Holler, Alfred 

Geburtsdatum/-ort: 02.10.1885;  Gerlachsheim bei Tauberbischofsheim
Sterbedatum/-ort: 31.01.1962;  Lörrach
Beruf/Funktion:
  • Pädagoge, Heimatkundler
Kurzbiografie: 1914-1952 Studienprof. am Hebelgymnasium Lörrach
1952-1961 Kustos des Heimatmuseums
1958 Hebeldank
Weitere Angaben zur Person: Religion: rk.
Verheiratet: 1918 Maja, geb. Rees
Eltern: Vater: Franz Holler, Lehrer
Mutter: Fanny, geb. Hellmuth
Geschwister: 2
Kinder: 1 Tochter
GND-ID: GND/1012274209

Biografie: Berthold Hänel (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 1 (1982), 178-179

Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Tauberbischofsheim begann Holler zunächst in Würzburg mit dem Studium der Chemie. Nach dem Wechsel an die Universität Heidelberg gab die Begegnung mit dem Religionswissenschaftler und Altphilologen Albrecht Dieterich und dessen Lehrmethode den Anstoß für den jungen Studenten, sich für das Studium der Altphilologie und Germanistik zu entscheiden. Ein Entschluß, den Holler während seines ganzen Lebens vor allem deshalb als positiv empfunden hatte, weil er, nach einem Studienaufenthalt noch in Berlin, ihn zum Lehrberuf geführt hat. Nach Auslandsaufenthalten war Holler in Meersburg am Lehrerseminar und in Konstanz am Suso-Gymnasium tätig bis zu der Einberufung 1914 als Soldat in den ersten Weltkrieg. Beurlaubt aus gesundheitlichen Gründen wurde er für kurze Zeit an das Hebelgymnasium Lörrach versetzt, bis er wieder einrücken mußte. Nach einem Zwischenspiel am Gymnasium in Bruchsal wieder nach Lörrach zurückgekehrt, wirkte Holler hier am Hebelgymnasium als Lehrer für die Fächer Deutsch, Griechisch und Latein bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1950. Da der überzeugte Humanist sein pädagogisches Anliegen, den Dienst am Menschen, nicht allein auf die Schule beschränken wollte, stellte er sich schon bald durch Vorträge über Kunst und Literatur der Erwachsenenbildung in der damals noch kleinen Grenzstadt zur Verfügung. Unter diesem Gedanken standen auch die Theateraufführungen von klassischen Stücken, und auch von antiken Dramen, die er zum Teil selbst ins Deutsche übertragen hatte. Die Beschäftigung mit und die Liebe zum Theater drückten sich auch aus im Bereich der Theaterkritik, die seit 1929 für die Aufführungen des Basler Theaters ein weites Echo fand. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gehörte Holler im geistigen Wiederaufbau durch das öffentliche Kulturleben in Wort und Schrift zu den Männern der ersten Stunde. Er suchte die Wiederaufnahme der freundschaftlichen Beziehungen zu Basel, initiierte mit die Erwachsenenbildung im Volksbildungswerk, arbeitete mit im Hebelbund und hielt 1946 die erste Rede auf Hebel im Rahmen der später zur Tradition gewordenen Einrichtung des „Schatzkästleins“. Seit 1952 Leiter und ehrenamtlicher Kustos des Heimatmuseums Lörrach, widmete sich Holler der Neugestaltung der heimatgeschichtlichen Sammlungen in der alten Hofküferei. 1958 erhielt er für seine Verdienste um das Kulturschaffen in diesem Raum den Hebeldank. Nach seinem Tod wurde ein Weg in der Stadt nach Holler benannt.
Nachweis: Bildnachweise: Foto A der Stadt Lörrach.

Literatur: Zahlreiche Zeitungsartikel im A der Stadt Lörrach.
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