Dimbach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1289

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Dimbach ist eine Ausbausiedlung des hohen Mittelalters (9./10. Jahrhundert). Sein von dem durch das Dorf fließenden Gewässer entlehnter Name erscheint urkundlich zuerst 1289 (»Tindebach«); seit dem 16. Jahrhundert setzte sich die Namensform Dimbach durch. Ursprünglich bestand der Ort aus zwei getrennten, diesseits und jenseits des Bachs gelegenen Siedlungskernen (1553 Kleindimbach), zu denen je eigene Zehntbezirke gehörten. Mitte des 16. Jahrhunderts zählte man insgesamt neunzehn Häuser und acht Scheunen; 1612 und 1698 belief sich die Zahl der Häuser auf 24 beziehungsweise 25. Auf der Gemarkung lag im späten Mittelalter der seit 1367 bezeugte, zur Hälfte den Herren von Maienfels gehörige Bayershof, der allerdings schon vor 1553 wüstgefallen ist. Die neueren Wohngebiete »Hälden« (1963) und »Geigersbühl« (1974) wurden im Südwesten beziehungsweise Südosten angelegt.
Historische Namensformen:
  • Tindebach 1289
  • Tynnbach 1384
  • Dinbach
Geschichte: Durch Schenkung seitens der Familie von Weinsberg gelangte der Weiler Dimbach mit Leuten, Gütern und Zinsen vor 1312 an das Kloster Lichtenstern; 1418/21 waren die klösterlichen Rechte vorübergehend in sickingischem Besitz. Die Vogtei und in ihrer Folge die Landesherrschaft beziehungsweise Landeshoheit blieben allerdings weiterhin in Händen der Weinsberger; 1450 kamen sie durch Kauf an Kurpfalz und 1504 an Württemberg. Mit der Säkularisation Lichtensterns wurde der Ort 1554 vollends württembergisch (Klosteramt Lichtenstern). Seit der Schenkung von 1312 war das Kloster Lichtenstern in Dimbach die einzig nennenswerte Grundherrschaft. 1553 gebot es über vierzehn Hoflehen mit sechs Häusern und vier einzelnen Scheunen, 244 Morgen Äckern und Weingärten, 73 Morgen Wiesen und 50 Morgen Wald, dazu über weitere zehn Häuser und vier Scheunen, ein Hirtenhaus und 10 Morgen walzende Güter. Mit sehr viel bescheidenerem Besitz treten daneben im 14. Jahrhundert die Niederadligen von Rappach (seit 1341 das Kloster Odenheim) in Erscheinung, Mitte des 16. Jahrhunderts das Stift und das Spital zu Öhringen und die Pfarrei Waldbach sowie später die Freiherren von Weiler zu Maienfels (1708). Die Zehntverhältnisse waren kompliziert. Zwei Drittel des großen und kleinen Zehnten auf (Groß-) Dimbacher Gemarkung erwarb das Kloster Lichtenstern 1384 und 1390 aus Weinsberger Bürgerbesitz; um die Mitte des 16. Jahrhunderts waren die Nonnen (dann Württemberg) alleiniger Dezimator. Im Kleindimbacher Gebiet hatten Lichtenstern ein Drittel und die Kirche von Waldbach zwei Drittel des Zehnten zu beanspruchen. Außerdem bestand noch ein Sonderdistrikt, in dem neben Lichtenstern (1/3) der Kirchenheilige von Rappach (2/3) zehntberechtigt war. Schultheiß »und gancz Gemeyn zu Dinbach« treten 1493 in Erscheinung, ein Bürgermeister 1699. Gemeindewald gab es bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts, vielleicht schon damals in ähnlichem Umfang wie im 19. Jahrhundert (225 Morgen). 1807 kam Dimbach zum Oberamt Weinsberg, seit 1926 zum Oberamt, 1938 Landkreis Öhringen.
Wirtschaft und Bevölkerung: In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erlebte Dimbach ein ungewöhnlich starkes Bevölkerungswachstum von etwa hundert auf mehr als dreihundert Seelen. 1624 dürfte der Ort bei 57 Untertanen etwa 250 Einwohner gehabt haben; bis zum Ende des 18. Jahrhunderts stieg die Seelenzahl auf rund 340. Vermutlich infolge der komplizierten Markungs- und Zehntverhältnisse gab es vier statt drei Zelgen: gegen Waldbach, im Flürlein, im Haubühl und im Gagernberg. Am Ende des 18. Jahrhunderts machte das Ackerland rund zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche aus, auf die Wiesen entfiel etwa ein Fünftel und auf Weinberge nicht einmal ein Zehntel. Der Weinbau scheint ehedem eine größere Rolle gespielt zu haben; 1553 ist im Dorf eine Kelter bezeugt. Zur gleichen Zeit existierte auch eine Ziegelhütte.

Ersterwähnung: 1562
Kirche und Schule: Allzeit Filialgemeinde von Waldbach, hatte Dimbach eine eigene Kapelle, die 1562 erstmals Erwähnung findet, dem heiligen Sebastian geweiht war (1798) und im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde; nur der Turm blieb erhalten. Im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts wurde der Ort durch die württembergische Landesherrschaft der Reformation zugeführt. Noch im 18. Jahrhundert hatte Dimbach keinen eigenen Schulmeister, vielmehr besuchte die Jugend die Winterschule im Pfarrdorf Waldbach. Evangelische zu Waldbach, Katholiken zu Weinsberg-Wimmental (Landkreis Heilbronn).
Patrozinium: St. Sebastian
Ersterwähnung: 1798

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