Kaffeekanne mit Andenkenmalerei 

• 1827 [Herstellung]

• Durlacher Fayencemanufaktur [Hersteller]

• Durlach [Herstellungsort]

Die Kaffeekanne hat einen abgesetzten, durch Kehle und Wulst stark profilierten Fuß. Der Gefäßkörper ist birnförmig, der Hals verläuft fast senkrecht. Die Kanne hat oben einen geringfügig erhabenen Randstreifen. Der schnabelförmige Ausguss ist spitz und an der Unterseite leicht gebogen. Der breite Henkel ist an der Innenseite fast flach; an der Außenseite ist er leicht gewölbt und an den Rändern mit je einer Längskerbe gegliedert. Der Henkel ist auf der Schulter aufgelegt, steigt steil auf und biegt dann kräftig um; er schwingt zum Gefäßkörper, wo er mit einem geraden Ende aufliegt. Der Deckel kragt leicht über den Rand des Gefäßkörpers aus und hat einen konisch verlaufenden, profilierten Rand. Über diesem wölbt sich der Deckel stark auf. Oben hat er ein Profil und ist dann abgeflacht. Er endet in einem haselnussartigen Knauf.

Der Dekor ist in Blau, Gelb, Ocker, Grün und Manganviolett gemalt. Die Schrift ist mit Schwarz aufgetragen. An der Unterseite findet sich in Schwarz die Malermarke „T“.

Unter dem Ausguss sind auf einem Rasengrund und von Blumen gerahmt vier sockelartige, viereckige Pfeiler dargestellt. Auf den beiden äußeren Pfeilern steht jeweils ein geflochtener Korb mit blauen und gelben Blumen. Auf den beiden inneren Pfeilern sitzt jeweils eine Taube, die gemeinsam einen Blumenkranz in den Schnäbeln halten. Im Blumenkranz finden sich Initialen und eine Jahreszahl „F. P. / 1827“. An der Vorderseite der Pfeiler sind zwei Inschriftensteine an einander gelehnt. Auf dem linken Stein steht geschrieben: „Froh / und ohne / Plage, fließen / dir die Tage, / deines Seyns / vorbey.“ Auf dem linken Stein steht geschrieben: „Jede dei- / ner Stunden / sey mit Lust / umwunden, / und von / Sorgen frey.“

An beiden Seiten des Henkels finden sich kleine Sträuße blauer Blumen. Am Fuß und am Deckel sind die Profile jeweils mit einer schwarzen Linie betont. Unter dem Rand des Gefäßkörpers verläuft eine schwarze Linie. Unter dieser findet sich eine umlaufende Weinranke mit blauen Trauben. Eine ebensolche Weinranke findet sich am Deckel. Henkel und Knauf sind in Blau mit stilisierten vierblättrigen Blüten und punktierten Linien dekoriert.

Die Malermarke „T“ ist einem unbekannten Fayencemaler zugeordnet, der in der Zeit von 1820-1830 in Durlach Genreszene, Landschaften und Andenkenmalereien schuf.

Zur Kaffeekanne gehören eine weitere, etwas kleinere Kaffeekanne und eine Zuckerdose, die sich beide in der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe befinden (Inv.-Nrn. C 333 und C 334).

Der Sinnspruch findet sich auch auf einem 1840 datierten Durlacher Birnkrug in der Sammlung des Badischen Landesmuseums (Inv.-Nr. V 10995).

Literatur: Durlacher Fayencen 1723-1847 ; Ausstellungskatalog des Badischen Landesmuseums Karlsruhe ; Karlsruhe 1975 ; S. 387 f., Nr. 433, Abb. ; S. 441, Nr. 123 (Malermarke).