Jebenhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Liegt auf Gemarkung: Göppingen
Ersterwähnung: 1206

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Stadtbezirk von Göppingen. Im Tal des Fuhlbachs an der Einmündung zweier Nebenbäche gelegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog sich der Ort mit seinen Neubaugebieten überwiegend den rechten Talhang zur Hochfläche hinauf. Von 1947-1975 wurden die Mittenfeld-Landsiedlung und weitere Siedlungen in den Gewannen »Öde«, »Kreuzhalde« und »Lachen« errichtet.
Historische Namensformen:
  • Jebehusen 1206
  • Jebenhusen 1228
Geschichte: 1206 Jebehusen, 1228 Jebenhusen (Personenname, wohl Uobo), wohl in der älteren Ausbauzeit des 7./8. Jahrhunderts entstanden. Schloss der Freiherrn von Liebenstein, ein hochbarocker Rechteckbau von 1686 mit Erkern und Volutengiebeln. Das Badhaus von 1610, ein ansehnlicher Fachwerkbau, dient jetzt als naturkundliches Museum der Stadt; das Sauerbrunnenbad (im Unteren Lias) erlangte im 17./18. Jahrhundert einen bedeutenden Ruf. Heute nur noch Sprudelabfüllung. Jebenhausen gelangte wohl teilweise mit Göppingen an Württemberg, das 1344 die von Ahelfingen, deren hiesiger allodialer Besitz wohl staufisches Dienstlehen war, mit dem Gericht und Grundbesitz belehnten. Caspar von Schlat kaufte 1439 Allod und Lehen; letzteres hatte 1444-1455 Ernfried von Schechingen inne. Konrad von Liebenstein kaufte 1467 von Württemberg die Lehen als freies Eigen und 1468 von seiner Schwester, der Witwe Caspars von Schlat, das Allod. Besitz des Stifts Faurndau (13 Gütlein) fiel wie der des Klosters Adelberg, 1331 von Kloster St. Georgen ertauscht, durch die Reformation an Württemberg. Jebenhausen gehörte den von Liebenstein als beim Kanton Kocher immatrikuliertes Rittergut, das 1806 unter württembergische Hoheit kam. Der Ort war bis zur Eingemeindung 1939 selbständige Gemeinde des Oberamt bzw. Landkreises Göppingen.

Name: Schloss Jebenhausen.
Datum der Ersterwähnung: 1686

Ersterwähnung: 1228
Kirche und Schule: Jebenhausen war bis zur Errichtung der evangelischen Pfarrei 1559 Filial der Stiftskirche Faurndau; eine Kapelle St. Philipp und Jakobus bestand schon 1228. Die von Liebenstein ließen 1559 den Ort durch Jakob Andreä reformieren. Evangelische Jakob-Andreä-Kirche von 1966; die frühere Pfarrkirche, ein spätgotischer Bau von 1406 mit schönem gotischem Sakramentshäuschen in Turmform und mehreren Epitaphien der von Liebenstein nicht mehr benützt. Katholische Kirche St. Nikolaus von Flüe von 1959, Pfarrei seit 1963.
Patrozinium: St. Philipp und Jakobus
Ersterwähnung: 1228
Jüdische Gemeinde: Die Ortsherrschaft nahm 1777 zu relativ günstigen Bedingungen 20 jüdische Familien auf. 1839 machten die Juden mit 538 Köpfen 46,7% der Gesamtbevölkerung aus und waren die Gründer mehrerer blühender Industriebetriebe. Nach 1850 rascher Rückgang durch Abwanderung vor allem nach Göppingen; 1910 nur noch vier Juden. Die 1805 erbaute Synagoge wurde 1899 nach Auflösung der Gemeinde abgebrochen.
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