Grabkultgefäß: Abschiedsszene und mythologische oder Frauengemachszene 

• 350-320 v. Chr. [Herstellung]
• Lukanisch [Herstellung]

• Primatomaler [Vasenmaler]
• Maler, Friedrich [Vermittler]

• Basilicata [Herstellungsort]
• Magna Graecia [Herstellungsort]

Das zweihenklige Weinmischgefäß wird als "Nestoris" bezeichnet, nach einem sagenhaft großen Becher des Nestor in Homers Ilias. Das Prachtgefäß ist für den Gebrauch zu groß, es handelt sich daher um eine Grabausstattung – dafür spricht auch der gute Erhaltungszustand. Reich an Motiven und sehr groß sind die Ornamente am Hals, wie der fein schattierte Eierstab, bei dem vereinfacht dargestellte Pflanzenblätter eiförmig in einer Reihe dargestellt werden.

Von rechts schwebt ein Eros mit einer Weinkanne und einer Opfer-Schmuckbinde heran. Unter ihm sitzt die Liebesgöttin Aphrodite, Lanze und Helm des Kriegsgottes Ares haltend. Der steht in Person vor ihr, seinen Schild in der Linken und einen Griffspiegel der Göttin in der Rechten. Der Kriegsgott Ares symbolisiert in diesem Kontext den Schutz eines angenehmen Lebens.

Die Welt der Liebe steht auf der Gegenseite des Gefäßes im Fokus. Aphrodite sitzt, eine Lanze haltend, von herumtollenden Eroten umspielt. Die Malerei ist besonders in der Komposition der Aphrodite mit den Eroten originell und in der Ausführung sehr fein, eher sorgfältig als schwungvoll. Die Fülle der Details, etwa bei den Gewandfalten und im Gefieder der Flügel, wirkt zuweilen etwas formelhaft und manieriert.