Schiz, Richard 

Geburtsdatum/-ort: 30.05.1903;  Nordheim
Sterbedatum/-ort: 09.10.1944; Bochum
Beruf/Funktion:
  • Ingenieur, leitender Manager der Eisen-und Stahlindustrie
Kurzbiografie: 1911-1921 Realgymnasium in Heilbronn mit Abitur
1922-1926 Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgart mit Abschluss als Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik
1927-1929 Ingenieur bei den Siemens-Schuckert-Werken in Berlin
1929-1940 in verschiedenen Elektroabteilungen bei der Friedrich Krupp AG in Essen
1940-1942 Leiter der Energiebetriebe bei Krupp
1942-1944 Direktor beim Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation, Bochum
1943 Vorsitzender des Maschinenausschusses des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Eltern: Vater: Wilhelm Schiz (9.8.1873-21.8.1961), Kaufmann in Nordheim
Mutter: Bertha, geb. Buchwald (23.11.1874-7.2.1934)
Geschwister: Alfred Wilhelm (geb. 24.9.1904)
Otto Edgar (geb. 13.9.1910)
GND-ID: GND/1012781437

Biografie: Mark Stagge (Autor)
Aus: Württembergische Biographien 1 (2006), 236-237

Schiz verbrachte Kindheit und Jugend in seiner Heimat: Nach dem Abitur in Heilbronn studierte er in Stuttgart und schloss als Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik ab. Vor und während des Studiums absolvierte er in Heilbronn und Neckarsulm verschiedene Praktika bei Maschinenbau- und elektrotechnischen Unternehmen. Nach seinem Studium fand er 1927 eine erste Anstellung in Berlin bei den Siemens-Schuckert-Werken. Er arbeitete dort in einer Entwicklungsabteilung zur Planung und Erprobung neuer Anlagen.
1929 wechselte Schiz zur Friedrich Krupp AG nach Essen. Er war in den Folgejahren in verschiedenen elektrotechnischen Abteilungen des Unternehmens tätig, bevor er 1940 die Leitung der Energiebetriebe übernahm.
Auf eigenen Wunsch, er fühlte sich, so schrieb er in seinem Kündigungsgesuch, unterfordert, wechselte er 1942 zum Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation nach Bochum, einem Unternehmen der Vereinigte Stahlwerke AG, Düsseldorf. Schiz bekleidete dort den Rang eines Direktors, zuständig war er für den Bereich Energieversorgung.
Bei den Bombenangriffen vom 9. auf den 10. Oktober 1944 auf Bochum kam Schiz ums Leben.
Mangels Quellen muss eine Charakterisierung unterbleiben. Allgemein formuliert mag Schiz jener Generation angehört haben, die nach dem Ersten Weltkrieg in technokratisch-pragmatischer Weise Karriere machte. Man wird ihn als zielstrebigen und ehrgeizigen Techniker und Manager beschreiben können, der auch bereit oder willens war, sich den veränderten politischen Verhältnissen der NS-Zeit anzupassen. Er trat am 1. 5. 1933 der NSDAP bei und machte im Verein Deutscher Eisenhüttenleute Karriere, dessen Maschinenausschuss er von 1943 bis zu seinem frühen Tod leitete.
Quellen: Historisches Archiv Krupp, WA 131/2339: PA R. Schiz (mit Bild).
Nachweis: Bildnachweise: (vgl. Quellen).

Literatur: Sonderdruck zum Tode von R. Schiz, in: Stahl und Eisen. Zs. für das deutsche Eisenhüttenwesen 65 (1945), H. 3/4, 56; Nekrologe aus den Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet, Jg. 1939-1951, bearb. von Fritz Pudor, 1955, 97.
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