Sitzender Jagdhund neben einem Schemel mit Stichen, Büchern und Musette 

Datierung :
  • um 1742  [Herstellung]
Autor/Urheber:
  • Jean-Baptiste Oudry (1686) [Künstler]
Objekttyp: Zeichnung
Weitere Angaben zum Werk: Papier, graublau [Material]
schwarze Kreide, weiße Kreide [Technik]
Höhe: 23,9 cm (Blatt), Breite: 32,8 cm (Blatt)
Kurzbeschreibung: Die Zeichnung des französischen Tier-, Jagd- und Landschaftsmalers Jean-Baptiste Oudry diente als Vorstudie eines Gemäldes, das heute nur als Fragment erhalten ist. Sie gibt Zeugnis von einer ungewöhnlichen Komposition, in der Jagdhund und Stillleben vereint sind. Oudrys künstlerische Fähigkeiten werden in dem eindrucksvollen Blatt deutlich sichtbar: Der mit großer Genauigkeit und überzeugender Vitalität gestaltete Körper des Jagdhundes zeigt die geübte Hand des Tiermalers, der wiederholt die Hunde des Königs porträtierte. Aufmerksam wendet sich das Tier den kunstvoll arrangierten Gegenständen zu, die auf einem reich mit Schnitzereien verzierten Hocker liegen. Hier finden sich Bücher, grafische Blätter sowie eine Musette. Bei diesem kostbar verzierten Instrument handelt es sich um eine Art Dudelsack, der sich in höfischen Kreisen großer Beliebtheit erfreute, da er dem Musizierenden dank seines Blasebalgs die Peinlichkeit einer Deformation des Gesichtes beim Spiel ersparte. Die gemalte Komposition, von der heute lediglich das Stillleben erhalten ist, diente ursprünglich als Einsatz, mit dem die Öffnung des unbenutzten Kamins verschlossen werden konnte - ein sogenannter "devant de cheminée". Das Bild entstand im Jahr 1742 und wurde vermutlich von seinem ersten Besitzer dem Gelehrten Claude-Henri Watelet in Auftrag gegeben, der sich als Liebhaber der Literatur und der Künste einen Namen machte und mit seinem Anwesen Moulin-Joly ein wegweisendes Werk der pittoresken Gartenkunst des 18. Jahrhunderts schuf. Das Gemälde zeichnet das Bild eines Aristokraten, dessen kultivierte Lebensweise sich in den Attributen widerspiegelt. Sie verweisen auf das Privileg der Jagd, Gelehrsamkeit und Kunst sowie das Ideal des arkadisch-ländlichen Lebens. Oudrys Studie gehört zu einem kleinen Ensemble mit Werken des Künstlers, die zur Sammlung der Karlsruher Kunsthalle gehören. Es umfasst ein großformatiges Gemälde sowie insgesamt vier Zeichnungen, der hier vorgestellten sowie drei weiteren Blättern, die Szenen aus den Fabeln von La Fontaine zeigen, die der Künstler in Vorbereitung einer illustrierten Buchausgabe entwarf. [A.R.]
Quelle/Sammlung: Kupferstichkabinett
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 1967-4 [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: http://www.kunsthalle-karlsruhe.de/de/sammlung/sammlung-online.html
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