St. Märgen - Altgemeinde~Teilort 

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Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1118

Historische Namensformen:
  • servus sancte Marie 1118 [ca. 1118]
  • ecclesia sancte Marie 1125
  • sante Merien 1316
Geschichte: Ca. 1118 servus sancte Marie, 1125 ecclesia sancte Marie, 1316 sante Merien. Gründung eines Augustiner-Chorherrenklosters durch den Straßburger Dompropst Bruno aus dem Hause der damals im Breisgau begüterten Grafen vn Zollern-Haigerloch-Wiesneck. Nachfolger der Haigerlocher im Besitz der Klostervogtei und der Herrschaft Wiesneck, zu der sie gehörte, wurden, seit 1215 nachweisbar, die Grafen von Hohenberg. Die Herrschaft Wiesneck mit Zubehör wurde 1293 an die Turner aus Freiburg verkauft, ca. 1318 kam sie an die Schnewlin aus Freiburg. 1370 Vereinigung des Klosters mit der stark heruntergekommenen Propstei Allerheiligen in Freiburg. 1372 Verkauf der Schutz -vogtei durch die Schnewlin an die Herren von Blumeneck. 1381 Erwerb der Kastvogtei durch Österreich, deren Wahrnehmung der Stadt Freiburg überlassen wurde. Die Untervogtei kam 1450 an die Schnewlin von Landeck. Im 13. Jahrhundert hatte St. Märgen beträchtlichen Besitz, außer den als vogtfrei beanspruchten Gütern vornehmlich in seinen drei Meierämtern Zarten (Verwaltungsraum Kirchzarten) mit Geroldstal und Wittental, Schweigbrunnen (Wagensteig, Gemeinde Buchenbach, Verwaltungsraum Kirchzarten), und Diezenbach (Oberbuchenbach und Himmelreich). An Pfarreien besaß das Kloster bereits 1214 Hüfingen (Verwaltungsraum Donaueschingen), von den Schnewlin erhielt es 1329 Haslach bei Freiburg und Scherzingen (Verwaltungsraum Ehrenkirchen), 1324 kaufte es den Hof und die Pfarrei zu Wyhl (Verwaltungsraum Endingen), Inkorporation 1381. Zuletzt kam 1614 noch Zähringen (Stadt Freiburg im Breisgau) dazu. 1462/63 wegen Verschuldung des Klosters Verkauf aller seiner Güter mit Ausnahme der Pfarreien an die Stadt Freiburg. Die wenigen Chorherren zogen in das dortige Kloster Allerheiligen, nur einer blieb als Pfarrer in St. Märgen zurück. Spätere Versuche, den Verkauf rückgängig zu machen, führten nicht zum Ziel. Erst 1699 konnte der Meierhof zu St. Märgen wieder erworben werden. Unter Propst Andreas Dilger begann seit 1716/17 der Wiederaufbau des Klosters. 1725 wurde die Kirche geweiht, bis 1729 das neue Konventsgebäude bezogen. 1770 erreichte der Abt die Aufnahme in den breisgauischen Prälatenstand. 1806 nach kurzer Besetzung durch württembergisches Militär Übergang an Baden und Aufhebung des Klosters. Die Gemeinde St. Märgen unterstand zunächst dem Amt St. Peter, kam 1819 zum Amtssitz Freiburg, 1936 zum Bezirksamt/Landkreis Neustadt. 1936 wurde Altglashütte eingemeindet. Wirtschaftliche Bedeutung gewann seit dem späteren 17. Jahrhundert die Herstellung hölzerner Uhren, wonach St. Märgen sich gar als »die Geburtsstätte der Schwarzwälder Uhr« bezeichnet hat.

Ersterwähnung: 1121
Kirche und Schule: 1125 wurden die Zehntgrenzen zwischen der neugebildeten Klosterpfarrei und der Mutterpfarrei Kirchzarten festgelegt. Die Pfarrei wurde nach der Aufhebung des Klosters 1806 neu eingerichtet. Zum Sprengel gehören neben der Gemeinde St. Märgen auch Wildgutach (Gemeinde Simonswald, Verwaltungsraum Waldkirch) und Teile der Orte Wagensteig (Gemeinde Buchenbach, Verwaltungsraum Kirchzarten) und Oberibental (Gemeinde St. Peter). Teile der Gemeinde St. Märgen gehören zu den Pfarreien Breitnau (Verwaltungsraum Hinterzarten), Büchenbach (Verwaltungsraum Kirchzarten) und Waldau (Verwaltungsraum Titisee-Neustadt). Die Klostergebäude samt der Kirche Maria Himmelfahrt haben oft unter Bränden gelitten. Schweres Brandunglück 1280, zwischen 1428/30 brannte die Kirche; erst 1493 Weihe des Neubaus. Brand von Kirche und Pfarrhaus 1560, ebenso 1704; Wiederherstellung 1724/25. 1735/43 schnitzte Matthias Faller die Altarfiguren der Kirche, 1769/71 Ausmalung durch Simon Göser. 1777 erwarb der Abt eine Orgel des Straßburgers Joh. Andreas Silbermann. Bei dem Brand von 1907 wurde diese mit fast der ganzen Einrichtung der Kirche und der beträchtlichen Bibliothek des Klosters vernichtet. Nur das Gnadenbild wurde auch jetzt gerettet, ebenso die meisten Seitenaltarfiguren von Faller. Eine Nikolauskapelle an der Grenze gegen St. Peter wird schon 1121 genannt, 1738 wird eine solche (auch 1713 und 1725 erwähnt) nach Wiederherstellung geweiht, 1807 säkularisiert, 1931 neu erbaut am alten Ort »in der Klausmatte«. Von der gewiß sehr alten Wallfahrtskapelle des Heiligen Judas Thaddäus (Ohmenkapelle) fehlen ältere Nachrichten. 1726 Errichtung einer Kapelle am Ort der früheren Wallfahrt, 1734/49 Neubau des jetzigen Kirchleins. Die Rosenkranzkapelle in Altglashütte wurde erst 1863 erbaut. Daneben bestehen Privatkapellen in der Spirzen beim Fallerhof, beim Christenhermannshof, beim Pfändlerhansenhof, beim Kussenhof und beim Glasträgerhof. Die Evangelischen sind nach Kirchzarten-Stegen eingepfarrt.
Patrozinium: Nikolaus
Ersterwähnung: 1121

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