Über das Projekt

Von Inka Friesen

Welche Auswirkungen hatten Industrialisierung, Modernisierung und technischer Fortschritt, aber auch Krisen und Kriege auf die Lebensweise breiter Schichten? Welche Unterschiede gibt es zwischen Stadt und ländlichem Raum? Das neue LEO-BW Themenmodul „Alltagskultur im Südwesten“ gibt Einblicke in unterschiedliche Bereiche des Alltagslebens im 19. und 20. Jahrhundert: Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Ernährung, Kleidung, Religion und Sprache. Neben den großen gesellschaftlichen Entwicklungen in dieser Zeit nimmt das Themenmodul regionale Besonderheiten in den Blick, etwa bei den vielfältigen Dialekten oder den zahlreichen Festen und Bräuchen im Südwesten.

Was sich bei den beiden bisherigen thematischen Zugängen in LEO-BW bewährt hat, wird auch beim Themenmodul zur Alltagskultur fortgeführt: die Kombination aus redaktionellen, kontextualisierenden Beiträgen und Quellen zum jeweiligen Thema. Dafür wurden im Portal bereits vorhandene Objekte, Dokumente, Fotografien, Audio- und Filmsequenzen zusammengestellt und um neue Datenlieferungen von Kooperationspartnern erweitert. Das Landesmuseum Württemberg mit dem Museum der Alltagskultur, das Badische Landesmuseum, das Heimatmuseum Reutlingen, die Landesstelle für Volkskunde in Stuttgart, das Haus des Dokumentarfilms sowie die Universität Tübingen mit der Arbeitsstelle Sprache in Südwestdeutschland und dem Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft stellen größere Datenbestände für das Projekt bereit.

Ein Highlight des neuen Themenmoduls ist der besondere Zugang: Neben einer klassischen Themennavigation auf der Startseite können Nutzerinnen und Nutzer über einen virtuellen Rundgang in die unterschiedlichen Themenbereiche einsteigen. Dieser Rundgang ist in Zusammenarbeit mit dem Museum der Alltagskultur entstanden. Die Panoramen rekonstruieren drei ehemalige Wohnräume – Küche, Schlafzimmer und gute Stube – einer Familie aus der Nähe von Heilbronn und machen sie virtuell begeh- und erlebbar.

Das Modul richtet sich an alle Interessierten und soll vor allem auch jüngere Nutzerinnen und Nutzer ansprechen. Die Erarbeitung eines Vermittlungskonzepts, etwa für den Schulunterricht, ist nach Abschluss des Projekts geplant.

Zur Förderung des Dialogs sind die interaktiven Funktionen wichtige Elemente des Angebots,  jede Anmerkung, Anregung und Ergänzung ist willkommen.

Aufgebaut wurde das Modul im Rahmen eines Projekts, das seit Ende des Jahres 2018 unter der Federführung des Landesarchivs Baden-Württemberg durchgeführt wird und aus den Mitteln der Digitalisierungsstrategie digital@bw finanziert wurde.

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