Württemberg, Friedrich Ludwig 

Geburtsdatum/-ort: 14.12.1698;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 23.11.1731;  Ludwigsburg, begraben in der Schlosskirche Ludwigsburg
Beruf/Funktion:
  • Herzog
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 8.12.1716, Henriette Marie von Brandenburg-Schwedt
Eltern: Vater: Herzog Eberhard Ludwig
Mutter: Johanna Elisabeth, geb. Markgräfin von Baden-Durlach
Geschwister: keine
Kinder: 2, Eberhard Friedrich, Luise Friederike
GND-ID: GND/115807993

Biografie: Dieter Stievermann (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 173-174.

Der Schwäbische Kreis verehrte bereits dem neugeborenen Prinzen den Obristenrang über ein Kavallerieregiment; zuletzt besaß er die Charge eines General-Feldmarschall-Lieutenants, doch wurde er niemals aktiv militärisch tätig. Die Jugend Friedrich Ludwigs war überschattet von der zerrütteten Ehe der Eltern. Bald nach Ausbildungsbeginn am Collegium Illustre zu Tübingen wurde er 1707 nach dem französischen Durchbruch durch die Stollhofener Linien zum Weiterstudium an die Akademie im bernischen Lausanne, dann 1709 an die Ritterakademie im savoyischen Turin geschickt. Nach einem kurzen Heimataufenthalt seit Spätsommer 1712 und Weiterstudium in Tübingen schlossen sich seit Sommer 1713 Reisen, vor allem in den Niederlanden, an und nach fast einjährigem Parisaufenthalt erfolgte im Sommer 1716 die Rückkehr. Am 8. Dezember 1716 heiratete er in Berlin Henriette Marie von Brandenburg-Schwedt: Damit war eine feste Verbindung zum preußischen Königshaus hergestellt, die die politischen Beziehungen abstützen sollte. Der Ehe entsprossen Eberhard Friedrich und Luise Friederike.
Der Erbprinz hielt sich seit seiner Rückkehr in der Regel im Hoflager des Vaters auf und nahm am Staatsrat teil. Er galt als umgängliche und humane Persönlichkeit, erscheint insgesamt jedoch als eher schwächlicher Charakter, musizierte selbst, liebte aber auch lange Ausritte; seine schlechte Gesundheit war notorisch. Kurz vor dem Tod des Vaters starb Eberhard Friedrich ohne männliche Erben, ihm wurde ein sehr feierliches Begräbnis zuteil. In der Stuttgarter Regierung folgte schließlich der konvertierte Onkel Carl Alexander nach: Damit vollzog sich ein radikaler Wechsel von der protestantisch-preußischen Option der Dynastie zur kaiserlich-katholischen.
Quellen: Johann Ulrich Pregizer, Historisch- und Genealogische Vorstellung Deren Zwischen beeden Durchleuchtigsten Hohen Häusern Brandenburg und Wirtenberg...Glücklich getroffenen Heuraths-Alliantzen..., Stuttgart 1717.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997
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