Klosterreichenbach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1082

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Dorf beim ehemaligen Kloster, teilweise innerhalb von des­sen äußerem Mauerring, im Mündungswinkel von Reichenbach- und Murgtal. Neue Wohngebiete Vogelhard am linken Murgtalhang und an der Steige nach Igelsberg.
Historische Namensformen:
  • Richenbach 1082
Geschichte: 1082 (Кор. 16. Jahrhundert) Richenbach. 1082 schenkte der edelfreie Bern sein Gut an der Mün­dung des Reichenbachs in die Murg an Hirsau, damit an dieser Stelle ein Kloster gegründet würde. Das alsbald durch Abt Wilhelm errichtete Kloster wurde bereits 1085 durch Bischof Gebhard von Konstanz den Heiligen Gregor und Remigius geweiht und mit umfangreichem Besitz vom Mutterkloster ausgestattet. Zahlreiche Schenkungen meist des umwohnenden Adels kamen hinzu. Reichenbach blieb als Priorat stets in völliger Abhängigkeit von Hirsau, das den Prior einsetzte. Versuche des Konvents im 14. und 15. Jahrhundert, die freie Wahl des Priors an sich zu ziehen, schlugen fehl. Zunächst waren die Grafen von Calw als Vögte von Hirsau auch die von Reichenbach, ihnen folgten nach 1200 die Pfalzgrafen von Tübingen. 1330 übernahmen auf Bitten des Abtes von Hirsau die Grafen von Eberstein die Vogtei, seit Teilung des ebersteinischen Erbes, späte­stens 1399 war sie badisch-ebersteinisches Kondominat. Die Vogteirechte erstreckten sich auch auf die meist in unmittelbarer Nähe gelegenen klostereigenen Dörfer Hesel­bach, Hochdorf mit Schernbach, Huzenbach, Igelsberg, Obermusbach, Röt mit Schönegründ und Schwarzenberg sowie die umfangreichen Wälder, etwa die heutigen Gemeinden Klosterreichenbach, Seewald, ferner die Gemarkung Igelsberg (Stadt Freudenstadt) umfassend. Der übrige umfangreiche Besitz verteilte sich auf den weiten Raum zwischen unterem und oberem Neckar und dem Oberrhein. Aus seinem Vogteirecht über Hirsau leitete Herzog Friedrich von Württemberg Ansprüche auf das Priorat ab, ließ es 1595 besetzen und behaup­tete es trotz markgräflichen und kaiserlichen Protestes. Nachdem er 1602 den Eber­steinern ihre Rechte abgekauft hatte, löste er 1603 den Konvent auf und reformierte Klosterreichenbach. Im 30 Jährigen Krieg wurde das Kloster 1629-1631 und 1633-1648 wiederhergestellt und von Mönchen des Kloster Wiblingen bezogen. Der Westfälische Frieden sprach Klosterreichenbach wieder Württemberg zu. Schon 1605 wurde aus den ehemaligen Dörfern das Klosteramt Reichenbach gebildet. Es unterstand dem Oberamt Freudenstadt bis zu seiner Aufhebung 1807, seither Freudenstadt unmittelbar zuständig.

Ersterwähnung: 1082
Kirche und Schule: Die ehemalige Klosterkirche ist seit 1603/04 Sitz einer evangelischen Pfarrei mit der Filiale Heselbach, ursprünglich auch Igelsberg. In ihr von dem nach Hirsauer Vorbild (Sankt Aurelius) errichteten Gründungsbau noch erhalten: das romanische Langhaus, einschiffig und flachgedeckt, die Mauern der Vorhalle und die Untergeschosse der östlichen Türme. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde der alte Chor zu einem dreischiffigen basilikalen Bau mit neuer Apsis erweitert, die beibehaltenen Osttürme er­hielten Durchgänge, die Decken 1230/40 Kreuzgewölbe; damals wurde auch die Vor­halle nach Maulbronner, aber nicht erreichtem Vorbild neugestaltet. Restaurierung der östlichen Teile samt Türmen 1895. Von den ehemaligen Klostergebäuden, die sich südlich anschlos­sen, der spätere Fruchtkasten und ein Turm erhalten, ebenso noch zum Teil die Ringmau­er, die Herzog Friedrich nach der Besetzung um das Kloster legen ließ. Türme 1968 nach Hirsauer Vorbild umgestaltet. Katholiken zu Baiersbronn.
Patrozinium: St. Gregor und Remigius
Ersterwähnung: 1082

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