Erdmannhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0816 [Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen für Kloster Murrhardt]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Auf der Hochfläche links über der Murr vergrößerte sich der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg rings um den dörflichen Kern durch die neuen Wohngebiete »Grund« (1952), »Ellenberg«, (1960/69), »Breiter Wasen« (1960/66), »Kirchenfeld« (1965/75), Ulrichsrain (1960/70) und die Gewerbeanlagen in Norden (»Ochsenweg« 1970/73).
Historische Namensformen:
  • Eckenmarishusen 0817 [Fälschung 15. Jahrhundert]
  • Berckenmarehusa 0972 [Kopialüberlieferung 13. Jahrhundert]
  • Erckmarsshusen 1100 [Anfang 12. Jahrhundert]
  • Erchemerhusen 1241
  • Ertmarshusen 1279
Geschichte: 816 (Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen für Kloster Murrhardt aus dem Jahre 816); 817 (Fälschung 15. Jahrhundert) Eckenmarishusen. 972 (Kopialüberlieferung 13. Jahrhundert) Berckenmarehusa, Anfang 12. Jahrhundert Erckmarsshusen, 1241 Erchemerhusen, 1279 Ertmarshusen (Personenname: Erkanmar). Siedlung der älteren Ausbauzeit (zwei karolingerzeitliche Gräber am Westausgang von Erdmannhausen). 972 erlangte hier das Hochstift Speyer Besitz- und Herrschaftsrechte. Die von Beginn des 12. Jahrhunderts bis 1279 bezeugten Ministerialen von Erdmannhausen dürften anfänglich im Dienste der Grafen von Calw, später in dem der Grafen von Calw-Löwenstein und schließlich in einem Abhängigkeitsverhältnis von den Grafen von Württemberg gestanden haben. Von 1366-1390 hatten die von Oßweil ein Viertel der Vogtei des Dorfes von Württemberg zu Lehen. Weitere Anteile an der Vogtei befanden sich gleichfalls als württembergisches Lehen in der Hand der von Venningen und von Sontheim (bis 1425). Vom 15. Jahrhundert bis 1938 gehörte Erdmannhausen zum Amt (Oberamt) Marbach. Seit 1938 ist es beim Landkreis Ludwigsburg. Schwere Bevölkerungsverluste im 30jährigen Krieg: Von 630 Einwohnern (1622) bei Kriegsende noch 80 übrig. Nach 1682 wahrscheinlich kurzfristige Ansiedlung von piemontesischen Glaubensflüchtlingen (Straßenname »Piemontesergasse« seit 1736 überliefert; fremdartige Bauweise einiger in dieser Straße noch vorhandener Häuser).

Kirche und Schule: Die Januarius-Kirche war im Besitz des Klosters Murrhardt. Seit der Reformation ist sie evangelische Pfarrkirche. Ihrem wesentlichen Baubestand nach frühgotisch. Ehemals stark befestigte Wehranlage: Kirche inmitten eines burgartigen Friedhofs.
Patrozinium: St. Januarius

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