Im Sundgau

Von Laëtitia Brasseur-Wild

 

Pierre Jaminet

Hauptmann
18.2.1887 – 1945

 

„Der Generalstab signalisiert den Gegenangriff: Feuer! Und die 120 [mm Geschütze] feuern. Ich eilte in Richtung der Hauptleute oder vielmehr der Batterien oberhalb von Soppe-le-Bas [Nieder-Sulzbach]. Hallo, wo seid Ihr, in Richtung Burnhaupt? Nein, gegen den formellen Befehl? Die Kugeln pfeifen? Kommt schon, Ihr seid da, um zu unterstützen, Ihr könnt den Gegenangriff nicht sehen? Ja Feuer … boum! … boum!“
(Kriegstagebuch, 10. Januar 1915)

 

Hauptmann Pierre Jaminet und seine Hündin Soloun (Quelle: Archives Départementales du Territoire de Belfort AD 90 24 Fi)
Hauptmann Pierre Jaminet und seine Hündin Soloun (Quelle: Archives Départementales du Territoire de Belfort AD 90 24 Fi)

Pierre Jaminet wurde in Luxemburg geboren und optierte 1904 für die französische Staatsbürgerschaft. Er absolvierte ein brillantes Ingenieurstudium an der Zentralen Schule für Kunst und Gewerbe in Paris. Nachdem er sich freiwillig zur Artillerie gemeldet hatte, wurde er am Ende seiner Militärzeit 1912 zum Unterleutnant der Reserve ernannt. Am 2. August 1914 wurde Jaminet zum Feldartillerie-Regiment 5 in Besançon einberufen. Bevor er 1915 auf den Balkan geschickt wurde, nahm er im Elsass zahlreiche Fotos von den Soldaten und ihrer Umwelt auf: Sie zeigen den Kampf im Sundgau aus der Sicht der französischen Truppen. Nach dem Waffenstillstand 1918 ließ er sich im Territorium von Belfort nieder und wurde Mit-Direktor der Brauerei Grisez. Für die Jahre 1932 bis 1937 wurde er zum Generalrat des Kantons Fontaine gewählt. Während des Zweiten Weltkriegs beteiligte sich Jaminet am Widerstand. Er wurde von den Deutschen deportiert und fand 1945 im Konzentrationslager Mittelbau-Dora (Buchenwald) den Tod.

 

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