Schneider, Reinhold
Geburtsdatum/-ort: | 1903-05-13; Baden-Baden |
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Sterbedatum/-ort: | 1958-04-06; Freiburg i.Br. |
Beruf/Funktion: |
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Kurzbiografie: | 1921 Abitur Baden-Baden 1921-1928 Landwirtschaftliches Praktikum auf Schloß Langenstein am Bodensee – Kaufmännische Lehre und Angestellter in der Druckerei Stengel&Cie, Dresden – Sprachstudien: Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Französisch, Italienisch 1929 Reise nach Portugal 1929-1932 Loschwitz bei Dresden, geht Studien in Geschichte, Literatur und Philosophie nach 1932-1937 Wohnsitz in Potsdam 1934 Reise nach England 1937 Übersiedlung in die badische Heimat, Hinterzarten 1938 Wohnsitznahme in Freiburg i.Br., mit Unterbrechungen bis zu seinem Tode 1939 Paris, „Corneilles Ethos“, „Vor dem Grauen“, „Theresia von Spanien“ 1940 Dresden-Loschwitz, „Macht und Gnade“ 1941 Italien, Privataudienz bei Pius XII., endgültige Übersiedlung nach Freiburg, Entzug der Druckgenehmigung 1941-1945 Joseph Rossé, Alsatia-Verlag, Kolmar, ermöglicht sein Wirken als „religiöser Sanitäter“. Seine Stimme dringt bis in die Schützengräben, Konzentrationslager, Gefängnisse, Luftschutzkeller. „Das Gottesreich in der Zeit“ (1944 heimlich in Reichshof, Polen, von dem katholischen Armee-Geistlichen Johannes Kessels gedruckt). Hausdurchsuchungen, Verhöre, 1945 Anklage wegen Hochverrat. 1946 September: Dr. phil. h. c. der Universität Freiburg i.Br., Dr. jur. h. c. der Universität Münster i.W. 1948 Annette von Droste-Hülshoff-Preis der Badischen Landesregierung gemeinsam mit Gertrud von Le Fort 1949 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz. Preis der Longfellow-Gemeinschaft 1951 „Der Fall Reinhold Schneider“, verfemt wegen seines Aufrufes „Unsere Verantwortung“ im „Aufbau“ (Ost-Berlin) gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik, gegen die Aufrüstung und seines Einsatzes für Gewaltlosigkeit. – Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste 1952 Ritter des Ordens Pour le Mérite 1953 „Ausgewählte Werke“ in vier Bänden bei Jakob Hegner. Erste Gesamtdarstellung durch Hans Urs von Balthasar 1954: Uraufführung des Dramas „Innozenz und Franziskus“ in Essen. Selbstdarstellung „Verhüllter Tag“, „Die Sonette von Leben und Zeit, dem Glauben und der Geschichte“ 1955 Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Abteilung Dichtung. Zwiegespräch mit Gottfried Benn „Soll die Dichtung das Leben bessern?“ in der Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt 1956 Reisen und Vorträge in Portugal und Spanien. Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Ansprache „Der Friede der Welt“ 1956-1957 Baden-Baden, Zeuge des Abbruchs des Hotel Messmer, seines Vaterhauses, „Der Balkon“ 1957 Erster Preis des Internationalen Dramenwettbewerbs der Bregenzer Festspiele für das Drama „Der große Verzicht“, Uraufführung daselbst 1958 1957-1958 (November bis März) Aufenthalt in Wien 1958 (März) Rückkehr nach Freiburg, stirbt nach Sturz auf der Straße am 6. April im Lorettokrankenhaus |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: rk. Verheiratet: Unverheiratet Eltern: Vater: Wilhelm Schneider, Hotelier Mutter: Louise Wilhelm Augusta, geb. Messmer Geschwister: 1 Bruder Wilhelm Rudolf |
GND-ID: | GND/118609629 |
Biografie
Biografie: | In: Badische Biographien NF 1 (1982), 240-244 |
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Werke: | „Ausgewählte Werke“ in vier Bänden, Jakob Hegner, Köln 1953; „Gesammelte Werke“ in zehn Bänden, im Auftrag der Reinhold Schneider Gesellschaft e. V., Freiburg i. Br., hrsg. von Edwin Maria Landau, Insel Verlag, Frankfurt (1977-1981); „Macht und Gnade“ st 423, „Der Balkon“ st 455, „Die Hohenzollern“ st 590, „Ueber Reinhold Schneider“ st 504, 1980; „Las Casas vor Karl V.“, BS 622, „Verhüllter Tag“, BS 685, 1979 u. 1980, Suhrkamp Verlag, Frankfurt, 1977 u. 1978; „Lektüre für Minuten“, Insel Verlag, Frankfurt, 1980. |
Nachweis: | Bildnachweise: Gemälde, Augustiner-Museum Freiburg, Nr. M 69/8 R. |
Literatur + Links
Literatur: | Bibliographie: siehe „Reinhold Schneider Leben und Werk in Dokumenten“, Badenia Verlag, Karlsruhe, 2. Aufl. 1973; „Reinhold Schneider Leben und Werk im Bild, it 318, Insel Verlag, Frankfurt, 1977; Pirmin A. Meier, „Form und Dissonanz, Reinhold Schneider als historiographischer Schriftsteller, Verlag Peter Lang, Bern 1978; Rita Meile, „Der Friede als Grundmotiv in Reinhold Schneiders Werk“, Verlag Haupt, Bern 1977; Karl Wilhelm Reddemann, „Der Christ in einer zertrümmerten Welt, Reinhold Schneider - ein Dichter antwortet der Zeit“, Herder, Freiburg 1978; Reinhold Schneider-Gesellschaft e. V., Freiburg, Mitt. 1971-1976 (zwanzig Hefte); Mitt. der Reinhold Schneider-Stiftung, Hamburg, Nov. 1977-Dez. 1980 (zwanzig Hefte); Reinhold Schneider Blätter, Freiburg, Dez. 1977 bis April 1981 (sieben Hefte). |
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