Kirchhofen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1087

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das alte Dorf bildet im Oberdorf eine unregelmäßig gestaltete Siedlung mit dichter und teils verschachtelter Bebauung, erhöht gelegenem Kirchplatz und Schloßbezirk in Hanglage am südlichen Ausgang des Schneckentals. Das wohl jüngere Unterdorf liegt im Grenzbereich von Möhlin-Niederung und Hochfirst-Schönberg-Massiv und zieht als Straßendorf am Südfuß der Bellenhöhe in Richtung Ehrenstetten entlang. Neubaugebiete haben die Ortschaft nach Süden in die Möhlin-Niederung ausgedehnt, so westlich des alten Unterdorfes, und am Südhang der Bellenhöhe eine bauliche Verbindung zwischen Ober- und Unterdorf geschaffen.
Historische Namensformen:
  • Kilchouen 1087
Geschichte: 1087 Kilchouen, erscheint als umfassender Pfarrsprengel, Kirche und Dinghof im Besitz des Bistums Basel. Ungefähr 1 km unterhalb des als »Feimlisburg« bezeichneten Ringwalls auf der Anhöhe über dem »Ehrenstetter Grund« befand sich ein Reihengräberfriedhof des 7. Jahrhundert, ebenso im Waldstück »Finkenstahl« und an der Straße nach Norsingen wie nördlich des Wasserbehälters am Rebberg. Beziehungen zu den späteren Siedlungen lassen sich nicht erkennen. 1270 erwarben die Schnewlin den Dinghof, an dessen Zubehör unter anderem auch die Herren von Staufen und von Ambringen, beteiligt waren. Das Schloß, an dem die Herren von Blumeneck Anteil hatten, wird 1416 genannt, nachdem die Landes- und Oberlehensherrschaft gegen Ende des 14. Jahrhundert an Österreich gekommen war. 1501 waren die Schnewlin von Landeck, Schnewlin zum Wiger, Blumeneck, Ambringen und Staufen am Besitz des Dinghofs bzw. der Herrschaft Kirchhofen beteiligt. Im 16. Jahrhundert weitere Mitbesitzer, darunter die Stadt Freiburg (1543), die ihren Anteil bald wieder verkaufte. Seit 1570 war Lazarus von Schwendi, kaiserlicher Feldhauptmann, Pfandinhaber von Österreich, Herr des Schlosses, das er neu ausbaute, und des Kirchspiels Kirchhofen, für welches er ein Spital errichtete. Nach weiteren Verpfändungen im 17. Jahrhundert bekam die Abtei St. Blasien 1738 die Herrschaft als Lehen. Das Wasserschloß, 1633 weitgehend zerstört, erhielt 1740/41 ungefähr seine heutige Gestalt. 1805 an Baden, bis 1936 Вezirksamt Staufen, danach Bezirksamt/Landkreis Freiburg.

Ersterwähnung: 1409
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, ursprünglich zu dem Basler Dinghof gehörig, hatte Filialkirchen in Staufen, Ambringen, Ehrenstetten und Offnadingen, später auch Norsingen. Sie blieb 1270 bei Basel und wurde 1393 dem dortigen Domkapitel inkorporiert. Das spätgotische Kirchengebäude, eine Wallfahrtskirche, wurde 1409 erbaut, 1506 erweitert, 1633 zerstört und wieder aufgebaut und erfuhr 1740 eine durchgehende Barockisierung unter Mitwirkung namhafter Künstler. Zuletzt 1959 bis 1961 renoviert. Seit dem Spätmittelalter wurden mehrere Kaplaneien und bepfründete Altäre gestiftet. Eine Michaelskapelle bei der Kirche bestand bis 1811, eine Nikolauskapelle am Batzenberg wird 1546 erwähnt. Zum Sprengel der katholischen Pfarrei gehört auch Offnadingen. Die Evangelischen gehören zur neuerrichteten Pfarrei Ehrenkirchen-Bollschweil, deren Sprengel alle Ortsteile der Gemeinden Ehrenkirchen und Bollschweil umfaßt. Kirchhofen ist Pfarrsitz.
Patrozinium: Michael

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