Kennenburg - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Esslingen am Neckar
Ersterwähnung: 1322

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Stadtteil von Esslingen.
Historische Namensformen:
  • berfrit im Hainbach 1339
  • des Kürnen Burg 1384 [1384 und 1456]
  • Kreidweißburg 1480
  • Kürnenburg
  • Kùrnen Burg
Geschichte: Zwischen Sankt Bernhardt im Westen und Liebersbronn im Osten liegt der Ort im Talgrund am östlichen Ufer des Hainbachs, über den bereits lange vor ihrer Ersterwähnung (1322) eine Brücke geführt haben wird. Kennenburg verdankt seine Entstehung der einzigen, wohl im Hochmittelalter gegründeten Burg im esslingischen Hainbachtal. Heute verschwunden, befand sie sich, mit Mühle und Kelter, wohl als zumindest teilweise von Wasser umgebene Niederungsburg am östlichen Hainbachufer nördlich der Brücke. Bereits das 1303 genannte »Gesäß« eines Kosmas ist mit der späteren Kennenburg gleichzusetzen. Damals sicherte Esslingen den Besitzern Steuerfreiheit gegen ein Verkaufsverbot an Auswärtige zu, was auch Ausdruck der sich abzeichnenden Grenzlage gegen die württembergischen Orte Hegensberg und Oberesslingen war. Eine vorherige Beziehung der Burg zu den Markgrafen von Burgau als den Inhabern der Vogtei Hainbach (1280) beziehungsweise deren Lehensleuten ist wahrscheinlich. Ab 1322 wird die Kennenburg mehrmals als Bergfried im Hainbach bezeichnet, 1339 erstmals die dazugehörige Mühle genannt. Die Eigentümer sind bis 1360 unbekannt, als Simon von Kirchheim, Schultheiß in Esslingen, die Burg, Kelter und Mühle an Hans Ulrice, Bürger in Esslingen, verkaufte. 1384 befand sie sich im Besitz der Patrizierfamilie Kürn, aus deren Familienname sich der Ortsname (»Kùrnen Burg«) entwickelte. Schon 1452, beim Verkauf an Hermann Hipp, wurde die offenbar verfallene Anlage als »burgstal« bezeichnet. Spätere Besitzer sind unter anderem die Esslinger Bürger Jos Rotenburg (vor 1459), Magdalena Ringingerin beziehungsweise Klaus Kreidweiß der Jüngere (1459), Hans Speidel (1549) und Georg Zinck (1587). 1589 wurde das Anwesen mit 14 1/2 Morgen Boden an den Armenkasten verkauft und bald danach endgültig abgebrochen. Der kleine Burgweiler wurde gelegentlich auch »Häusern« oder »Klupellen« genannt. Der ausschließlich landwirtschaftlich geprägte Ort wurde ab 1803 dem Schultheißenamtsbezirk Liebersbronn zugeordnet. Er bestand 1773/74 aus nur fünf Häusern und hatte 1803 35 Einwohner. Am westlichen Hainbachufer bei der Brücke lag eine Kapelle, die 1388 erstmals erwähnt wird. Der Zeitpunkt der Errichtung ist unbekannt. 1522 vermachte Lienhard Wenig der Kapelle mit dem Patrozinium Unserer Lieben Frau eine Zinsstiftung. Bereits 1702 baufällig war der Bau 1798 nicht mehr vorhanden. 1837 Kaltwasserheilanstalt, die seit 1845 Nerven- und Gemütskranke aufnahm. Bis 1968 städtische Frauen-, Augen- und Ohrenklinik, anschließend Umbau zum städischen Altersheim.

Name: Kennenburg
Datum der Ersterwähnung: 1322
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