Standuhr 

Datierung :
  • 1906 [Herstellung]
Autor/Urheber:
  • Staatliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe [Hersteller]
  • Wilhelm Süs [Künstler]
Ortsbezüge (Werk):
Objekttyp: Standuhr
Weitere Angaben zum Werk: Fayence [Material], Holz [Material], Federzugwerk [Material], bemalt [Technik], glasiert [Technik], Zinnglasur [Technik], Farbglasur [Technik], Höhe: 266.0 cm, Breite: 78.0 cm, Tiefe: 37.0 cm
Kurzbeschreibung:

Die Fayence-Standuhr besteht aus einem hohen, geschwungenen, mehrfach abgesetzten Gehäuse im Barockstil, das sich über einem schwarzen Holzsockel erhebt. Sie ist reich mit plastischen Puttenköpfen, Blütengirlanden, Akanthusblättern, Muscheln und Spiralen dekoriert. Das Zifferblatt mit römischen Ziffern wird flankiert von zwei weiblichen Hermen als Allegorien von Tag und Nacht. Im unteren Teil der Uhr zeigt ein Bildfeld allegorische Figuren der Technik (bekränzter nackter Knabe mit Zahnrad, Mikroskop und Apparaturen) und Wissenschaft oder der Kunst (Jungfrau mit Lorbeerkranz). Im Hintergrund sind der Speyrer Dom mit dem von Heinrich Hübsch wiedererrichteten Westwerk und eine Eisenbrücke zu sehen. Unter dem Bildfeld steht das Allianzwappen Baden und Preußen und die Inschrift: "Friedrich Großherzog Luise Großherzogin von Baden". Das Werk: Rechteckiges Achttage-Federzugwerk von Lenzkirch; Grahamhemmung, federaufgehängtes Pendel. Halbstundenschlag auf Glocke, Rechenschlagwerk.

Die Uhr ist ein Geschenk der Technischen Hochschule Karlsruhe zum 80. Geburtstag des Großherzogs Friedrich I. von Baden (1826-1907) und zur Goldenen Hochzeit von Friedrich und Großherzogin Luise (1838-1923). Sie wurde anlässlich eines Empfangs am 21. September 1906 überreicht.

Neben Kandern im südlichen Baden gab es in Karlsruhe ab 1901 eine für die Jugendstilkunst wichtige Keramikwerkstätte. Auf Betreiben des damaligen Leiters der Karlsruher Kunsthalle, des Malers Hans Thoma, gründete Großherzog Friedrich I. die Großherzogliche Majolika-Manufaktur in seiner Residenzstadt. Er berief den Maler, Graphiker und Keramiker Wilhelm Süs, der schon vorher in Kronberg im Taunus eine Kunsttöpferei geleitet hatte, als künstlerischen und technischen Leiter der Manufaktur. Im Gegensatz zu Max Laeuger in Kandern und seinen mehr volkskundlichen Arbeiten orientierte sich Wilhelm Süs an der italienischen Majolika der Renaissance, sowohl hinsichtlich der Technik als auch der Farborientierung und der Themenwahl.

Literatur:

Monika Bachmayer: Karlsruher Majolika. Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901-1927. Die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927-1978, Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 1979

Monika Bachmayer, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika 1901-2001, 100 Jahre Keramik des 20. Jahrhunderts, Karlsruhe 2001

Joanna Flawia Figiel, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika, Führer durch das Museum in der Majolika, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 2004

Quelle/Sammlung: Kunst- & Kulturgeschichte - Keramik
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 95/1198 [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: https://katalog.landesmuseum.de/object/B04CC2EC4BB1AA5530BB2E89F799663D

Autor/Urheber:
  • Thomas Goldschmidt [Fotograf]

Personenbezüge:
  • Friedrich [Assoziierte Person]
  • Luise [Assoziierte Person]
Schlagwörter: Baden / Wappen
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