von Bach, Carl Julius 

Geburtsdatum/-ort: 06.03.1847; Stollberg/Sachsen
Sterbedatum/-ort: 10.10.1931;  Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Ordinarius für Maschineningenieurwesen und Gründer der Staatlichen Materialprüfungsanstalt am Königlichen Polytechnikum Stuttgart, Technikwissenschaftler
Kurzbiografie: 1856-1863 Volksschule und Berufsausbildung im Schlosser- und Schmiedehandwerk in Stollberg/Erzgebirge, begleitend Besuch der Abendschule und Sonntagsschule des Stollberger Gewerbevereins
1863-1864 Arbeit im Dampfmaschinenbau der Chemnitzer Firma Richard Hartmann
1864-1866 Studium an der Königlichen Höheren Gewerbeschule bzw. Werkmeisterschule in Chemnitz
1866-1868 Studium an der Polytechnischen Schule in Dresden
1868-1870 Assistent für Konstruktionsübungen am Stuttgarter Polytechnikum bei Prof. W. A. H. Kankelwitz
1870-1871 Einjährig-Freiwilliger im Feldartillerie-Regiment Nr. 12 (Deutsch-Französischer Krieg)
1871-1872 Former in der Gießerei der Gebrüder Sulzer, Winterthur
1872-1873 Studium des Maschinenbaus an der Großherzoglich-Badischen Polytechnischen Schule in Karlsruhe bei Franz Grashof, Abschluss Diplom (Dipl.-Ing.)
1873-1874 Arbeit als Ingenieur bei den Firmen Siemens Brothers in Woolwich und Maw&Dredge in England, Studium am King's College
1874-1876 Oberingenieur in der Maschinenfabrik Knaust, Wien
1876-1878 Leitung der Lausitzer Maschinenfabrik AG und Mitglied der Zittauer Handelskammer
1878 Berufung zum Ordinarius für Maschineningenieurwesen an das Königliche Polytechnikum Stuttgart mit dem Lehrauftrag Maschinenelemente, Dampfmaschinen, Dampfkessel, Elastizitätslehre
1884-1927 Vorsitzender des Württembergischen Dampfkessel-Revisionsvereins
1885-1888 Rektor am Königlichen Polytechnikum Stuttgart (ab 1890 Technische Hochschule)
1892 Ernennung zum Kuratoriumsmitglied der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt sowie zum Vorsitzenden des Württembergischen Bezirksvereins des Vereins Deutscher Ingenieure
1900 Ernennung zum Kuratoriumsmitglied der Jubiläumsstiftung der deutschen Industrie
1903 Ernennung zum Vorstandsrat im Verein „Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik“
1912 Berufung in den Ausschuss des Vereins deutscher Brücken-und Eisenbaufabriken
1920 Berufung in den Vorstand der Hauptstelle für Wärmewirtschaft
1921 Berufung in den Verwaltungsrat der Helmholtz-Gesellschaft zur Förderung der physikalisch-technischen Forschung
1922 Emeritierung, Ernennung zum Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
1931 gestorben in Stuttgart, Beerdigung 14. 10. 1931 auf dem Waldfriedhof Stuttgart
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Auszeichnungen: Goldmedaille auf der internationalen Landwirtschaftsausstellung zu Küstrin für die Entwicklung einer neuartigen Dampffeuerspritze (1875); Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone (1892); Goldene Grashof-Denkmünze des Vereins Deutscher Ingenieure (1894); Ehrenkreuz des Ordens der Württembergischen Krone (mit persönlichem Adel); Titel „Baudirektor“; Auswärtiges Mitglied der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften und schönen Literatur zu Göteborg (1895); Komturkreuz II. Klasse des Friedrichsordens (1902); Komturkreuz des Albrechtsordens 2. Klasse/Sachsen (1911); Honorary Member of the Concrete Institute London (1913); Titel „Staatsrat“ sowie Königlich-Preußische Denkmünze für verdienstvolle Leistungen im Bau- und Verkehrswesen (1914); Wilhelmskreuz/Württemberg (1916); Titel „Exzellenz“ sowie Komturkreuz des Ordens der Württembergischen Krone (1918); Ernennung zum Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (1922); Wilhelm-Exner-Medaille des Niederösterreichischen Gewerbevereins (1924); Ehrenbürgerschaften Stollberg (1913) und Stuttgart (1927); Ehrenpromotionen Technische Hochschule Berlin (1903); Technische Hochschule Stuttgart (1907), Universität Tübingen (1927)
Verheiratet: Luzern 1877 Sophie, geb. Gebhardt (1852-1931)
Eltern: Vater: Heinrich Julius Bach (24. 4. 1819-24. 8. 1869), Wagenbauer, Sattlermeister und Stadtverordneter (1849/50 und 1853/54) in Stollberg
Mutter: Caroline Julie, geb. Keller (23. 9. 1821-29. 4. 1901)
Kinder: Julius; Lili; Ida
GND-ID: GND/116024941

Biografie: In: Württembergische Biographien 1 (2006), 3-6
Quellen: NL im Archiv der TU Chemnitz.
Werke: 256 Titel (Auswahl): Über die Ausnützung einer durch gesetzliche Bestimmungen beschränkten Wasserkraft, 1872; Die Maschinenelemente. Ihre Konstruktion und Berechnung, 1881, 13. Aufl. 1922; Die Konstruktion der Feuerspritzen. Mit einem Anhange: Die allgemeinen Grundlagen für die Konstruktion der Kolbenpumpen, 1883; Die Wasserräder. Mit Atlas, 1886; Elastizität und Festigkeit. Die für die Technik wichtigsten Sätze und deren erfahrungsmäßige Grundlage, 1889; Bemerkungen zur wiss. Ausbildung der Ingenieure und zur Frage des weiteren Ausbaus der Technischen Hochschulen, 1912; Milderung der Klassengegensätze, 1915; Festigkeitseigenschaften und Gefügebilder (mit R. Baumann), 1915; Mein Lebensweg und meine Tätigkeit. Eine Skizze, 1926.
Nachweis: Bildnachweise: Gemälde von Wilhelm Auberlen, 1928, TÜV Baden-Württemberg GmbH; Gemälde von Paul-Werner Söchtig, 1956, VDI Düsseldorf; diverse Porträts und Fotos im Archiv der TU Chemnitz.

Literatur: Carl Julius von Bach (1847-1931). Pionier – Gestalter – Forscher – Lehrer – Visionär, hg. von Friedrich Naumann, 1998; Gerhard Hochmuth, Carl Julius Bach. Zum politischen Denken und gesellschaftlichen Wirken eines bedeutenden Ingenieurs, Diss. (A), Univ. Leipzig, 1967; J. Voigt, (Hg.), FS zum 150jährigen Bestehen der Univ. Stuttgart (Beiträge zur Geschichte der Univ. Stuttgart), 1979.
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