Kirche St.-Trudpert (St. Trudpert 8, Münstertal/Schwarzwald) 

Kurzbeschreibung: Kirche
Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung:
Beschreibung: Ehem. Klosterkirche und heutige Pfarrkirche St. Trudpert: Es handelt sich um eine die mittelalterlichen Maßvorgaben spiegelnde, steil proportionierte, fünfjochige Wandpfeilerkirche mit eingezogenem Chor und 5/8-Schluß sowie dreigeschossigem Westturm. An der Chornordseite der Rest des romanischen Chorflankenturmes, an der Chorsüdseite die spätgotische ehem. Marienkapelle, heute Sakristei. Der Eingangsturm mit Zwiebelhaube tritt leicht vor die Fassade und zeigt im Erdgeschoß an den Ecken Werksteinpilaster über hohen Sockeln und Gesimse als rahmende Elemente. Rundbogennischen auf kräftigen Konsolen mit Standbildern der hll. Petrus und Paulus als Portalrahmung. Das obere Turmoktogon wird von einer Balustrade eingefaßt.
Im Innern ist der pilastergegliederte Chor durch einen eingezogenen Triumphbogen vom Langhaus geschieden. Das Kirchenschiff mit Flachtonne begleiten Wandpfeilerkapellen. An den Stirnseiten der Wandpfeiler Pilaster, die etwa in der Mitte des Emporengeschosses in Kompositkapitellen enden. Über drei Halbkreisbögen zwischen den westlichen Seitenkapellen die Orgelempore. In Chor und Langhaus feingliedrige und zart gearbeitete Stukkaturen. Hauptbild im Chorgewölbe: Himmelfahrt und Krönung Mariä, im Langhausgewölbe: Bekehrung des Saulus; beide von Francesco Antonio Giorgioli. Hochaltar als dreiteiliges Retabel von Joseph Friedrich Christian (1780-84). Im Altarbild als Relieffiguren Petrus und Paulus vor der Peterskirche, im Auszug der hl. Trudpert mit Trudpertkapelle und tanne. Vier Standbilder am Altar zeigen die Heiligen Stephanus, Laurentius, Benedikt und Scholastika. Das Chorgestühl 1670 von Johann Jakob Reber in ruhigen frühbarocken Formen. Rechter Chorbogenaltar (Kreuzaltar) von Jakob Carl Stauder 1713. Der Rosenkranzaltar am Chorbogen links wurde Mitte 17. Jh. urspr. für die Notkirche in der Marienkapelle geschaffen. Aus dem 18. Jh. stammen auch die übrigen Altäre in den Wandpfeilerkapellen. Der Langhauskruzifixus um 1675 Christoph Daniel Schenkzugeschrieben; die Kanzel Mitte 18. Jh.; die Beichtstühle mit Intarsien 1748 aus der Klosterschreinerei. Von besonderer kulturgeschichtlicher Bedeutung sind zwei Stücke aus dem Bestand des mittelalterlichen Benediktinerklosters: das St. Trudperter Vortragekreuz in Niello-Technik, ein seltenes Werk der Goldschmiedekunst des 12. Jh. in Südwestdeutschland (heute in Verwahrung der Kirchengemeinde); ein Kelch, Freiburger Arbeit der Zeit um 1240/50 für St. Trudpert (seit 1947 im Metropolitan Museum of Art in New York).

(Teil der Sachgesamtheit Kloster St.Trudpert)
Objekttyp: Kirche
Personenbezüge:
  • Francesco Antonio Giorgioli (Hauptbild im Chorgewölbe) [Künstler]

Adresse St. Trudpert 8, Münstertal/Schwarzwald
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