Gewöhnliche Glückspinne

Sie lassen sich mit Hilfe eines Fadens durch die Luft tragen

Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe

 Makroaufnahme einer männlichen Gewöhnlichen Glückspinne [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Hubert Höfer]
Makroaufnahme einer männlichen Gewöhnlichen Glückspinne [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Hubert Höfer]

Eine der häufigsten einheimischen Spinnenarten ist die Gewöhnliche Glückspinne (Erigone atra). Sie ist eine Zwergspinnenart, die mit einer Körperlänge von 1,8 bis 2,8 mm tatsächlich winzig ist.

Wie alle Baldachinspinnen weben Glückspinnen dichte, meist in Bodennähe horizontal aufgespannte Fangnetze, unter denen sie sich aufhalten und auf Beute warten. Meist nimmt man diese baldachinförmigen Netze erst wahr, wenn sich der Morgentau in ihnen sammelt. Die Spinnen verwenden ihre Spinnseide keineswegs nur zum Bau von Fangnetzen, sondern spinnen Sicherungsfäden, wickeln in Spinnseide ihre Beute ein oder schützen ihre Eier in einem seidenen Kokon.

Viele Glückspinnen lassen sich auch mit Hilfe eines Fadens durch die Luft tragen, um neue, weiter entfernte Lebensräume zu besiedeln. Diese Fortbewegung wird auch „Ballooning“ genannt. Bei passenden Wetterbedingungen klettern die winzigen Spinnen auf Erhöhungen wie Grashalme, auf Sträucher oder auch auf Zaunpfähle und lassen aus dem nach oben gereckten Hinterleib einen Spinnfaden austreten. Dieser Flugfaden wird immer länger, bis schließlich der Wind oder aufsteigende Warmluft die Spinne davonträgt. Dabei können sie in beträchtliche Höhen von über tausend Metern getragen werden und mehrere hundert Kilometer weit fliegen.

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