Kniebis - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Freudenstadt
Ersterwähnung: 1267

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Verstreute Siedlung auf den Rodungsflächen der Passhöhe, bestehend aus dem ehemaligen württembergischen Weiler bei dem abgegangenen Hospiz, dem ehemaligen badischen Streuweiler an der Straße nach Bad Rippoldsau und einzelnen Hotels an der Schwarzwaldhochstraße. Neues Wohngebiet Kohlwald mit Hochhäusern.
Historische Namensformen:
  • Kniebuz 1267
  • Knieboz 1267
Geschichte: 1267 Kniebuz, Knieboz, von bossen, stoßen, also kniestoßender Berg, bezogen auf den steilen Anstieg der alten Kniebisstraße vom Renchtal her. Auf der Passhöhe dieser Straße hatte um 1250 ein Herrenalber Mönch eine Kapelle betreut. 1267 ließ sich Kloster Herrenalb durch Graf Heinrich von Fürstenberg deswegen abfinden; auf Betreiben des Grafen löste der Bischof von Konstanz die Kapelle samt einem ihr zugeteilten, damals aber noch nicht besiedelten Bezirk aus dem bisherigen Dornstetter Pfarrsprengel. Wie für diesen hatte der Fürstenberger den Pfarrsatz auch für die Marienkapelle (1270), bei der er 1271 zunächst ein Chorherrenstift begründen wollte. Doch 1278 schenkte Graf Heinrich mit Einverständnis des Bamberger Bischofs als Lehnsherrn die Kirche samt Zubehör an Franziskanertertiariern, wohl aus Reutlingen, damit sie dort ein Kloster und ein Hospiz für die Reisenden gründeten; 1287 wurde das Kloster geweiht. Zahlreiche Schenkungen von Grundbesitz in allen vom Kniebis ausgehenden Tälern und bis in die Ortenau folgten. Wohl mit Dornstetten kamen Kloster und Hospiz 1320 unter württembergische Herrschaft. 1341 nahmen die Mönche die Benediktinerregel an und unterstellten sich als Priorat dem Kloster Alpirsbach. Das Kloster wurde 1463 und 1513 durch Brand zerstört, beide Male wiederaufgebaut. Aber schon 1535 das Priorat gemeinsam mit Alpirsbach aufgehoben, seine Güter 1544 durch Württemberg eingezogen. Nur das Hospiz bestand weiter, das der dort amtierende württembergische Zolleinnehmer als Gastmeister zu betreuen hatte. 1799 die Klosterkirche durch die Franzosen zerstört und ausgebrannt, so daß von ihr heute nur noch spärliche Reste vorhanden sind (Teil der westlichen Giebelseite mit zwei gotischen Maßwerkfenstern und ein frühgotisches Tor an der südlichen Langhausseite). Erst mit der Ansiedlung von Holzhauern der Calwer Holzhandelskompagnie entwickelte sich der Weiler Kniebis, der sich als Streusiedlung auf die Gemarkungen von Freudenstadt, Rippoldsau und Baiersbronn erstreckte. Auf den 1. 1. 1975 auch diese Teile nach Freudenstadt eingegliedert.
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