Hertingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0800 [9./10. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Dicht bebautes Dorf mit straßendorfartigem mittlerem Siedlungsteil und haufendorfartigen Verdichtungen am südwestlichen und östlichen Ortsende. Flache Muldenlage im Markgräfler Hügelland.
Historische Namensformen:
  • Hirtincheim 0800 [9./10 Jahrhundert]
  • Hercincheim 1064 [1064 (Корialüberlieferung 17. Jahrhundert)]
Geschichte: Erste Nennung im St. Galler Verbrüderungsbuch (9./10. Jahrhundert) Hirtincheim, 1064 (Корialüberlieferung 17. Jahrhundert) Hercincheim, von Personenname. 1130 erhielt die Propstei Bürgeln Besitz, danach erscheinen die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg mit umfangreichem Grundbesitz, die bald auch die ortsherrlichen Rechte zu ihrer Landgrafschaft Sausenberg zogen. Im 15./16. Jahrhundert hatten die Herren von Klingenberg zu Hohentwiel Höfebesitz in Hertingen, den sie den Herren von Reischach und auch dem Kloster St. Blasien zu Lehen gaben. Die Ortsherrschaft mit Gericht und Kirchensatz erhielten die Herren von Rotberg zu Bamlach-Rheinweiler 1640 von den Markgrafen im Austausch gegen das Schloß Otlingen bei Weil am Rhein (später Friedlingen genannt) zu Lehen. Das Herrenhaus (»Schlößle«) am Ort bewohnte ein rotbergischer Amtmann. Der Markgraf kaufte 1733 das Lehen zurück, nur das Herrenhaus mit Gutsbetrieb kam an die Familie von Leutrum, die es an die Gemeinde, den zugehörigen Wald an das Ärar verkaufte. Bohnerzabbau bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Eisenverhüttung schon in römischer Zeit. Vom markgräflichen Oberamt Rötteln kam Hertingen 1805 zum Amt Schliengen, 1809 zum Amt Kandern, 1819 Bezirksamt Lörrach, 1936 Bezirksamt/Landkreis Müllheim.

Ersterwähnung: 1215
Kirche und Schule: Die verwickelten kirchlichen Verhältnisse im Mittelalter sind nicht geklärt. Ein Pfarrer wird 1215 genannt, 1327 das Patrozinium St. Peter, das wohl auf ein hohes Alter der Kirche (8./9. Jahrhundert) hinweist. Im selben Dokument wird Kirchensatz und Pfarrpräsentation von St. Peter im Streit mit dem Markgrafen dem Deutschordenshaus Beuggen zugesprochen. Eine Kapelle in Kleinhertingen, 1275 belegt, war 1493 Filiale der Pfarrkirche zu Hertingen, deren Pfarrsatz dem Markgrafen zustand, während die Kapelle von den Deutschherren in Beuggen versehen wurde. 1365/68 wird das Dorf Hertingen zum Kirchspiel Tannenkirch (Stadt Kandern) gerechnet, im 16. Jahrhundert wird festgestellt, daß die Pfarrkirche zu Hertingen dem Deutschordenskomtur in Beuggen zugehöre. Von einer Kapelle ist seitdem nicht mehr die Rede. Wann Kollatur und Kirchensatz an den Markgrafen kamen, der 1640 die v. Rotberg damit belehnte, ist nicht bekannt. Die jetzige Kirche ist 1785/86 auf einem neuen Platz im Dorf erbaut, die alte auf dem Friedhof stehende samt ihren rotbergischen Grabmälern abgebrochen. Die evangelische Pfarrei wurde meist von Tannenkirch aus pastoriert, Kirche von 1760. Die Katholiken sind nach Bad Bellingen eingepfarrt.
Patrozinium: St. Peter
Ersterwähnung: 1327

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