Markgräfliches Schloß / Weingut Sexauer (Hauptstraße 56, 60, 62, Sulzburg) 

Kurzbeschreibung: Schloß
Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: [1527-1599]
Beschreibung: Ehemaliges markgräfliches Residenzschloß mit Nachfolgebebauung, bestehend aus:

- Hauptstraße 56 (Flstnr. 167):
Evangelische Pfarrkirche heute Bergbaumuseum an Stelle der 1610 durch Markgraf Georg Friedrich erbauten Schlosskirche am Rande des einstigen Schlossareals. Seit etwa 1800 konnte die Schlosskirche nicht mehr benutzt werden und die evangelische Gemeinde musste auf die alte Klosterkirche St. Cyriak ausweichen. Erste Neubaupläne von Baumeister Friedrich Frincz, welche vom Badischen Baudirektor Heinrich Hübsch begutachtet werden mussten, der einige „wesentliche Mängel" feststellte. Am 7. Juni 1834 lieferte Hübsch einen eigenen Entwurf, der in seiner Disposition in weiten Teilen der ebenfalls von Hübsch geplanten Kirche von Epfenbach entspricht und seine Vorliebe für den von ihm favorisierten Rundbogenstil erkennen lässt. Innenraum mit umlaufenden Emporen über quadratischen Stützen. Erst 1844 wurde als Ersatz des Vorgängerturms ein neuer Turm in der heutigen Form vollendet. 1979 baute man die nicht mehr genutzte Stadtkirche zum Bergbaumuseum Baden-Württemberg um, das 1982 eröffnet wurde. Im Eingangsbereich Grabplatte der Anna Bombast von Hohenheim von 1554.

- Hauptstraße 60 (Flstnr. 168):
Standort des ersten markgräflichen Schlosses, Weingut Sexauer, heute Rathaus auf winkelförmigem Grundriss, rückwärtige Ökonomiebauten und angrenzender Park. Von dem nach den Kriegswirren des 17. und 18. Jh. abgegangenen Schloss wurden bei Sondagen an der Westseite des Rathauses Mauerverläufe und ein Keller festgestellt. Reichhaltige Befunde des 13. - 17. Jh. wurden geborgen, die Aufschlüsse über die Stadtbebauung in diesem Bereich geben. Das Gelände im Bereich der einstigen Stadtgräben sowie auf dem Areal des Schlosses erwarb der Weinhändler Christoph Friedrich Sexauer 1820 bis 1831. Zwischen 1831 und 1835 ließ er das herrschaftliche Anwesen von dem Freiburger Baumeister Waldschütz errichten. Unter dem Haus weiträumige bauzeitliche Gewölbekeller. Das Innere wird durch eine großzügige parallelläufige Treppe erschlossen. Im Hauptgeschoss zum Marktplatz hin eine Zimmerflucht mit großem ehemaligem Salon in der Mitte (heute Ratssaal). Hier runder Kachelofen mit Vasenaufsatz. Das 1962 durch die Gemeinde erworbene Anwesen wurde 1995-99 saniert und die Ausstattung restauriert. Wohl noch aus markgräflichem Bestand ein eiserner, 1750 datierter Ofen. Im westlich anschließenden Park mit altem Baumbestand ein Kalksandsteinbrunnen von 1876 sowie zwei Gartenpavillons nach Plänen des Architekten Hertel von 1913.

- Hauptstraße 60, vor (Flstnr. 166):
Marktbrunnen, am geschmiedeten Reif, der den Trog zusammenhält die Datierung 1747. Ursprünglich einer von drei Brunnen auf der Hauptstraße, die die Wasserversorgung der Stadt sicherstellten. Um die Mitte des 19. Jh. an seine heutige Stelle versetzt. Brunnensäule mit Sulzburger Stadtwappen.

- Hauptstraße 62 (Flstnr. 165, 168, 172):
Küchen- und Marstallflügel des markgräflichen Residenzschlosses, heute Auktionshaus sowie Substruktionsmauer mit integriertem Rundturm. Nach Süden an die ehem. Stadtbefestigung grenzend. Letzte oberirdische Reste des 1527 begonnenen ersten Schlosses sind der heute am Rande des Stadtparks befindliche ehem. Treppenturm und der den Stadtpark begrenzende Mauerrest, der den westlichen Abschluss des sog. „Alten Baus” bildete (siehe Seite-) Von den 1599 wahrscheinlich durch den Architekten Georg Riedinger konzipierten Erweiterungsbauten haben sich der Küchen- und der Marstallflügel erhalten. Mit der Erweiterung wurde das Sulzburger Residenzschloss zu einem der aufwendigsten und größten Schlossbauten der Region. Unter dem Küchenflügel kreuzgratgewölbter Keller mit gedrungenen schweren Rechteckstützen. Im Erdgeschoss ursprünglich die Küche, im Obergeschoss früher der Festsaal. Von der ursprünglichen Dekoration die Sandsteinskulptur eines „Wilden Mannes” in einer Nische der Westfassade, ein Brunnen mit Renaissanceornamentik im Landesmuseum Karlsruhe belegt die Qualität der einstigen Ausstattung. Östlich an den Marstallflügel anschließend, Mauerrest des Ballhauses.(Sachgesamtheit)
Objekttyp: Sonstige Denkmale

Adresse Hauptstraße 56, Sulzburg
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