Wimmental - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1285

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der sich beiderseits des Sulzbachs erstreckende Ort wird 1285 erstmals erwähnt (»Winmental«). Entstanden ist er vermutlich im hohen Mittelalter. Im 16. Jahrhundert war das Dorf von einem mehrfachen Etter umschlossen. Beiderseits des Flüsschens im Sulzbachtal; am südlichen Ortsrand Neubaugebiet Deistergasse. – Der große Schöntaler Pfleghof mit eingemauerten Bildwerken (Christus am Ölberg, Engel mit dem Klosterwappen) wurde 1678 erbaut, 1725 mit einer Hauskapelle und einem Turm versehen, 1748 erweitert, 1828 zum Teil abgebrochen. Unter ihm ein 9000 Hektoliter fassender Keller, der dem Kloster für seinen ausgedehnten Weinhandel diente. Sogenanntes weinsbergisches Steinhaus; hier fand seit der Reformation bis 1686 der katholische Gottesdienst statt.
Historische Namensformen:
  • Winmental 1285
Geschichte: Wimmental gehörte ursprünglich zur Herrschaft Weinsberg. Als weinsbergisches Lehen war die Ortsherrschaft seit 1361 im Besitz der von Neuenstein; 1487 gelangten die Ortsvogtei und sonstige Gerechtsame käuflich an das Kloster Schöntal, das seither die niedere Obrigkeit ausübte (1528). Die hohe Obrigkeit und den Zoll beanspruchte Württemberg. Im Zuge der Säkularisation fiel Wimmental 1802/03 an Württemberg. Über Grundbesitz und Einkünfte verfügten die Klöster Lauffen und Schöntal (1317) sowie – bis zum Verkauf – vor allem die Herrschaft Neuenstein. Die Zehnten waren Würzburger beziehungsweise Weinsberger Lehen im Besitz der Adelmann und der Schletz aus Schwäbisch Hall. Die Gemeinde hatte schon 1490 ein eigenes Dorfrecht und verfügte über die Allmende; 1514 erhielt sie die Erlaubnis zum Bau einer eigenen Badstube. Bis 1806 gehörte Wimmental zum Oberamt Heilbronn, ab 18.3.1806 Oberamt Weinsberg, ab 1.4.1926 Oberamt Heilbronn (seit 30.1.1934 Kreis), ab 1.10.1938 Landkreis Heilbronn.
Wirtschaft und Bevölkerung: Wimmental gehörte zu den ärmeren Dörfern der Region. 1525 sind 37 Familien in 34 Häusern belegt, was auf eine Einwohnerzahl von rund 150 schließen lässt. Haupterwerbsquellen waren der Feldbau, der Weinbau und die Viehzucht. Bedeutend waren vor allem die Zucht von Rindern, Schafen und Geflügel, deren Produkte auf den Märkten der Region feilgeboten wurden. Wenige Handwerker deckten den örtlichen Bedarf. Unter dem Schöntaler Pfleghof bestand ein großer Weinkeller. Die herrschaftliche Kelter hatte drei Bütten. Auf der Gemarkung gab es auch einen kleinen Steinbruch. Das Dorf hatte zwei Schildwirtschaften und eine Gassenwirtschaft.

Ersterwähnung: 1453
Kirche und Schule: Kirchlich war Wimmental bis zur Reformation Filial von Sülzbach. 1453 errichtete Jörg von Neuenstein am Ort eine Kapelle. Nachdem bis 1625 die Reformation vollständig durchgeführt war, versammelten sich die zum Schöntaler Besitz gehörigen Katholiken zum Gottesdienst im sogenannten weinsbergischen Steinhaus, bis 1686 die Kapelle zur Pfarrkirche St. Oswald ausgebaut wurde. 1725 erhielt der schöntalische Pfleghof eine eigene Hauskapelle. Das Patronatsrecht stand von alters her Württemberg zu und wurde nach längerem Streit 1685 an Schöntal verkauft, das Wimmental anschließend rekatholisierte. Katholische Pfarrkirche St. Oswald 1846 umgebaut. Der alte Chorturm ist noch erhalten. Evangelische zu Sülzbach.
Patrozinium: St. Oswald
Ersterwähnung: 1686

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