Württemberg, Sibylla, Herzogin 

Andere Namensformen:
  • geb. von Anhalt
Geburtsdatum/-ort: 28.09.1564;  Bernburg / Saale
Sterbedatum/-ort: 16.11.1614;  Leonberg; begr. in der Stiftskirche Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Herzogin
Weitere Angaben zur Person: Religion: lutherisch
Verheiratet: 22. Mai 1581 in Stuttgart Graf Friedrich von Württemberg-Mömpelgard
Eltern: Vater: Joachim Ernst, Fürst von Anhalt
Mutter: Agnes, geb. Gräfin von Barby
Kinder: 15; Georg Friedrich (23.4.1583-10.2.1591), Elisabeth (15.1.1585), Joachim Friedrich (27.1.1587-31.1.1587), Philipp Friedrich 9.5.1589-5.9.1589), August (24.1.1596-21.4.1596), Johann Friedrich (5.5.1582-28.7.1628), Sibylla Elisabeth (20.4.1584-30.1.1606),Ludwig Friedrich (29.1.1586-26.1.1631), Julius Friedrich (3.6.1588-25.4.1635), Eva Christina (16.5.1590-5.4.1657), Friedrich Achilles (5.5.1591-30.12.1631), Agnes (7.5.1592-25.11.1629), Barbara (14.12.1593-18.5.1627), Magnus (12.12.1594-6.5.1622), Anna (25.3.1597-4.11.1650)
GND-ID: GND/12459834X

Biografie: Dieter Stievermann (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 142.

Sibylla wurde fünfzehn Wochen zu früh geboren und daher für einige Zeit in einen als Brutkasten genutzten Ziegelstein gelegt. Im Alter von fünf Jahren verlor sie die Mutter; die weitere Erziehung erfolgte durch Eleonore von Württemberg, der seit 1571 zweiten Gemahlin ihres Vaters.
Das Haus Anhalt gehörte zu den ältesten Dynastien des Reiches: Es besaß kein besonders großes politisches Eigengewicht, doch wurde unter Joachim Ernst der zersplitterte Hausbesitz vorübergehend zusammengeführt.
Nach dem Zustandekommen des Ehekontrakts am 13.11.1580, heiratete Sibylla am 22. Mai 1581 in Stuttgart Graf Friedrich von Württemberg-Mömpelgard. Die Ehe beruhte auf persönlicher Neigung, war allerdings seit Mitte der 1590er Jahre zerrüttet. Es wurden fünfzehn Kinder geboren, von denen sechs früh verstarben. Sibylla wurde zur Stammutter des Gesamthauses Württemberg mit dessen einzelnen Linien.
Bis zum Regierungsantritt ihres Gatten in Stuttgart im Herbst 1593 lebte Sibylla in den linksrheinischen württembergischen Besitzungen, vorwiegend in Mömpelgard. Nach dem Tode Herzog Friedrichs I. übersiedelte sie 1608 in ihren Witwensitz, das Schloß Leonberg (1609 erfolgte die entsprechende Umschreibung von Heirats- und Witwengut): Dort wurde von Heinrich Schickhardt ein bemerkenswerter Lustgarten angelegt (1978/80 rekonstruiert). Ihr Bücherbesitz verweist auf überdurchschnittliche geistige Interessen.
Quellen: HStA Stuttgart, A- und G-Bestände. - WLB, Cod. hist.-Bestände.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Gerhard Raff, Hie gut Wirtemberg allewege, Bd. 2: Das Haus Württemberg von Herzog Friedrich I. bis Herzog Eberhard III., Degerloch 1993, S. 56-78.
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