Der Sandstein-Spessart
(Naturraum Nr. 141)
Der Naturraum des Sandstein-Spessarts liegt im Norden Baden-Württembergs an der Landesgrenze zu Hessen. Der Anteil des Landes an diesem Naturraum umfasst ein räumlich nur kleines Gebiet von 183 qkm, während der weitaus größte Teil auf die benachbarten Bundesländer Hessen und Bayern entfällt. Der Sandstein-Spessart erstreckt sich in seiner Gesamtheit östlich von Aschaffenburg zwischen dem Vogelsberg im Norden und dem Maintal im Süden. Das waldreiche Mittelgebirge mit einem stark gegliederten Schichtstufenrelief aus Buntsandsteinschichten unterschiedlicher Härte erreicht Höhenlagen von 350 bis 585 m über NN. Auf Baden-Württemberg entfallen die naturräumlichen Untereinheiten der Wertheimer Hochfläche, der baden-württembergische Teil des Wertheim-Miltenberger Maintales und das untere Taubertal. Sie charakterisieren eine weitmaschige, tiefe Zertalung, wasserarme Höhenrücken und muldenreiche Hochflächen auf der Ostabdachung. Die Durchbruchstäler von Neckar und Main bilden die geomorphologischen Besonderheiten dieses Raumes.
Die geologischen Schichten von Sandstein und Röt kennzeichnen die schwachwellige Wertheimer Hochfläche, die durchschnittlich 320 m über NN erreicht. Sie weist sowohl Lössbedeckung als auch vereinzelt staunasse Böden auf. Die überwiegend ackerbaulich genutzte Hochfläche wird stellenweise durch flache Senken gegliedert, während an den Rändern zu Main- und Taubertal steile Kerbtäler und Klingen auftreten. Dagegen hat sich das stark mäandrierende untere Taubertal rund 150 m tief eingeschnitten. Es wird durch schroff abfallende und überwiegend mit Wald bestandene Hänge begrenzt. Im nördlichen Teil des Taubertales finden sich Wein- und Streuobstanbau.
Große Ähnlichkeit mit dem Taubertal weist das Wertheim-Miltenberger Maintal auf, an dem das Land Baden-Württemberg nur geringen Anteil hat. Das 150 bis 300 m tief eingeschnittene Durchbruchstal verfügt über eine nur schmale Talaue. Auch hier wird an den teils mit Wald bestandenen Hängen noch Wein- und Streuobstbau betrieben, jedoch mit rückläufiger Tendenz.
Mit einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von 134 Einwohnern/qkm gehört der Sandstein-Spessart zu den dünner besiedelten Landesteilen. Während auf Siedlungen, die von wenigen großen Gemeinden gebildet werden, nur 5,5 Prozent de Fläche entfallen, gelten etwa 50 Prozent als überwiegend ackerbaulich genutztes Offenland und rund 42 Prozent als Waldland. Einziges Mittelzentrum des Raumes ist Wertheim. Die überwiegend vorhandenen und landwirtschaftlich gut nutzbaren Lehmböden haben in den letzten 50 Jahren zu einer starken Ausweitung des Ackerbaus geführt, während die vorherrschend aus Kiefern und Fichten bestehenden Wälder langsam zurückweichen. Aufgrund der Lage im Regenschatten des Spessarts ergeben sich in den tieferen Regionen des Sandstein-Spessarts eher geringe Niederschlagsmengen mit etwa 600 mm. Mit Durchschnittstemperaturen von 8 Grad Celsius erweisen sie sich als relativ warm. Auf den Höhen steigen die Niederschläge bis auf über 1000 mm an, während die Temperatur etwa 7 Grad Celsius im Jahresmittel beträgt.
Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.