahl unweit entfernter Orte wie Dornhan, Hochmössingen und anderen, bildete einen relativ ge­schlossenen Komplex. Das Waldgebiet des Stiftungsgutes reichte etwa vom Heim­bach zwischen Wälde und Fluorn im Оsten bis zur einstigen Landesgrenze im Westen und war im Оsten schon stark aufgesiedelt. Der Streubesitz wurde durch Pflegen in Haigerloch, Oberndorf, Rottweil und Sulz verwaltet. Daneben erwarb das Kloster auch entlegene­ren Besitz wie das Dorf Nordweil im Breisgau sowie Patronate einer Anzahl von Pfarreien. 1341 wurde ihm das Kloster Kniebis als Priorat unterstellt. Päpstliche (1101) und kaiserliche (1123) Privilegien garantierten dem Kloster das Recht auf freie Wahl von Vögten und Äbten. Trotzdem kamen die an der Gründung beteiligten Zollerngrafen zunächst in den erblichen Besitz der Vogtei. Wohl schon Mitte des 13. Jahrhunderts rück­ten die Herzöge von Teck an ihre Stelle (1254 Herzog Ludwig von Teck). Kaiser Karl IV. zog die Vogtei zum Reich, die danach zunächst durch die mit den von Teck versippten von Urslingen ausgeübt wurde. 1371 kam die Vogtei an die von Teck zurück und wohl Ende des 14. Jahrhunderts infolge von deren wirtschaftlichem Niedergang an die Grafen von Württemberg, die in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts als Kastvögte bezeugt sind und sich seitdem als solche zu halten wußten. Blütezeit des Klosters war das 14. Jahrhundert unter der langen Regierung der Äbte Walter und Bruno von Schenkenberg. Im 15. Jahrhundert Niedergang und Verfall der Klo­sterzucht. Trotz Förderung der Reformtätigkeit durch die württembergischen Vögte wurde erst nach langem Widerstand des Konvents die Bursfelder Reform 1481 angenommen. Die Einführung der Reformation, mit der nach Rückkehr Herzog Ulrichs 1535 unter Leitung von Ambrosius Blarer begonnen wurde, gelangte erst 1556 unter Herzog Chri­stoph zum Abschluß. 1630-1648 kam das Kloster durch das Restitutionsedikt noch­mals an den Orden zurück und fiel erst durch den Westfälischen Frieden endgültig an Württemberg. Im Anschluß an den Klosterbezirk entwickelte sich durch Zuwanderung von Dienstleuten und Handwerkern eine Siedlung, die aus zwei völlig getrennten Ortstei­len bestand, dem äußeren und dem oberen Dorf. Die Talsohle zwischen beiden wurde erst im 19. Jahrhundert bebaut. Alpirsbach, das sich als Vorort des Klostergebiets zum Marktflecken entwickelte - Zeit der Marktrechtserteilung unbekannt - war seit 1563 Sitz des Klo­steramts, das bis 1810, ab 1807 als Oberamt bestehen blieb. Das Renaissance-Rathaus von 1566 kriegszerstört, beim Wiederaufbau vergrößert. 1810 wurde Alpirsbach dem Oberamt Oberndorf, 1938 dem Landkreis Freudenstadt eingegliedert.
Ersterwähnung als Stadt: 1869
Wirtschaft und Bevölkerung: Alpirsbach wurde im 18. Jahrhundert nach Aufkommen des Bergbaus Sitz eines Bergamts und anderer Behörden. Nach Anschluß an das Eisenbahnnetz 1883/86 wurde die wirtschaftliche Krise, die die abseitige Lage mit sich gebracht hatte, überwunden. 1869 erhielt Alpirsbach Stadtrecht.

Name: sogenannte Burg (Wohnturm)

Ersterwähnung: 1095
Kirche und Schule: 1095 Weihe eines Oratoriums. Die Erbauungszeit des Münsters nicht genau be­kannt (um 1120/30). Patrozinium 1366 Heiliger Nikolaus. Flachgedeckte dreischiffige Ba­silika nach dem Hirsauer Schema oder dem Vorbild von St. Blasien, mit Querhaus, Chor, Chorus minor und Nebenchören, die ursprünglich in Apsiden endigten. Im 15. Jahrhundert die Mittelapsis durch gotischen Chor ersetzt, anstelle der südlichen Seitenapsis die Sulzer Kapelle erstellt, der noch romanisch begonnene Turm zum Glockenturm ausgebaut. Im Tympanon über dem West-Portal Relief aus dem 12. Jahrhundert. In der Sakristei Fresken des 13. Jahrhunderts (Leben Jesu), Hochaltarschrein mit Marienkrönung (um 1520), gotisches Chorgestühl (1493). Südlich an die Kirche schließt sich nahezu quadratisch die Klosteranlage an. Kreuz­gang mit Netzgewölbe und Klausur 1480/95 umgebaut. Nur der Kapitelsaal noch romanisch (jetzt Winterkirche der evangelischen Gemeinde). Dormitorium mit flacher Holzdecke und teil­weise erhaltenen Zellen, Refektorium. Marienkapelle, im 16. Jahrhundert ausgebaut, 1837 abgebrochen. Klostergebäude außerhalb der Klausur, sogenannte »Burg«, ein spätromanischer Wohn­turm, wohl Wohnung der Klostervögte. Krankenbau des Klosters, 1299 genannt Spital (Siechenhaus), 1348 genannt, im 17. Jahrhundert abgegangen. Kirchlich der Ort in älterer Zeit wohl vom Kloster versorgt. 1471 die bereits seit Neubau des Münsters entbehrlich gewordene alte Klosterkirche als »Leutkirche« ein­gerichtet, 1649 abgebrochen. Der evangelische Gottesdienst seitdem in der Klosterkirche. Zu­nächst versahen die Präzeptoren der Klosterschule nebenamtlich die Pfarrei, bis 1567 beziehungsweise 1573 auch die von Reinerzau und Schömberg. Seit 1595 selbständige Pfarrei Alpirsbach. Eine katholische Filiale der Pfarrei Aichhalden wurde 1884, eine Pfarrei 1919 errichtet. Katholische Kirche 1891 erbaut. 1556-1593 evangelische Klosterschule. Sie lebte in einer Lateinschule, seit 1844 Realschule fort.
Patrozinium: St. Nikolaus
Ersterwähnung: 1366

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