Münch, Wilhelm Heinrich Eduard 

Andere Namensformen:
  • Willi Münch-Khe
Geburtsdatum/-ort: 19.01.1885;  Karlsruhe
Sterbedatum/-ort: 29.12.1960;  Karlsruhe
Beruf/Funktion:
  • Maler, Bildhauer, Keramiker und Schriftsteller
Kurzbiografie: 1895 Oberrealschule in Karlsruhe
1900-1903 Lehre als Glasmaler; Gesellenpreis, anschließend Wanderzeit
1904-1909 Karlsruher Kunstakademie und Kunstgewerbeschule; Schüler Schmid-Reuttes; Meisterschüler von H. Thoma
1907 Begegnung mit Ferdinand Hodler in Genf
1910 Gebrauchsgrafik, Ex Libris, Entwürfe für die Karlsruher Majolika-Manufaktur
1911 Münch führt den Namenszusatz „Khe“
1912 Entwurfszeichner an der Porzellanmanufaktur Meißen
1914 Umzug nach Leipzig
1915-1918 Kriegsteilnahme in Rußland, Flandern, Frankreich
1920 Übersiedlung nach Wangen/Höri
1925 Neuerliche Berufung an die Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen
1928 Eröffnung eines „Antiquitätenhauses am See“ in Wangen
1929 Übersiedlung nach Leipzig
1930 Große Medaille für Kunst des Sächsischen Staates
1931 Mitglied der NSDAP
1934 Übersiedlung nach Berlin; regelmäßige Sommeraufenthalte am Bodensee
1936 Gründung des Kunstverlags „Die neue Scholle“ (Firma 1939 erloschen)
1939 Übersiedlung nach Engen; eigener Töpferbetrieb „Hegau-Keramik“
1948 Einstufung als Mitläufer
1949 Übersiedlung nach Buenos Aires, Arbeit für Porzellanmanufakturen
1953 Rückkehr nach Deutschland
1954 Dritte Berufung nach Meißen (achtmonatiger Gastaufenthalt)
1958 Rückkehr nach Karlsruhe
1962 Gedächtnisausstellung in Karlsruhe
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch, später Dissident
Verheiratet: 1. Adelma Anna Gertrud, geb. Waibel (1886-1930)
2. 1932 Leipzig, Irmgard Alma Bertha Elise, geb. Vieritz, Malerin und Keramikerin (1907-1985)
Eltern: Ludwig, Oberpostsekretär (* 1845)
Auguste Luise, geb. Weidig (* 1844)
Geschwister: 7 (alle älter)
Kinder: Volker (* 1912)
GND-ID: GND/117173290

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 265-268
Quellen: Teilnachlaß in Privatbesitz, BA, Außenstelle Zehlendorf
Werke: Radierungen mit der Kalten Nadel, I. Folge. Text von J. A. Beringer, 1916; Am Bodensee. 10 Radierungen, Text von J. A. Beringer, 1920, Am Seeufer. Verzeichnis der Radierungen und Steindrucke nebst einem Vorw. von J. A. Beringer, 1921; 10 Kaltnadelradierungen, 1928; Willi Münch-Khe. In: Karlsruher Tagblatt Pfingstbeilage 1929; Kapitän Romer bezwingt den Atlantik. Tatsachenbericht, 1939 und 1953; Die Flaschenpost. Abenteuerroman, 1940, 1949 und 1962; Almanach eines Künstler-Handwerkers, Tl. 1, 1941; Über mein Schaffen, in: Das Bild. Monatsschrift für das deutsche Kunstschaffen in Vergangenheit und Gegenwart, 1943, H. 3, 28-31; Späte Ernte. Lyrik aus 40 Jahren, 1944; Die Geborgenen. Schicksale aus einem Armenhaus, 1945; Bodenseeligkeit. Ein Lebensbericht (mit literarischen Arbeitsproben), in: Hermann Beutten (Hg.), Bodensee-Dichterspiegel, 1949, 257ff.; Zwiegespräch unter Sternen, in: Baden 2, 1950, H. 1, 15; Robinsonade zu dritt, 1955; Meine dritte Berufung nach Meißen, Manuskript im Nachlaß, 1955; VEB Staatliche Porzellan-Manufaktur Meißen (Hg.), Figuren, Tl. III (Musterkatalog), Meißen o.J.; Zum 70. Geburtstag von Willi Münch-Khe lassen wir den Künstler selbst zu Wort kommen, in: Baden 7, 1955, H. 1, 55f. – Zu den Abbildungen von Werken Münch-Khes vgl. Vollmer, Bd. 3, 443
Nachweis: Bildnachweise: Hegau 41/42 (siehe Literatur)

Literatur: Erich Haenel, Die Königliche Porzellan-Manufaktur in Meißen und ihre neueren Arbeiten, in: Die Kunst 28, 1913, 476f.; J. A. Beringer, Süddeutsche Exlibris-Rundschau, in: Exlibris. Buchkunst und angewandte Graphik 25, 1915, H. 1, 25; Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 28, 1916, 360ff.; Valerian Tornius, Willi Münch-Khe. Ein Meister der Groteske, in: Der Cicerone 12, 1920, 291-298; Nicola Moufang, Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur in Karlsruhe, 1920, 69; Verzeichnis der Radierungen und Steindrucke nebst einem Vorwort von J. A. Beringer, 1921; J. A. Beringer, Badische Malerei 1770-1920, 1922, 159f.; Karl Blanck, Der Graphiker Willi Münch-Khe. Mit 58 Abb., 1925; ThB Bd. 25, 251; Die Schaulade 8, 1932, H. 3/4, 167; ebd. 9, 1933, H. 11, 436; Die Kunst 67, 1932/33, 56f.; Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 71, 1933, 56f.; Waldemar Hartmann, Willi Münch-Khe, Hans Thomas letzter Meisterschüler, in: NS-Monatshefte 7, 1936, H. 75, 578ff.; Kunst und Volk, 1937, 326ff. und passim; Emil Baader, Kapitän Romer, in: Mein Heimatland 27, 1940, 395; Werner Schenkendorf, Neue Bilder von Willi Münch-Khe, in: Bodensee-Rundschau, 12./13.07.1941; Aus dem Schaffen von Willi Münch-Khe, in: Baden 1, 1949, 56f.; Die Kunst und das schöne Heim 48, 1950, H. 6, 97; Sächsische Zeitung, 28.01.1954; Das Blatt des Verbands bildender Künstler Deutschlands 5, 1954, H. 3, 7; Vollmer Bd. 3, 443; Karl J. Friedrich, Leben und Werk des Malers, Graphikers und Porzellangestalters Willi Münch-Khe, 1959; Über Willi Münch-Khe sprach Anton Betzner. Sonderdruck Baden-Baden, o.J. (1960); anonym, Willi Münch-Khe gestorben. Der letzte Meisterschüler Hans Thomas erlag einem Herzanfall, in: BNN, 30.12.1960; Willi Häusler, Die Odysee eines Seehasen, in: Bodensee-Hefte 14, 1963, 390ff.; Meister der deutschen Keramik. Katalog 1978, 204 mit Abb.; Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hg.), Karlsruher Majolika. Ausstellungskatalog, 1979, 152ff., 262, 359; Leo Mühlfahrt, Kleines Lexikon Karlsruher Maler, 1987, 216; Eugen Rombach, Willi Münch-Khe, in: Hegau 41/42, 1984/85, 259ff.; ders., Gedächtnisausstellung für Willi Münch-Khe?, in: Südkurier, 10.01.1985; Sibylle Appuhn-Radtke, Willi Münch-Khe. Die Produktion eines Karlsruher Kunsthandwerkers bis 1934, Manuskript im Nachlaß; Elisabeth Cameron, Encyclopedia of Pottery&Porcelain 1800-1960, 1986, 236; Andrea Hofmann, Geächtet – geachtet. Kunst im Nationalsozialismus am Beispiel Konstanz, 1987, 30f.; dies., Künstler auf der Höri, 1989, 25ff.; Dieter Zühlsdorff; Keramik-Marken. Lexikon. Porzellan und Keramik Report 1885-1935, 1994, 431
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