Oberried - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1100 [frühes 12. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Langgestreckte Ortschaft mit häufendorfartigem Kern am Südrand des breiten Oberrieder Tals und einer straßendorfartigen Erweiterung ins Bruggatal hinein nach Südwesten. Rechts der Brugga im südwestlichen Ortsteil am unteren Hang des Winterbergs größeres Neubaugebiet.
Historische Namensformen:
  • vicus Obirrieth 1100 [frühes 12. Jahrhundert]
Geschichte: Im frühen 12. Jahrhundert vicus Obirrieth anläßlich adliger Schenkungen an das Kloster St. Peter. 1237 verzichteten die edelfreien Herren von Tengen, die hier Besitz vom Kloster St. Gallen zu Lehen trugen, auf diesen. Sie übertrugen ihn den Nonnen von Günterstal unter der Bedingung, daß sie dort ein Kloster errichteten. Die Gründung hatte kurzen Bestand, die Nonnen von Oberried gerieten in einen Prozeß mit St. Gallen (1242) und zogen sich bald darauf nach Günterstal zurück. 1252 kamen die Wilhelmiten in den Besitz der Niederlassung, von den Freiburger Rittern von Munzingen und Schnewlin erhielten sie weiteren Grundbesitz hinzu, der ebenfalls zur früheren sanktgallischen Grundherrschaft gehörte. 1266 wurde ein von dem Freiburger Wilhelmitenkloster unabhängiges Priorat der »Oberrieder im Wald« gegründet, zu dem Besitz kam der Erwerb des Dinghofs Wittelsbach der Herren von Falkenstein hinzu (1283). 1327 kaufte das Kloster von den Schnewlin Vörlinsbach mit von St. Gallen herrührenden Lehen und einen Teil von Geroldstal mit ebenfalls sanktgallischen Lehensgütern hinzu. Die Klosterherrschaft umfaßte nunmehr mit der heutigen Gemarkung (außer Weilersbach) auch das Tal von St. Wilhelm, dazu die 1289 von den Schnewlin geschenkte Rüti, später Hofsgrund genannt. Die Kastvogtei mit der hohen Gerichtsbarkeit war in Händen einer Linie der Schnewlin (genannt. iunior), der das Kloster den meisten Besitz verdankte, 1496 war sie an die Stadt Freiburg übergegangen. Um dieselbe Zeit ging das Priorat in Oberried ein, Besitz und Rechte kamen an das Wilhelmiterpriorat in Freiburg. Dieses übersiedelte in der Zeit der französischen Herrschaft (1679) nach Oberried und unterstellte sich dem besonderen Schutz des Kaisers. Eine neue Kirche samt Klostergebäuden wurde 1682/88 an der heutigen Stelle erbaut. 1724 erwirkte die Abtei St. Blasien mit der Einverleibung der übrigen deutschen Wilhelmitenkloster auch die von O. Die Verwaltung übernahm ein sanktblasischer Amtmann. Mit der Säkularisation 1806 endete die Klosterherrschaft, die vor allem auch ausgedehnte Waldgebiete umfaßt hatte. Oberried unterstand nunmehr den badischen Ämtern in Freiburg.

Ersterwähnung: 1687 [1687/88]
Kirche und Schule: Von der alten Klosterkirche »Maria Krön« ist nichts mehr vorhanden. Die neue Kirche von 1687/88, 1932/33 erneuert, besitzt einen Cruzifixus aus dem 15. Jahrhundert und Altarfiguren von Ch. Wenzinger (1737). Eine Michaelskapelle 1778 abgebrochen. Oberried gehörte zum Pfarrsprengel von Kirchzarten, 1786/87 wurde die Klosterkirche zur Pfarrkirche erhoben und dem Priorat inkorporiert. Zu ihrem Sprengel gehören neben den Gemeindeteilen auch die Gemeinden Zastler und St. Wilhelm. Die Evangelischen sind nach Kirchzarten eingepfarrt.
Patrozinium: Maria Krön

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