Matthäus Alber

Matthäus Alber – Quelle UB Tübingen
Matthäus Alber – Quelle UB Tübingen

Reutlingen gehörte zu den Reichsstädten, in denen die Reformation früh Fuß fasste. Maßgeblichen Anteil daran hatte Matthäus Alber. Alber wurde am 4. Dezember 1495 in Reutlingen geboren und studierte an der Universität Tübingen, wo er Melanchthon kennenlernte. Mit ihm reiste er 1518 nach Wittenberg. 1521 erhielt Alber eine Prädikantenstelle in Reutlingen und machte die Gemeinde mit den lutherischen Gedanken bekannt. 1524 wurde das Abendmahl in beiderlei Gestalt abgehalten und die Reutlinger versprachen im Markteid für den Schutz des Evangeliums einzustehen. 1530 war Reutlingen neben Nürnberg die einzige Reichsstadt, die die Confessio Augustana annahm. Daran anschließend entschied sich die Bürgerschaft per Volksentscheid für die Reformation, die Alber 1531 mittels der von ihm ausgearbeiteten Reutlinger Kirchenordnung umsetzte. Reutlingen gehörte neben Konstanz und Ulm zu den Gründungsmitgliedern des Schmalkaldischen Bundes, dem später weitere Reichsstädte im habsburgisch-katholisch dominierten Südwesten folgten. Nach Inkrafttreten des Interims wurde Alber 1549 von Herzog Ulrich von Württemberg an die Stuttgarter Stiftskirche gerufen. 1563 übernahm er als erster lutherischer Abt die Leitung des Klosters Blaubeuren, 1556 auch die der Klosterschule. Matthäus Alber starb am 3. Dezember 1570 in Blaubeuren.

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