Württemberg, Anna Johanna, Herzogin 

Geburtsdatum/-ort: 13.03.1619;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 15.03.1679;  Neuenstadt am Kocher; begr. in der Stadtkirche Neuenstadtt
Beruf/Funktion:
  • Herzogin
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: unvermählt
Eltern: Vater: Herzog Johann Friedrich (5.5.1582-28.7.1628)
Mutter: Barbara Sophie, geb. Markgräfin von Brandenburg (26.11.1584-23.2.1636)
Geschwister: Heinrich (12.12.1610-18.2.1623), Friedrich (15.3.1612-12.6.1612), Eberthal (4.9.1623-9.1.1624), Antonia (3.4.1613-11.10.1679), Eberhard III. (16.12.1614-2.7.1674), Friedrich (19.12.1615-24.3.1682), Ulrich (15.5.1617-5.12.1671), Sibylla (4.12.1620-21.5.1707)
GND-ID: GND/1014463378

Biografie: Michael Klein (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 159.

Anna Johanna wuchs im Kreis der Geschwister in Stuttgart auf. Mit neun Jahren verlor sie den Vater. Nach der Schlacht von Nördlingen floh die Familie 1634 nach Straßburg, 1636 starb die Mutter. Anna Johanna blieb unvermählt, weil sie sich für ein Leben allein für Gott und die Tugend entschied – wie die Leichenpredigt berichtet. Wahrscheinlich war in der Not des Dreißigjährigen Krieges kaum eine angemessene Mitgift für sie aufzubringen gewesen. Wie die Schwestern Antonia und Sibylla, mit denen sie als „Kleeblatt der drei württembergischen Grazien“ bezeichnet wurde, beschäftigte sie sich viel mit Religion, Musik und Wissenschaften. So übersetzte sie die „Loci theologici“ (1600, 1603) von Matthias Hafenreffer (1561–1619) ins Deutsche. Neben erbaulicher Literatur schätzte sie die freien Künste, Architektur, Festungsbaukunst, Mathematik sowie Medizin und Arzneikunde; das bezeugen die hinterlassenen Bücher: mit 160 Titeln damals eine ansehnliche Sammlung. Sie galt auch als wohltätig. In den letzten Jahren litt sie unter Krankheiten, wurde korpulenter und unbeweglicher. Während der Vermählung ihres Neffen Friedrich August starb sie in Neuenstadt am Kocher; nach ihrem Wunsch wurde sie dort auch beigesetzt.
Quellen: HStA Stuttgart, bes. Bestand G 96.
Johann Wolfgang Dietterich, Christliche Leich-Predigt ... Heilbronn o.J. [1679].
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997
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