Leibfried, Eugen 

Geburtsdatum/-ort: 16.04.1897;  Guttenbach, Lkr. Mosbach
Sterbedatum/-ort: 12.10.1978;  Eberbach
Beruf/Funktion:
  • Landwirtschaftsminister, MdB und MdL-CDU
Kurzbiografie:

ab 1903 Volksschule in Guttenbach, danach landwirtschaftliche Fachschule

1915–1918 Einberufung zur kaiserlichen Kriegsmarine

1924 Übernahme des väterlichen Hofes

1928–1933 Bürgermeister von Guttenbach

1939–1945 Einberufung in den II. Weltkrieg, September-November

1939 IV. in der Ersatz-Marine Artillerie Abteilung in Cuxhaven, dann bei der IV. bzw. der VI Batterie Marine-Flag Abt. 214 Cuxhaven; mehrfache Unterbrechung durch Lehrgänge, 1940 Feldwebel, 1943 Oberleutnant der Reserve

1945 ff. Erneute Tätigkeit als Landwirt

1946 ff. Mitglied im Kreistag und Kreisrat von Mosbach

1949–1956 MdB-CDU

1949 und 1954 Mitglied der Bundesversammlung

1953–1968 Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Baden-Württemberg

1956–1972 MdL

Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Auszeichnungen: Ehrungen: Ehrenkreuz der Weltkriegsteilnehmer; EK II (1941); Kriegsabzeichen der Marine-Artillerie; Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband (1962); „Winzergehilfe honoris causa“ des badischen Weinbauverbandes (1962); Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (1975).
Verheiratet:

1922 (Guttenbach) Clara Elisabeth, geb. Weiß (1898–1985)


Eltern:

Vater: Wilhelm (1868–1924), Landwirt und Bürgermeister

Mutter: Katharina Louise, geb. Heiß (1869–1949)


Geschwister:

nicht zu ermitteln


Kinder:

2; Lothar (geb. 1923) und Wilhelm (geb. 1924)

GND-ID: GND/1012283321

Biografie: Michael Kitzing (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 7 (2019), 332-336

Nach dem Besuch der örtlichen Volksschule sowie einer landwirtschaftlichen Fachschule und Mithilfe im väterlichen Betrieb wurde Leibfried 1915 als Freiwilliger zur Marine einberufen, wo er bis Kriegsende diente. Daran schloss sich eine Tätigkeit im Genossenschaftswesen an, bevor er 1924 den väterlichen Hof übernommen hat.

Über sein politisches Engagement in den 1920er Jahren liegen nur bruchstückhafte Informationen vor. Im GLA Karlsruhe findet sich keine Spruchkammerakte, auch Leibfrieds Angaben in den Handbüchern von Bundes- und Landtag sind nur sehr allgemein gehalten und es fehlt eine Ortsgeschichte von Leibfrieds Heimatgemeinde, der er ab 1928 als Bürgermeister vorstand. Deutliches Indiz ist nur, dass er 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Amt gedrängt wurde, falsch übrigens ist die häufiger zu lesende Behauptung – etwa im Württembergischen Wochenblatt für Landwirtschaft Nr. 42 vom 21. Oktober 1978, S.4 – Leibfried habe in den 1920er Jahren dem badischen Landtag angehört. Er hatte lediglich 1929 für die DVP kandidiert. 1939 wurde Leibfried erneut zur Kriegsmarine in Cuxhaven einberufen und war zuletzt als Oberleutnant bis Kriegsende Soldat.

Das bedeutendere politische Engagement Leibfrieds begann unmittelbar nach dem II. Weltkrieg. Er gehörte nämlich zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des Bauernverbandes Württemberg-Baden und stieg sehr schnell zum Vizepräsidenten des badischen landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbandes auf. Für die CDU war er auch bereits 1946 in den Kreistag und Kreisrat von Mosbach gewählt worden. Drei Jahre später zog er für den Wahlkreis Sinsheim in den Deutschen Bundestag ein, in dem er sich mit Kriegsopfer- und Kriegsgefangenenfragen und mit Fragen des Lastenausgleichs beschäftigte.

Bei der Bildung der Allparteienregierung Gebhard Müller im Herbst 1953 begann seine landespolitische Karriere. Leibfried wurde Landesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, behielt aber bis zu seiner Wahl in den Landtag 1956 sein 1953 verteidigtes Bundestagsmandat bei. Mit bis 1968 knapp 15 Dienstjahren wurde er nach Gerhard Weiser (1931–2003) der bis heute dienstälteste Landwirtschaftsminister Baden-Württembergs.

In die Amtszeit Leibfrieds fallen grundlegende strukturelle Veränderungen der Landwirtschaft – was die Badische Bauernzeitung, Organ des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes, schon 1963 anlässlich des zehnten Dienstjubiläums von Leibfried betonte (vgl. 10 Jahre Chef, 1963, S. 3). Die Zeitung zitierte die Antrittsrede des Ministers, in der dieser davon gesprochen hatte, das Kuh-Gespann werde in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft Baden-Württembergs auch zukünftig von Bedeutung sein. Zehn Jahre später habe der Minister selbst über diese Aussage nur noch lächeln können. Tatsächlich kam es während der Amtszeit Leibfrieds zu einem enormen Modernisierungs- und Mechanisierungsschub in der Landwirtschaft. Die Zahl der Ackerschlepper z. B. stieg von 40 000 (1952) auf 190 000 im Jahr 1962, die der Mähdrescher von gerade einmal 70 auf 10 000.

Diese Weiterentwicklung der Landwirtschaft war ausdrückliches Ziel der Agrarpolitik Leibfrieds. Erträge sollten in Quantität wie Qualität erheblich gesteigert werden. Nur so glaubte er, könne die bundesdeutsche Landwirtschaft der Konkurrenz auf dem gerade entstehenden europäischen Markt mit Erfolg begegnen. Zugleich sollten den in der Landwirtschaft Tätigen Einkommensmöglichkeiten aus anderen Wirtschaftszweigen verschafft werden. Dank des „Grünen Planes“ der Bundesregierung konnte zwischen 1952 und 1962 das Investitionsvolumen der Landwirtschaft Baden-Württembergs von 2,5 auf 6 Mrd. DM gesteigert werden. Landwirtschaftsbetriebe sollten rentabel werden.

Um deren Strukturen zu verbessern, legte Leibfried größten Wert auf die Durchführung der Flurbereinigung. Dazu kam es bereits am Anfang seiner Amtszeit zu einem Personalschub in deren Verwaltung, die um 100 Mitarbeiter aufgestockt wurde, 80 Lehrlinge an zwei Lehrlingsausbildungsstellen erhielt und 35 Berufsfremde zu Hilfskräften, die in der Flurbereinigung umgeschult wurden. Ein Landesbeirat für Flurbereinigung wurde neu geschaffen und z. B. die Luftbildvermessung als neue Technik bei der Flurbereinigung eingesetzt. Bis 1962 konnten 250 000 Hektar flurbereinigt werden. Auch in den darauffolgenden Jahren war der Minister bestrebt, die jährliche Leistung der Flurbereinigung weiter zu steigern.

Gleichzeitig wurde die Sanierung von Dorfkernen und Alt-Höfen begonnen und die Aussiedlung gefördert, für viele Betriebe eine „Erlösung gegenüber der Dorfenge“ (Leibfried erhielt beste Eindrücke, 1966). Gleichzeitig erfolgte die Spezialisierung, etwa auf Viehzucht, wobei der Wirtschaftstrakt zur Arbeits- und Zeitersparnis in eine Mist- und Futterachse unterteilt wurde. Bei größeren Betrieben erfolgte die Fütterung jetzt vollautomatisch. Im ersten Jahrzehnt der Amtszeit Leibfrieds entstanden 4 500 Aussiedlerhöfe. Die Vergabe von günstigen Krediten zudem die Gelegenheit schaffen, den Grundbesitz zu erweitern. So ging zwischen 1949 und 1965 die Zahl der kleinen und kleinsten Höfe von 2 bis 5 Hektar um 42,4 Prozent zurück, während Höfe mit einem Landbesitz von 10 bis 20 Hektar um 32 Prozent anstiegen.

Flurbereinigung sollte deren Effektivität steigern. Viele Dorfgemeinschaftshäuser und Gemeinschaftsanlagen zur Lagerung und Verwertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Silos zumal, wurden gebaut. Dorfsanierungen und Aussiedlungen führten außerdem zu weiteren Baumaßnahmen, auch das landwirtschaftliche Wegenetz wurde erweitert und im landwirtschaftlichen Wasserbau wurden neue Be- und Entwässerungssysteme geschaffen, Rückhaltebecken und Drainagen gebaut. Besonders förderte der Landwirtschaftsminister die Landwirtschaft im Nebenerwerbsbetrieb, gerade durch Schaffung von Siedlerstellen für Vertriebene aus der Sowjetischen Besatzungszone, die wieder in der Landwirtschaft tätig sein wollten. Den Fördergebieten auf der Schwäbischen Alb, im Hotzenwald und im Odenwald gehörte seine besondere Aufmerksamkeit.

Sonderkulturen wie Wein- und Obstbau hatten seit jeher in Baden wie Württemberg hohen Stellenwert. Das galt weiter und im Weinbau kam es während der Amtstätigkeit Leibfrieds zur Rebflurbereinigung und zum Ausbau des Wegenetzes in den Weinbergen. Gleichzeitig wurde nach effektiveren Methoden zur Frostschadensbekämpfung geforscht. Im Rahmen des Rebenaufbauplanes wurde flächendeckend die Pfropfrebe eingeführt, die sich als besonders widerstandsfähig gegenüber der Reblaus erwiesen hatte. Für eine marktorientierte Produktion wurden auch Betriebe des Rebbaus gefördert, wie die Zusammenlegung von kleineren zu zentralen Großkellereien. Wiederum gab es auch hier günstige Kredite für den Ausbau der Kellerwirtschaft.

Eine Bestands- und Sortenbereinigung wurde bei Obstbaubetrieben durchgeführt. Handelsklassen sollten zur Qualitätsproduktion anreizen. Ein Generalobstbauplan wurde aufgestellt: Auf bis zu 40 000 Hektar sollten Neuanlagen entstehen. Bis 1965 konnten 17 000 Hektar Obstland neu bepflanzt werden. Auch der Gemüsebau machte Fortschritte: durch Gewächshäuser, Frühbeet- und zentrale Heiz- und Beregnungsanlagen wurden die Produktionsvoraussetzungen verbessert. – Wie die von ihm angestoßenen Strukturreformen sich schließlich am konkreten Beispiel gestalteten, ließ sich Leibfried im Frühjahr 1966 bei der Besichtigung eines Obstbaubetriebes unweit des Überlinger Sees vorführen: Die Betriebsfläche von 15 Hektar war ursprünglich auf 30 Parzellen verteilt. Im Zuge der Flurbereinigung konnte diese ab 1959 auf 3 Flurstücke konzentriert werden, wo nun 8 Hektar Obstbäume aufgepflanzt waren, die seit 1962 im Frühjahr vor Frost und im Sommer durch Beregnung vor Trockenheit geschützt wurden. Der Betrieb pflanzte nun 3 Hektar rote und schwarze Johannisbeeren an und hatte über ein eigenes Kühlhaus. Dank modernerer Technik wurde der gesamte Hof von nur zwei Vollzeitkräften und wenigen Aushilfen bewirtschaftet.

Einen Professionalisierungsschub erlebte schließlich auch die Milchwirtschaft: Die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr konnte zwischen 1952 und 1965 von 2239 Liter auf 3136 Liter, also um 40 Prozent gesteigert werden. Durch vermehrte Tankerfassung und Tiefkühlanlagen in den Milchsammelstellen konnten Transport und Haltbarkeit erheblich verbessert werden.

In den regelmäßigen Jahresberichten des Ministers konnte 1955 gemeldet werden, dass die Wiederaufforstung der durch Weltkriegs- und Besatzungszeit entstandenen Kahlflächen abgeschlossen sei. Auch bisheriges Ödland wurde aufgeforstet. Allerdings musste auch die Forstwirtschaft wirtschaftlicher arbeiten. Hierzu wurden in diesem Jahr erstmals die forstwirtschaftlichen Verwaltungsgrundsätze im ganzen Land vereinheitlicht und ein forststatistisches Jahrbuch zum Überblick herausgegeben. Damals begann auch die Standortkartierung und Luftbildvermessung der südwestdeutschen Wälder. Die ungelösten Probleme der damaligen Forstwirtschaft werden in den Rechenschaftsberichten Leibfrieds aber auch genannt: Trotz mehrfacher Tariferhöhungen war es in den 1950er und 1960er Jahren zu einer massiven Abwanderung forstwirtschaftlicher Arbeitskräfte in die Industrie gekommen, wo sie viel besser verdienten.

Schließlich wird deutlich, wie sich damals auch das Verhältnis von Mensch und Umwelt zu verändern begann. Der Minister betonte die Rolle des Waldes als Erholungsfaktor. Waldparkplätze wurden angelegt wie auch ein umfangreiches Spazier- und Wanderwegenetz in den Wäldern. Leibfried riet den Bauern zudem, Fremdenzimmer einzurichten und propagierte erstmals Ferien auf dem Bauernhof – nicht nur als potentielle Verdienstmöglichkeit bzw. Zusatzverdienst, sondern auch um das allgemeine Verständnis für bäuerliche Probleme zu fördern.

Neben dem Ausbau der technischen Möglichkeiten war es Leibfried auch wichtig, das Know-how durch Verbesserung des ländlichen Ausbildungs- und Beratungswesens zu stärken. Dafür wurden die ländlichen Fachschulen ausgebaut. Allein für das Jahr 1955 konnte der Minister vom Bau von drei neuen Landwirtschaftsschulen sowie von Um- und Erweiterungsbauten an vier weiteren Schulen berichten. Hinzu traten Investitionen in die landwirtschaftlichen Forschungs- und Versuchsanstalten des Landes. 1955 wurden 800 Sortenversuche, 400 Futteranbau- und 500 Düngungsversuche unternommen. Auf dem Gebiet der Viehzucht unterhielt das Land die Versuchs- und Lehranstalt für Schweinezucht in Forchheim bei Karlsruhe; sie erhielt 1959 ein neues Internats- und Lehrgebäude. Für Forschungszwecke kaufte Baden-Württemberg auch den Gräflich Berckheim’schen Exotenwald in Weinheim.

Auf dem Gebiet der berufsspezifischen Ausbildung konnte Leibfried schließlich eine Vorreiterrolle von Baden-Württemberg erreichen, besonders nachdem es ab 1959 zu einer gesetzlichen Regelung des landwirtschaftlichen Ausbildungswesens gekommen war: „Die Ausbildung in den landwirtschaftlichen Berufen ist endgültig als Fachausbildung anerkannt“ (Sonderbeilage zum Staatsanzeiger vom 13.1.1960, S. 9), so die stolze Feststellung von Minister Leibfried In den folgenden Jahren wurden detaillierte Ausbildungsverordnungen für die Berufe Melker, Imker, Schäfer, Geflügel- und Schweinezüchter erlassen. Auch Landwirt und Landfrau wurden nunmehr als eigenständige Berufe anerkannt, wovon der letztgenannte in dieser Reihe, der Ausbildungsberuf der Landfrau, zur vermehrten Einstellung von Dorfhelferinnen führte, was die Wirkung der Maßnahme veranschaulicht. 1964 arbeiteten etwa 120 Dorfhelferinnen im Lande, die verteilt über 111 Dorfhelferinnenstationen Landwirten und überall sonst halfen, wo Mangel evident war.

Im Zentrum der Unterrichtskurse wie auch der vom Land angebotenen Beratungen standen häufig ökonomische Fragen. Zum besseren Überblick wurde 1958 das Fach Agrarverfassung, -politik und Marktlehre geschaffen, und das neue Fach Betriebslehre machte die landwirtschaftlichen Schüler speziell mit Buchführung vertraut. Gleichzeitig wurden unter dem Titel, „Wir beobachten den Markt“ für die Landjugend vor Ort Kurse angeboten, und 1958 fanden 450 praktische Fachwettbewerbe statt, darunter eine „Weltmeisterschaft im Pflügen“ vor 80 000 Zuschauern in Stuttgart-Hohenheim.

Auf dem Gebiet der forstwirtschaftlichen Schulung hat das Ministerium in der Amtszeit Leibfrieds auch einen Beitrag zum internationalen akademischen Austausch und zur Entwicklungshilfe geleistet: 1963 konnten erstmals 25 Forstwirtschaftsstudenten aus Europa, Nordamerika und dem Nahen Osten im Rahmen eines Austauschprogramms bei der Staatsforstverwaltung des Landes Erfahrungen sammeln. Zehn ausgewiesene Forstleute aus der Türkei, dem Irak, Guatemala und Südkorea erhielten im gleichen Jahr die Möglichkeit, die Strukturen der baden-württembergischen Forstverwaltung kennen zu lernen, und das Land entsandte drei akademische Lehrer an die Landwirtschaftliche Hochschule in Bagdad.

Die hier erläuterten Maßnahmen hat Leibfried gegen Ende seiner Amtszeit im Orientierungsprogramm für die Landwirtschaft des Landes zusammengefasst und dabei auch künftige Entwicklungsziele im Hinblick auf weitere Rationalisierungen der Betriebsform formuliert. Gleichzeitig wurden im Landesanpassungsgesetz Fördermöglichkeiten durch das Land zur Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte gesetzlich fixiert. Diesem Gesetz kam bald eine Schrittmacherrolle für entsprechende Regelungen auf Bundes- wie auch auf europäischer Ebene zu.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt war Leibfried noch vier Jahre Mitglied im Stuttgarter Landtag. Dann zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Die Bewertung seiner Leistung fiel nach Leibfrieds Ausscheiden aus dem Ministeramt und erneut bei seinem Tod durchweg positiv aus: parteiübergreifende Anerkennung habe er erfahren und menschlich „nicht nur stete Tuchfühlung mit den ‚Untertanen‘ gehalten, auch echte Freundschaften […] mit seinen Berufsfreunden im Besondern“ gepflegt (Württembergisches Wochenblatt für Landwirtschaft vom 21.10.1978, S. 4); als „Mann der Bauern – Mann des Volkes“ wurde er gerühmt. In fachlicher Hinsicht aber blieb er als der Landwirtschaftsminister in Erinnerung, der einen „langen und unermüdlichen Kampf um eine Herausführung der südwestdeutschen Landwirtschaft aus Not und Elend der Nachkriegszeit [geführt hatte], und die folgende behutsame, mit Widerständen und Unbilden begleitete Einführung in die in größere Räume eingefügte EG-Agrarwirtschaft“ bewerkstelligte (F. Treffz-Eichhöfer, 1968, S. 1).

Quellen:

GLA Karlsruhe 466–24 Nr. 29, Personalakten wegen Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg; HStA Stuttgart EA 1/106 Bü 132, Zeitungsausschnittsammlung der Pressestelle des Staatsministeriums zum Landwirtschaftsministerium; EA 1/107 Bü 266, Staatsministerium Zeitungsdokumentation 1955–1980, Buchstabe L; EA 6/101 Bü 316, Wirtschaftsministerium, Pressestelle, Politische Ereignisse, Persönlichkeiten aus Politik- und Wirtschaft; J 191 Leibfried, Eugen, Zeitungsausschnittsammlung zur Personengeschichte; Verhandlungen des dt. Bundestag: Plenarprotokolle 1949–1956; Verhandlungen des Landtags von Baden-Württemberg 1953–1972; Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg, Orientierungsprogramm, 1966.

Werke: Die Agrarpolitik in Baden-Württemberg, in: Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 30.12.1953, 1; Für eine gesunde Grundlage unserer Agrarwirtschaft, in: Rückblick auf das Jahr 1955. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 29.12.1955, 5; Die Land-und Forstwirtschaft im vergangenen Jahr, in: Rückblick auf das Jahr 1956, in: Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 5.1.1957, 6 f.; Verbesserung der Agrarstruktur und höhere Qualität, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 11.1.1958, 7und 9; Ein gutes Jahr für die Landwirtschaft, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Beilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 31.12.1958, 9und 11; Trotz Trockenheit ein gutes Landwirtschaftsjahr, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 13.1.1960, 7und 9; Ein gutes aber hartes Jahr für die Landwirtschaft, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 11.1.1961, 9und 11; Die Landwirtschaft unter stärkerem Wettbewerbsdruck, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg Nr. 2/3 vom 10.1.1962, 10–12; Die Landwirtschaft im ersten Jahr der EWG, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg Nr. 3 vom 9.1.1963; 12–14; Ein gutes Jahr für das Landvolk, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 15.1.1964, 13und 15; Neue Hoffnung nach sorgenvollen Wochen, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 9.1.1965, 15,17,19; Mit Zuversicht in die Zukunft, in: Rückblick auf das vergangene Jahr. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 12.1.1966; 19 und 21; Anpassung der Landwirtschaft an die Erfordernisse der EWG, in: Rückblick und Ausschau. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 21.1.1967, 15 und 17; Für rationelle und marktgerechte Produktion, in: Rückblick und Ausblick. Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 31.12.1967, 16–17.
Nachweis: Bildnachweise: Foto (o. J.) S. 332, HStA Stuttgart, Bestand LA .

Literatur:

Minister Leibfried 60 Jahre alt, in: Südkurier vom 15.4.1957; Hohe Auszeichnung für Landwirtschaftsminister, ebd. vom 16.4.1962; Stern und Schulterband für Leibfried, ebd. vom 9.5.1962; Eugen Leibfried. Winzergehilfe honoris causa, ebd. vom 24.10.1962; 10 Jahre Chef der Landesagrarpolitik, in: Badische Bauernzeitung Nr. 43, 1963, 3–4; Minister Leibfried erhielt beste Eindrücke im Kreis Stockach, ebd. vom 13.5.1966; F. Treffz-Eichhölzer, Eugen Leibfried. Vater der heimischen Landwirtschaft. Unveröff. Manuskript von 1968 im Archiv des Südkuriers; Minister a. der Eugen Leibfried †, in: Schwäbischer Bauer 30, 1978, Nr. 42, 5; Viel für Landwirtschaft getan, in: Südkurier vom 14.10.1978; Mann der Bauern – Mann des Volkes: Alt-Landwirtschaftsminister Leibfried, in: Württembergisches Wochenblatt für Landwirtschaft Nr. 42 vom 21.10.1978, 4 f.; 25 Jahre Flurbereinigung in Baden-Württemberg, 1979; Martin Schumacher (Bearb.), M.d.B. Volksvertretung im Wiederaufbau 1946–1961, 2000, Nr. 3376; Clemens Seiterich, Spuren meines Lebens, 2001, 131–134; Rudolf Vierhaus, Biografisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002, 2002, 491; Markus M. Wieland, Erinnerungen an Eugen Leibfried, in: Hierzuland 36, Heft 2, 2003, 41–43.

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