St. Peter - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1093

Historische Namensformen:
  • monasterium novum s. Petri
Geschichte: 1093 monasterium novum s. Petri, durch Herzog Bertold II. von Zähringen aus Weilheim/Teck hierher verlegt, durch Bischof Gebhard von Konstanz geweiht. Die Abtei erhielt ein Gebiet zugeschrieben, das der späteren Gamarkung der Gemeinde weitgehend entspricht. Hier befanden sich bereits einige von Adligen angelegte Siedlungen, die dem Kloster überlassen wurden. Weitere, wie Neukirch und Waldau, Teile von Eschbach und Glottertal kamen zu der Grundherrschaft hinzu. Dem Kloster war freie Vogtswahl zugestanden, doch tatsächlich übten nach dem Ausgang der Zähringer die Grafen von Freiburg die Kastvogtei aus, die sie jedoch im 14./15. Jahrhundert immer wieder verpfändeten. 1441 löste sie Markgraf Wilhelm von Hachberg an sich, 1526 kam sie aus dem Besitz Markgraf Ernsts von Baden an Österreich, das schon seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Landesherrschaft innehatte. Bestrebungen schon seit dem 14. Jahrhundert, die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen, ließen sich nicht durchsetzen. St. Peter war Grablege der Herzöge von Zähringen von Bertold II. bis Bertold IV. Ein neuer Kirchenbau von 1148 wurde 1238 durch Brand zerstört. Ein Brand von 1437 vernichtete die Kirche mit allen Kunstschätzen, Archiv und Bibliothek. Erst 1500 war ein Neubau abgeschlossen, der im Kriege 1644 in Flammen aufging und 1676/77 wieder teilweise verbrannt und geplündert wurde. 1724-1727 Neubau der Kirche nach Plänen von Peter Thumb, Neubau der Konventsgebäude unter Abt Steyrer 1752/58. Hochaltarstatuen und Zähringerfiguren sind von J. A. Feuchtmayer, Taufbecken und Bibliotheksfiguren von Wenzinger, Refektorium und Bibliothek stukkiert von Gigl, Deckengemälde hier von Gambs, im Fürstensaal von Göser. St. Peter ist die einzige noch vollständig erhaltene Klosteranlage des Breisgaus. Auch die wissenschaftliche Tätigkeit des Klosters nahm unter Abt Steyrer (1749-1795) bedeutenden Aufschwung. Hier sind der Geschichtsschreiber des Klosters Prior Gregor Baumeister (1717-1772) sowie die Erinnerungen des letzten Abts Ignaz Speckle (1795-1806), ferner Pater Thaddäus Rinderle (1748-1824), Mathematiker und Astronom, zu nennen. Nach der Aufhebung des Klosters 1806 Einrichtung eines Stabsamts St. Peter (1807), zuständig für die Vogteien des ehemaligen Klosters und für St. Märgen und Wagensteig. 1819 kam St. Peter zum Freiburger Amt. Aus den Vogteien und Höfen Kandelberg, Neuwelt, Oberibental, Ränke, Rohr, Sägendobel, Schmittenbach, Schönhöfe, Seelgut und Willmendobel der sankt-peterschen Grundherrschaft wurde 1813 die neue Gemeinde St. Peter gebildet. Aus der Zeit vor der Verlegung in den Schwarzwald hatte das Kloster beträchtlichen Besitz in der Neckargegend und um Weilheim/Teck, vor allem aber, teils durch Schenkungen, teils durch Kauf, in fast allen Gemeinden des unteren Breisgaus wie in zahlreichen des oberen. 1755 wurde die Ortsherrschaft des Dorfes Zähringen gekauft.

Kirche und Schule: Von Anfang an war die Klosterkirche auch die Pfarrkirche für das Gebiet der Grundherrschaft. 1578 wurde dem Kloster das Priorat St. Ulrich, 1598 die Propstei Sölden inkorporiert. Patronatspfarreien bzw. -kaplaneien waren, zum Teil erst in der Neuzeit, Hofsgrund, Bollschweil, Eschbach, Waldau und Neukirch. Neufundierung der Pfarrei 1807 nach der Aufhebung des Klosters. Beim Kloster 1719/25 Bau einer St. Ursulakapelle; 1899 ausgebrannt, 1970 als Ortsmuseum wiederhergestellt. 1910 Erbauung der »Soldatenkapelle« für die in St. Peter 1813/14 verstorbenen österreichischen Soldaten. Die Evangelischen sind nach Kirchzarten eingepfarrt.
Patrozinium: St. Ursula
Ersterwähnung: 1719 [1719/25]

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