Oberdorf am Ipf - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1268

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Am Fuß des Ipf im Mündungsdreieck zwischen Eger und Schneidheimer Sechta. Nach dem zweiten Weltkrieg entstanden die Wohngebiete »An der Kerkinger Straße« (1950), »Am Sechtaweg« (1962), »Obere Hahnenmühle«, »Hofwiese«, »Oberes Lehen« (1963), »Speicheläcker« (1957/1968), »Nördlicher Ortsrand« (1970) und das Industriegebiet (1963).
Historische Namensformen:
  • Oberndorf 1268
Geschichte: 1268 Oberndorf, nach der Namensendung auf -dorf wohl in der älteren Ausbauzeit, vielleicht von Bopfingen aus, angelegt. War in älterer Zeit Zubehör der Burg Flochberg und damit staufisch. Im 13. und 14. Jahrhundert waren neben den Grafen von Öttingen, den Herren von Gundelfingen (Brenz) und Bopfinger Bürgern auch adelige Familien wie die Bopfingen, Schenkenstein, Merkingen und Hausen begütert. An Grundbesitz und Vogtei hatte um 1700 die Reichsstadt Bopfingen den größten Anteil, kleineren Spital Nördlingen, die Klöster Kirchheim und Kaisheim sowie Öttingen, dem die hohe Obrigkeit zustand. Oberdorf kam 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg. Bis 1938 Oberamt Neresheim, dann Landkreis Aalen.

Ersterwähnung: 1317
Kirche und Schule: War kirchliches Filial von Bopfingen, das auch die Reformation einführte. Eine evangelische Pfarrei entstand erst 1958. 1317 wird eine Kapelle St. Pantaleon erwähnt. — Die Wallfahrtskirche St. Georg, heute evangelische Pfarrkirche, erscheint erstmals 1463. Sie hat einen spätromanischen Kern, während Turm und Chor von 1463 stammen und das Schiff 1890 in neugotischem Stil angebaut wurde. Lebensgroßer spätgotischer Kruzifix, wohl aus der Schule Jörg Syrlins des Jüngeren. Nach Einführung der Reformation wiesen die Klöster ihre Untertanen anderen Pfarreien zu. Katholische Pfarrkirche Christus König von 1958, Pfarrei seit 1970.
Patrozinium: St. Pantaleon / St. Georg / Christus König
Ersterwähnung: 1317
Jüdische Gemeinde: Um 1510 gestatteten die Grafen von Öttingen einigen Juden die Niederlassung in ihrem Ortsteil; zwischen 1656 und 1798 nahm die Zahl der Schutzfamilien von fünf auf 52 zu. Nach 1810 wurden die Juden gleichberechtigte Bürger; sie brachten das wirtschaftliche Leben zum Blühen (um 1870 unter anderem mehrere Fabriken) und waren die weitaus wichtigsten Steuerzahler. 1854 machte der jüdische Bevölkerungsanteil mit 548 Personen 40% aus, um sich seither durch Abwanderung zu verringern. Die meisten der 1933 noch hier wohnhaften 87 Juden kamen in Konzentrationslagern um. Seit 1704 war hier eine von der Herrschaft errichtete Synagoge, die 1812 von einem Neubau ersetzt wurde. 1832 — 1930 war Oberdorf Sitz eines Rabbinats, das auch die jüdischen Gemeinden in Aufhausen, Lauchheim, Pflaumloch, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd umfaßte.

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