Großbottwar - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0750 [Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Unter den Fachwerkhäusern des 16. Jahrhunderts ziert besonders das Rathaus von 1556/57 den Kern des alten Städtchens im Bottwartal. Das Anfang 18. Jahrhundert erbaute ehemalige Bouwinghausensche Schloss, früher das Rechbergische Freihaus genannt, dient als Sitz des Forstamts. Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich der Ort durch Wohnsiedlungen im Südwesten (»Bettelgärten«, »Ob der Schießmauer«, 1951/55), Südosten (»Wagrain«, »Böningfeld«, 1955/70), Norden (»Braunersberg«, »Heilbrunner Weg«, »Pfarräcker«, 1958/68, »Holderstock«, 1969/76) und Osten (»Vordere Teufelsäcker«, 1971/76). Niederlassungen von Handwerk und Industrie erfolgten im Süden (»Schleifwiesen« 1959), Südosten (»Böningfeld« 1969) und Osten (»Hoftal« und »Kreuzwiesen« 1972).
Historische Namensformen:
  • Boteburon 0750 [750-802 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert)]
  • Bodibura 0873 [ca. 873 (späte Kopialüberlieferung) und 950]
  • Botwar superius 1245
  • Groß(en)bottwar 1700 [seit 1700]
Geschichte: 750-802 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert) Boteburon, ca. 873 (späte Kopialüberlieferung) und 950 Bodibura (Grundwort Personenname, bur = Haus, Bau), 1245 Botwar superius, seit 1700 Groß(en)bottwar. Siedlung der Reihengräberzeit mit Bestattungsplatz im Nordteil des Ortes. In der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts erlangte Kloster Fulda, 873 Stift Neuhausen bei Worms, 906 Kloster Murrhardt Besitz. Ortsadel im 12./13. Jahrhundert (bis 1285) bezeugt. Neben dem Dorf, das zur Herrschaft Lichtenberg gehörte, wurde Mitte des 13. Jahrhunderts von den Herren von Lichtenberg im Mündungswinkel zwischen der kleinen und großen Bottwar eine Stadt gegründet (1279 erstmals als civitas erwähnt). 1357 wurde die Herrschaft Lichtenberg mit Großbottwar an Württemberg verkauft. Dieses trug das neue Besitztum der Krone Böhmen zu Lehen auf. Großbottwar, das Anteil an der freien Pirsch an der Bottwar hatte, war Mittelpunkt eines 13 Dörfer und Weiler umfassenden württembergischen Amtes, das 1810 im Oberamt Marbach aufging. Seit 1938 gehört die Stadt zum Landkreis Ludwigsburg. 1554 verheerender Stadtbrand. 1635 und 1636 insgesamt 629 Pesttote. In Großbottwar geboren: die Buchdrucker Martin Huss, 1478 in Lyon tätig, und Nikolaus Keßler, gestorben um 1510 in Basel. Matern Feuerbacher (ca. 1485 bis ca. 1560), gemäßigter Führer im Bauernkrieg.
Ersterwähnung als Stadt: 1279
Wirtschaft und Bevölkerung: Landwirtschaft und Weinbau bildeten bis ins 20. Jahrhundert die Haupterwerbsquelle der Bürgerschaft. Vom Handwerk hatte nur die Gerberei überörtliche Bedeutung. 1894/1900 Anschluss an die Schmalspurbahn Marbach-Heilbronn-Süd. Alle Türme der Stadtbefestigung wurden um 1830 abgebrochen, Stadtmauer teilweise noch gut erhalten.

Name: Bouwinghausensche Schloss.
Datum der Ersterwähnung: 1700 [18. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1279
Kirche und Schule: Die alte Martinskirche des Dorfes ist aus wehrtechnischen Gründen nicht in den Mauerring der neuen Stadt einbezogen worden. Sie ist 1279 als ecclesia superior genannt. Den Kirchensatz besaß Kloster Murrhardt, dem das Gotteshaus 1348 inkorporiert wurde. Innerhalb der Stadtmauer befand sich die 1370 erstmals genannte Allerheiligenkapelle, außerhalb der Stadt auf dem Friedhof eine 1354 erstmals erwähnte Frauenkirche. Im Spätmittelalter bestand eine Beginenklause. Die Martinskirche seit der Reformation evangelische Pfarrkirche: netzgewölbter Ostchorturm frühgotisch, Schiff 1791/92 in klassizistischen Emporensaal umgebaut. Das Langhaus der Allerheiligenkapelle 1755 abgebrochen und neu erstellt, danach als Schule profaniert. Frauenkirche auf dem Friedhof, dreischiffige romanische Basilika mit gotischem Chorabschluss, 1710 abgebrochen. Lateinschule bereits 1496 erwähnt, 1926 aufgehoben.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1279

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