Tailfingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0793

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Junge Industriestadt im obersten Schmiechatal (»Talgang«). Den einstigen Dorfkern bildet das Straßendreieck Ludwig-, Adler- und Obere Bach­straße. Noch im Mittelalter Verbindung zur Kirchensiedlung an der Talstraße am Fuß des östlichen Berghangs (Kirchstraße). Spätestens Ende 18. Jahrhunderts auch dort Häuserzeilen, im 19. Jahrhundert wird die Durchgangsstraße zur Hauptachse der Stadt. Seit Ende 19. Jahrhunderts ra­sche Ausfüllung des Tales mit Wohn- und Fabrikbauten, regelmäßiger Schachbrett­grundriss. In jüngster Zeit Ausdehnung auch auf die Hochfläche im Westen. Keimzelle des Stadtteils Langenwand ist eine Arbeitersiedlung (1935), des Stadtteils Stiegel (heute mit Hochhäusern) ein Bauernweiler, der sich seit 1870 gebildet hatte. Auch die Berglehne im Оsten (Lammerberg) wurde mit Neubauvierteln überzogen.
Historische Namensformen:
  • Dagolvinga
  • Tagelfingen
Geschichte: 793 Dagolvinga, 1113 (Корie 17. Jahrhundert) Tagelfingen (Personenname Tagolf). Alemannische Siedlung der Landnahmezeit. Früh und noch 1064 Teil der Scherragrafschaft, 1113 der Grafschaft eines Grafen Friedrich (von Zollern?). Seit dem 13. Jahrhundert gehörte der Ort zur Herrschaft Zollern-Schalksburg, mit der er 1403 an Württemberg kam. Vom 13. Jahrhundert an treten Herren von Tailfingen auf, die aber im Ort selbst nicht nachweisbar sind. Vielleicht waren die im 14. Jahrhundert hier sitzenden Herren von Megensheim ihre Erben. Eine älteste Burg der Ortsherren stand vielleicht bei der Peterskirche. Im Hochmittelalter entstand eine Höhen­burg auf dem Schlossberg. Abgegangene Burg auch auf dem Hochberg. 793 erhielt hier Kloster Sankt Gallen Besitz von einem Berthold, 1064 Kloster Ottmarsheim (Elsass) von Graf Rudolf (von Habsburg). 1382 schenkte Pfaff Wildmann von Weilersburg mit seinem Schwager Johann von Weckenstein umfangreiche Güter und Rechte an die von ihnen gestiftete Frauenkapelle in Ebingen. Stets Teil des Amts beziehungsweise Oberamt (1938 Landkreis) Balin­gen. 1871 zum Marktflecken und 1930 zur Stadt erhoben. Mittelschule seit 1918, Progymnasium 1971.
Ersterwähnung als Stadt: 1930
Wirtschaft und Bevölkerung: Schon im 18. Jahrhundert gab es hier viele Zeugmacher und Strumpfweber. Um 1853 setzte die Herstellung von Trikotwaren ein. Seitdem ungewöhnlich starkes Bevölkerungswachstum. Heute ist Tailfingen der Mittelpunkt der Trikotindustrie des Zollernalbkreises. Neben Groß- und Mittel­betrieben sehr viele Kleinstbetriebe.

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Kirche und Pfarrei 1275, Sankt Petrus 1462. Die Anfänge der Peterskirche dürften ins 8. oder 9. Jahrhundert zurückgehen. Der Kirchensatz, der ursprünglich wohl der Ortsherrschaft zustand, kam von den Herren von Stauffenberg 1440 an das Ebinger Spital. Heutige Gestalt der evangelischen Peterskirche von 1777. Paulus­kirche mit Pfarrei 1907, Erlöserkirche mit Pfarrei 1953. Gemeindehaus Auf der Stiegel mit Pfarrei 1965. Katholische Sankt-Bonifatius-Kirche 1903 (abgebrochen 1935), Pfar­rei 1918. Sankt-Elisabethen-Kirche 1935, Sankt-Franziskus-Kirche mit Pfarrei 1971.
Patrozinium: Sankt Petrus
Ersterwähnung: 1462

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