Zunderschwamm

Jungsteinzeitliches Feuerzeug

Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe

 Beleg eines Zunderschwamms[Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Volker Griener]  
Beleg eines Zunderschwamms [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, KR-M-0010420, Foto: Volker Griener]

Bereits vor mehr als 5.000 Jahren wurde der getrocknete und präparierte Fruchtkörper des Zunderschwamms (Fomes fomentarius) genutzt, um damit Feuer zu machen: Ötzi, die berühmte Gletschermumie aus den Ötztaler Alpen, bediente sich zu Lebzeiten nachweislich dieses Hilfsmittels. Tatsächlich erhielt der Pilz seinen Namen „Zunderschwamm“ von dieser jungsteinzeitlichen Art, Feuer zu machen.

Beim Zunderschwamm handelt es sich um einen Pilz, der an Stämmen von Laubbäumen wie Buchen oder Birken wächst. Er ernährt sich zunächst von einem noch lebenden, aber bereits kranken oder absterbenden Baum.

Deshalb spricht man beim Zunderschwamm auch von einem Schwächeparasiten und später, wenn der Baum tot ist, von einem Totholzzersetzer. Dem lebenden wie toten Baum entzieht der Zunderschwamm Nährstoffe, die er u. a. aus dem Holzstoff Lignin gewinnt.

So nimmt er eine wichtige Rolle im Ökosystem des Waldes und damit im Stoffkreislauf der Natur ein: Durch die Zersetzung des Laubbaums wird Raum für neues Leben geschaffen. Beim Abbau des Holzes werden Mineralstoffe frei, die Pflanzen und Tieren zugutekommen.

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