Buchstaben-Schmuckschildkröte

Konkurrenz für die seltene Europäische Sumpfschildkröte

Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe

 Buchstaben-Schmuckschildkröte [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]
Buchstaben-Schmuckschildkröte [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]

Drei Unterarten der Buchstaben-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta) sind im Süden und Südosten der USA bis nach Mexiko verbreitet: Rotwangen-, Gelbwangen- und Cumberland-Schmuckschildkröte.

Viele Jahre lang wurden junge Tiere als Terrarientiere verkauft. Durch Aussetzen zu groß gewordener Exemplare gelangten sie in die Natur. In den 1960er Jahren gab es in Deutschland erste Nachweise von Schmuckschildkröten im Freiland.

Schmuckschildkröten sind eine überwiegend aquatische Art, die viel Zeit damit verbringt, sich auf Baumstämmen, Steinen oder am Ufer zu sonnen. Sie ernähren sich von Fischen, Kaulquappen und Wasserinsekten, fressen aber auch Wasserpflanzen. Erfolgreiche Vermehrung und Überwinterung ist in klimatisch begünstigten Gebieten möglich.

In der EU werden Schmuckschildkröten als invasive Art geführt, da sie um Nahrung und Sonnenplätze mit der einheimischen, sehr selten gewordenen Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) konkurrieren und ihre Ernährung einen negativen Einfluss auf heimische Amphibienarten ausübt. Auch sind sie Überträger von Krankheitserregern wie Herpes und Ranavirus.

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