Oberstenfeld - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1016 [Falsificatum 12./13. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In dem an der Vereinigung von Schmidbach und Söhlbach mit der Bottwar gelegenen Ort sind Fachwerkhäuser des 16. Jahrhunderts erhalten. Wohnsiedlungen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg umgeben den alten Dorfkern im Nordosten (»Stelzenbühl« 1956/70, »Stelzenbühl-Hauäcker« 1973), Norden (Panoramastraße 1964, »Bildäcker« 1971), Nordwesten (Siedlungsstraße 1956), Westen (Wunnensteinstraße 1960/70), Osten (»Klären« 1960/74), Süden bzw. Südosten (»Dürren« 1962/76). Gewerbegebiete entstanden im Süden (»Höftal« 1958), Osten (Lichtenberger Straße, »Schafwiesen« 1963 bzw. 1965) und im Nordosten an der Gronauer Straße (»Hochwiesen« 1970).
Historische Namensformen:
  • Oberstenuelt 1016 [Falsificatum 12./13. Jahrhundert]
  • Obirstenuelt 1016 [Falsificatum 12./13. Jahrhundert]
  • Oberstenvelt 1244
Geschichte: Um 1016 (Falsificatum 12./13. Jahrhundert) Obersten- und Obirstenuelt, 1244 Oberstenvelt. Siedlung des frühen Landesausbaus. Um 1016 Gründung des Stifts Oberstenfeld durch einen Grafen Adalhard und seinen Sohn Heinrich. Ob die beiden Stifter mit den edelfreien Herren von Heinriet, ihren Rechtsnachfolgern in Oberstenfeld, verwandt waren, lässt sich nicht ermitteln. Das Stift, das in Winzerhausen und anderen Orten begütert war sowie die Pfarreien Tiefenbach-Mundelsheim und Eberstadt (Landkreis Heilbronn) besaß, nahm im 14. Jahrhundert die Augustinerregel an. Seine Schirmvögte waren bis 1357 die Hummel von Lichtenberg, dann die Grafen von Württemberg. Herzog Ulrich wandelte es nach der Einführung der Reformation in ein evangelisches adliges Fräuleinstift um. Nach dem Schmalkaldischen Krieg schloss es sich dem Ritterkanton Kocher an, musste jedoch 1730 die württembergische Schirmherrschaft wieder anerkennen. Im Reichsdeputationshauptschluss fiel es an Württemberg. Kurfürst Friedrich setzte 1805 seine Tochter Katharina als Äbtissin ein. Die Zahl der Stiftsdamen bestimmte er auf zehn. 1818 und 1838 stiftete König Wilhelm I. noch eine Anzahl Präbenden für unbemittelte Fräulein aus dem ritterschaftlichen Adel. 1920 wurde das Stift aufgehoben. Das Dorf kam 1807 zum Oberamt Marbach, 1938 zum Landkreis Ludwigsburg.

Ersterwähnung: 1070 [um]
Kirche und Schule: Mit der Gründung des Stifts trat dessen den Heiligen Maria, Johannes Baptist und Blasius geweihte Kirche als Pfarrkirche des Dorfes an die Stelle der Gallus-Kirche. Diese, bereits 1247 im Besitz des Stifts, sank zur Kapelle herab. Die Stiftskirche, heute evangelische Pfarrkirche, in ihrem wesentlichen Baubestand aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts: in ihrer westlichen Hälfte flachgedeckte, ostwärts kreuzrippengewölbte, dreischiffige Basilika mit mächtigem Ostchorturm. Das Westteil der Krypta noch aus der Vorgängerkirche (um 1070 erbaut). In der Kirche Wandtabernakel von 1414, Flügelaltar von 1512. Stiftsgebäude 1713 erbaut. Gallus-Kirche 1738 umgebaut. Auf einer Anhöhe 1 km nordwestlich von Oberstenfeld die Mitte des 11. Jahrhunderts errichtete romanische Peterskirche, ursprünglich wohl Begräbniskirche. Der quadratische Turmchor war mit drei halbrunden Apsiden besetzt, von denen nur die nördliche erhalten blieb. Im rechteckigen Schiff Wandmalereien des 13. Jahrhunderts. Katholische Kirche Hl. Herz Jesu (1962) und Kirche St. Petrus (10. Jahrhundert/1953); zur Pfarrei Großbottwar gehörig.
Patrozinium: St. Gallus
Ersterwähnung: 1241

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