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Auf alten Karten: St. Nikolaus als Ortsnamen

St. Nikolaus bei Opfingen auf der badischen Gemarkungskarte, Aufnahme 1897, Druck 1899. Eingezeichnet sind der Badhof und die ehemaligen Schlossgärten [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK H-1 Nr. 1429]

St. Nikolaus bei Opfingen auf der badischen Gemarkungskarte, Aufnahme 1897, Druck 1899. Eingezeichnet sind der Badhof und die ehemaligen Schlossgärten [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK H-1 Nr. 1429]

Der Gedenktag des hl. Nikolaus, der auf Nikolaus von Myra zurückgeht und in vielen Ländern begangen wird, ist mit zahlreichen Bräuchen verbunden. Um das Leben des Nikolaus von Myra ranken sich Legenden wohltätigen und heilsbringenden Inhalts. Nikolaus ist bis heute einer der beliebtesten Heiligen und nimmt in den Ostkirchen aber auch in Lothringen und Süditalien eine bedeutende Stellung ein. Unterschiedlichste Berufszweige riefen Nikolaus als Schutzpatron an, darunter Reisende wie Schiffer, Pilger und Kaufleute, Schüler und Studenten aber auch sozial Benachteiligte wie Gefangene und Prostituierte. Es ist also kein Wunder, dass Kirchen und Kapellen dem hl. Nikolaus geweiht wurden. Manchmal ging der Name auf Höfe oder Weiler in der Umgebung über. In Baden-Württemberg findet sich dreimal der Ortsname St. Nikolaus: als Ortsteil der Altgemeinde Opfingen, das seit 1971 zu Freiburg gehört, als Weiler „Beim Klausen“ nahe St. Märgen, wo schon 1121 eine Nikolauskapelle nachweisbar ist und bei Langenau im Alb-Donau-Kreis mit einer Mitte des 14. Jh. genannten „capella crucis S. Nicolai“.

Bekannt und beliebt sind die Sonderstempel, die am 6. Dezember für St. Nikolaus bei Opfingen vergeben werden. Der Name der für die erste Hälfte des 14. Jh. nachweisbaren Nikolauskapelle verband sich mit dem vermutlich in dieser Zeit entstandenen Wasserschloss der Freiburger Patrizierfamilie Geben. Die Kapelle verlor durch die Einführung der Reformation durch Baden-Hachberg ihre Funktion. Mitte des 18. Jh. wurde das baufällige Gebäude abgebrochen. Einige Jahre vorher hatte die Gemeinde Opfingen das Schlossgut erworben, das im Anschluss aufgeteilt wurde. Im Schlossgebäude entstand eine Gastwirtschaft mit Badebetrieb und Tanzveranstaltungen. Das mehrfach umgebaute und erweiterte Anwesen wurde für diese Zwecke bis zu Beginn des 20. Jh. genutzt. Die heutige Kirche St. Nikolaus stammt aus den 1980er Jahren.

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