Kenzingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0773

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der mittelalterliche ovale Stadtkern, umflossen von Elz und Kleiner Elz, liegt im trichterförmigen Talausgang des Dorfbächle. Seinen gitterförmigen Grundriß bestimmt das regelhafte Straßenkreuz aus der zum Straßenmarkt erweiterten Hauptstraße und der Eisenbahn- und Brotstraße. Die Hauptstraße mit drei- bis dreieinhalbgeschossigen, traufständig in geschlossener Straßenfront stehenden Häusern ist Geschäftsstraße mit Läden in den Erdgeschossen. Die Nebenstraßen tragen teilweise ländlichen Charakter. Die Kirche hat ihren Platz abseits östlich der Straßenkreuzung. Die Stadt dehnt sich seit dem 19. Jahrhundert über die beiden Elzläufe hinweg aus, zunächst entlang der Bundesstraße 3. Im Norden und Westen sind Industriegebiete entstanden. Moderne Wohnviertel liegen insbesondere im Оsten und zwischen В 3 und Bahnlinie im Norden.
Historische Namensformen:
  • Kencinger marca 0773
Geschichte: 773 in Kencinger marca; 1111 Kenzingen. Von Personenname. Altsiedelort. Vorgängersiedlung östlich der heutigen Stadt. Aus dem 952 eingezogenen Lehensbesitz des Graf Guntram erhielt Kloster Einsiedeln mit dem Reichshof Riegel auch Kenzingen. Wann das Kloster Andlau den Fronhof in Besitz nahm, ist unklar. 1284 hatte die Abtei in Kenzingen Zwing und Bann. 1092 bis ins späte 12. Jahrhundert und vereinzelt 1242 werden Edelfreie von Kenzingen erwähnt. Vom 13. Jahrhundert an lassen sich Ministerialen der Üsenberger nachweisen, im 14.-16. Jahrhundert zahlreiche in der Stadt gesessene Geschlechter, wie die Brenner, Meier, Löser, Schlegelholz, Steinmeier, Zoller und Zundt. Die Burg Kenzingen, 1094 erstmals genannt, ist mit der Kirnburg identisch. Als Vögte des Kloster Andlau besaßen die Herren von Üsenberg die Ortsherrschaft. Im 14. Jahrhundert stand die Herrschaft Kürnberg unter der Lehenshoheit Österreichs. 1352 kaufte Markgraf Heinrich IV. die untere Herrschaft Üsenberg, zu der Kenzingen gehörte; nach seinem Tod 1369 mußte sie sein Sohn an Leopold von Österreich abtreten. 1415-1427 war durch die Ächtung Herzog Friedrichs Kenzingen reichsunmittelbar. 1420 verpfändete König Sigismund die Stadt an Markgraf Bernhard von Baden, im gleichen Jahr noch an Hamann Snewelin von Landeck. Konrad von Weinsberg war von 1422-1424 Pfandinhaber, 1424-1515 die Stadt Straßburg, 1515 Ritter Wolf von Hürnheim. 1545 befand sich Hans Baumgartner von Baumgarten im Besitz von Kenzingen. Ab 1564 blieb die Stadt dann bei Österreich. Rudolf von Üsenberg begann mit der Anlage der Stadt nach Freiburger Vorbild und umgab sie mit einer Ringmauer, durch die zwei Tore führten. 1253 wird Kenzingen erstmals als civitas bezeichnet. 1283 bestätigte König Rudolf die Rechte der Stadt. 1290 wird erstmals der Rat erwähnt, der Bürgermeister 1326. Das Rathaus wurde unter Wolf von Hürnheim erbaut. 1805 kam Kenzingen an Baden; 1807 Oberamt Kenzingen, 1809 Вezirksamt Kenzingen, 1872 Bezirksamt Ettenheim, 1879 Вezirksamt Emmendingen.

Name: Burg Kenzingen
Datum der Ersterwähnung: 1094

Ersterwähnung: 1242
Kirche und Schule: 1242 wird in Kenzingen ein Geistlicher erwähnt. 1275 die St. Georgskirche noch vor der Stadt genannt. Das Patronatsrecht hatte das Kloster Einsiedeln (1467), dann das Kloster Ettenheimmünster (1493). 1503 wurde St. Georg diesem inkorporiert. Ebenfalls vor der Stadt stand die St. Peterskirche, 1275 erstmals erwähnt. Das Patronatsrecht gehörte dem Kloster Andlau (1344), wahrscheinlich kam es 1373 mit dem Dinghof an die Johanniter in Freiburg. Im vorigen Jahrhundert waren von beiden Kirchen nur noch die Ruinen vorhanden. Die in der Stadt gelegene Kirche wird erstmals 1275 erwähnt. Marienpatrozinium 1507. Die Kollatur war 1581 beim Haus Österreich. Der Sprengel der heutigen katholischen Pfarrei umfaßt die Gemeinde Kenzingen, ausgenommen die zur Pfarrei Bleichheim gehörigen Ortsteile Auhof, Kirnhalden, Muckental-Forsthaus, Hammerschmiede und Muckental-Hof. Pfarrkirche St. Laurentius, 1730/40 barock umgestaltet. 1649-1806 Franziskanerkl. in der Stadt. Kirche 17. Jahrhundert, Innenausbau 18. Jahrhundert Seit 1880 dient ihr Schiff als Raum für den evangelische Gottesdienst. Evangelische Pfarrei seit 1909. Sprengel Kloster Bombach und Hecklingen.
Patrozinium: St. Georg
Ersterwähnung: 1275

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