St. Ulrich - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0868

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Streudorf mit barocken Bauten eines ehemaligen Klosters im oberen Quelltalbereich der Möhlin.
Historische Namensformen:
  • Cella in saltu Svarzwald 0868
Geschichte: 868 Cella in saltu Svarzwald, in Urkunden des Klosters St. Gallen. Erst wieder 1083/87 genannt, als der Bischof von Basel die Cella, die zur Pfarrei Kirchhofen gehörte, an den Cluniazenserprior Ulrich vertauschte, der sein Priorat von Grüningen (Oberrimsingen) dorthin verlegte. Der Name blieb nun lange Zeit Cella Sancti Petri oder Wilmarszell (Cella Villemaris, verunstaltet Villa maris). 1303 erstmals Cella Sancti Udalrici.

Ersterwähnung: 1100 [12. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Im 12. Jahrhundert erhielt das Kloster große Besitzzuwendungen. Vogtei der Grafen von Nimburg, nach deren Ausgang (1200) beanspruchten sie die Bischöfe von Straßburg, doch gegen sie und auch gegen Kaiser Friedrich setzten sich die Grafen von Freiburg durch. Gegen Ende 14. Jahrhundert Schutzvogtei der Habsburger, die nur allmählich gegen die Übergriffe der Schnewlin von Bollschweil wirksam werden konnte. Auch durch Streitigkeiten zwischen Prior und Konvent kam das Kloster im 15. Jahrhundert arg herunter. Dazu kamen Brandkatastrophen 1464 und 1489. Der letzte Cluniazenserprior resignierte 1546, 1560 übernahm die Abtei St. Peter die Verwaltung, 1578 erfolgte die Inkorporation. Damit gingen auch die Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit an St. Peter über. An die Stelle des früheren Konvents traten jetzt nur ein oder zwei Pfarrvikare für die Seelsorge. Neue schwere Brandfälle 1611 und 1638; den bescheidenen Neubau der Peter-Pauls-Kirche und des Priorats-(Pfarr-)Gebäudes ersetzte 1739/41 Peter Thumb durch die noch bestehenden besonders reizvollen Bauten. An den Altären arbeitete bis 1750 Franz Moosbrugger, 1771 Kanzel von Mathias Faller. Auf das 12. Jahrhundert geht der riesige figurengeschmückte sogenannte »Taufstein« (im Klostergarten) zurück. Das Priorat wurde 1806 durch Baden aufgehoben, der Meierhof des Klosters verkauft. Bis 1924 unterstand der Ort dem Вezirksamt Staufen, seither dem Amtssitz in Freiburg. Zum Seelsorgesprengel von St. Ulrich gehörten Geiersnest, Gießhübel und Stohren (Obermünstertal), seit dem 17. Jahrhundert auch die Filialkirche in Hofsgrund. Heute umfaßt die katholische Pfarrei nur St. Ulrich und den Bollschweiler Ortsteil Aubach. Die Evangelischen gehören zur Pfarrei Ehrenkirchen-Bollschweil.
Patrozinium: Peter und Paul

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