Württemberg-Oels, Eleonore Charlotte, Herzogin 

Andere Namensformen:
  • geb. von Württemberg-Mömpelgard
Geburtsdatum/-ort: 20.11.1656; Horburg/Elsaß
Sterbedatum/-ort: 13.04.1743; Breslau/Schlesien; begr. in der Adalbert-Kirche Breslau
Beruf/Funktion:
  • Herzogin
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 17. Mai 1672 Herzog Silvius Friedrich
Eltern: Vater: Herzog Georg II. von Württemberg-Mömpelgard
Mutter: Anna, geb. Gräfin von Coligny
Geschwister: 7, Otto Friedrich (1650–1653)
Henriette (8.1.1654-32.1.1680)
Konrad Ludwig (1658-1659)
Anna (30.12.1660-13.6.1733)
Elisabeth (17.3.1665-5.7.1726)
Hedwig (23.3.1667-24. oder 27.12.1715)
Leopold Eberhard (21.5.1670-25.2.1723)
GND-ID: GND/116473991

Biografie: Harald Schukraft (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 208.

Sie wuchs in Mömpelgard auf und vermählte sich im Alter von fünfzehn Jahren am 17. Mai 1672 in Oels mit Herzog Silvius Friedrich. Die Ehe blieb kinderlos, worunter Eleonore Charlotte sehr gelitten hat. 1676 erwarb sie von Sigismund von Köckritz die Herrschaft Festenberg, wo sie 1688 die evangelische Kirche gestiftet und das Schloß umgebaut hat. Obwohl ihr als Witwensitz Schloß Karlsburg zugewiesen war, lebte sie nach dem Tode ihres Gemahls in Festenberg. 1712 mußte sie die Herrschaft an ihre Schwägerin Anna Sophia verkaufen.
Von 1680 bis 1698 weilte ihr Vater mit all ihren Geschwistern am Oelser Hof, was die finanziellen Mittel des kleinen Landes bei weitem überfordert hat. 1695 verzichtete sie zu Gunsten ihrer Schwester Hedwig auf ihre Ansprüche auf das mütterliche Erbe.
Sie unternahm ausgedehnte Reisen, u.a. mehrmals nach Wien, wo sie sich Unterstützung bei der Schuldentilgung erhoffte. In den Jahren 1699/1700 besuchte sie ihre Heimat Mömpelgard und zum ersten Mal Paris. Auf Einladung der Marquise de Mailly kam sie 1702 erneut in die französische Hauptstadt, und am 3. August 1702 trat sie in der Zisterzienserabtei Maubuisson bei Pontoise zum katholischen Glauben über. Später ließ sie sich in die Breslauer Rosenkranzbruderschaft aufnehmen.
Zwischen 1710 und 1712 hielt sie sich zeitweise bei ihrem Bruder in Mömpelgard sowie in Weiltingen bei ihrer Schwester Elisabeth auf. Danach bewohnte sie in Schlesien das Gutshaus von Klein-Ellguth und ab den zwanziger Jahren das Stadthaus der Herzöge von Oels in der Breslauer Albrechtstraße. Dort ist sie auch gestorben.
Zusammen mit ihrer ebenfalls konvertierten Schwester Hedwig von Württemberg-Mömpelgard richtete sie auf eigene Kosten unter der an die Adalbert-Kirche in Breslau angebauten Ceslaus-Kapelle eine Gruft ein, in der beide Herzoginnen bestattet wurden.
Aus verschiedenen Gründen waren ihre finanziellen Verhältnisse, besonders im 18. Jahrhundert, völlig zerrüttet. Bei ihrem Tod hinterließ sie eine Schuldenlast von über 1,5 Millionen Gulden.
Quellen: Wojewodschaftsarchiv Wroclaw, Bestand „ks. Olesnickie“.
Archives Nationales Paris, Bestand K Montbéliard, Cartons 1765, 1766, 1767.
HStA Stuttgart, Bestand G 130.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997
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