Zwischen Front und Etappe

Von Rainer Brüning

 

 

Georg Geierhaas

Inspektor eines Eisenbahn-Lazarett-Zuges
27.9.1864 – 12.2.1957

 

„Den Lazarettzug bzw. die Verwundeten hat Majestät [Kaiser Wilhelm II.] nicht besucht, trotzdem wir in 10 Schritt Entfernung vom Hofzug standen und der Besuch für die Verwundeten und speziell für einen Sterbenden gewiß erfreulich bzw. noch tröstlich gewesen wäre.“
(Trélon, Pas-de-Calais, 31. Mai 1918)

 

Georg Geierhaas (sitzend) und sein Bursche (stehend) im Büro seines Lazarett-Zuges bei der Fahrt durch Belgien am 7. Oktober 1914. Dieser Raum sollte für die kommenden vier Jahre sein Zuhause sein. (Quelle: Landesarchiv BW, GLA N Geierhaas, Georg)
Georg Geierhaas (sitzend) und sein Bursche (stehend) im Büro seines Lazarett-Zuges bei der Fahrt durch Belgien am 7. Oktober 1914. Dieser Raum sollte für die kommenden vier Jahre sein Zuhause sein. (Quelle: Landesarchiv BW, GLAK N Geierhaas, Georg)

Georg Geierhaas aus Nußloch bei Heidelberg machte als Verwaltungsbeamter im militärischen Sanitätsdienst Karriere. Gleich am 2. August 1914 übernahm er als Inspektor im Offiziersrang den in Durlach stationierten Eisenbahn-Lazarett-Zug Nr. 6. In den folgenden vier Kriegsjahren pendelte er mit diesem stetig zwischen der West- und Ostfront hin und her, um schwerverletzte Soldaten in die rückwärtigen Krankenhäuser nach Deutschland zu bringen. Penibel führte er über seine Stationen, das Personal, die Verwundeten und Toten Tagebuch. Bei jeder Gelegenheit schickte er Bildpostkarten aus den touristisch bekannten Orten an seine Familie. Bis zum letzten Kriegstag sich um den Betrieb des ihm übergebenen Zuges und die ihm anvertrauten Menschen kümmernd, kehrte er am 31. Dezember 1918 in seine Garnison nach Offenburg zurück. Für seinen Dienst erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Auch nach Kriegsende engagierte sich Geierhaas weiter im örtlichen Kriegerverein und in anderen Organisationen der Weltkriegsveteranen.

 

 

 

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