Schreibzeug mit Chinoserien 

• um 1770-1775 [Herstellung]

• Durlacher Fayencemanufaktur [Hersteller]
• Georg Jakob Strohm [Fayencemaler]

• Durlach [Herstellungsort]

Das nierenförmige Schreibzeug steht auf vier geriefelten, akanthusblattförmigen Füßen, die die senkrechte Wandung überlappen. In der Deckplatte sind zwei große runde und eine nierenförmige Öffnungen angebracht, die für die Behälter für die Tinten-, Streusand- und Federbehälter. Vier Löcher in der Deckplatte dienen zum Einstecken der Federkiele. Auf der einschwingenden Rückseite ist eine geriefelte Kerzentülle angebracht, die von plastischen Akanthusblättern überspielt wird.

Der Dekor ist in schwarzer Zeichnung angelegt und mit Grün, Braun und Schwarz ausgemalt. Auf der Wandung sind drei Szenen in Gartenlandschaften dargestellt: Links ein Horn blasender Chinese, in der Mitte ein mit Schwert und Schild gegen einen Löwen kämpfender Chinese und rechts eine tanzende Chinesin mit Fächer. Zwischen den Szenen finden sich Blattzweige.

An der Unterseite des Schreibzeugs ist in Schwarz die Malermarke "S" angebracht. Diese wird dem Fayencemaler Georg Jakob Strohm (1742-nach 1807) zugewiesen. Strohm gilt für den Zeitraum um 1760-1775 als Durlacher Maler von Rocaillekartuschen, grünen Chinoiserien und grünen „deutschen“ Blumen.

Literatur: Durlacher Fayencen 1723-1847 ; Ausstellungskatalog des Badischen Landesmuseums Karlsruhe ; Karlsruhe 1975 ; S. 147, Nr. 90, Abb. und Farbtafel VI, S. 440 f., Nr. 109 (Malermarke). - Rosemarie Stratmann-Döhler : Durlacher Fayencen ; (Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe NF, Heft 2) ; Karlsruhe 1995, S. 102, Nr. 15, farb. Abb.